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"Frauenfußball braucht eine eigene Mythologie"
Ein Essay zur Frauenfußball-WM von Sportsoziologe Prof. Dr. Thomas Alkemeyer

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  • Foto: photocase

Drei Punkte für Oldenburger Mädchenfußball

Der Startschuss fiel vor rund 15 Jahren im Oldenburger Stadtnorden. Inzwischen rollt der Ball in ganz Deutschland. Die Rede ist vom integrativen Mädchenfußballprojekt "Mädchen kicken mit". Bundeskanzlerin Angela Merkel zeichnete es nun persönlich aus.

Der Startschuss fiel vor rund 15 Jahren im Oldenburger Stadtnorden. Inzwischen rollt der Ball in ganz Deutschland. Die Rede ist vom integrativen Mädchenfußballprojekt "Mädchen kicken mit". Bundeskanzlerin Angela Merkel zeichnete es nun persönlich aus. 

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute der Grundschule Pastorenweg (Bremen-Gröpelingen) den Mercedes-Benz-Integrationspreis 2011 des Deutschen Fußball-Bundes in der Kategorie Schule verliehen. Den zweiten Platz erreichte die IGS Flötenteich/GS Nadorst (Oldenburg), der dritte Platz ging an die Anne Frank-Schule (Lüneburg-Kaltenmoor). Alle drei Preisträger gehen auf das Fußball-Integrationsprojekt „MICK-Mädchen kicken mit“ zurück, das das An-Institut der Universität Oldenburg „Integration durch Sport und Bildung“ leitet.
 
An den drei prämierten Projekten werde deutlich, wie integrativ die Idee des Mädchenfußballs wirke, betonte Prof. Dr. Babette Simon, Präsidentin der Universität Oldenburg. „Es ist eine hohe Anerkennung, die zeigt, wie wirksam und wertvoll das Oldenburger Konzept für die Integration eingesetzt werden kann.“

Der Oldenburger Sportpädagoge Dr. Ulf Gebken hatte das Konzept  im Oldenburger Stadtnorden zusammen mit anderen vor rund 15 Jahren entwickelt – „unter schwierigen Bedingungen“, so Gebken, der inzwischen gemeinsam mit Prof. Dr. Rudolf Leiprecht das An-Institut „Integration durch Sport und Bildung“ leitet. „Deshalb freut es mich besonders, dass die Oldenburger Schulen IGS Fötenteich und Grundschule Nadorst für den Preis ausgewählt wurden.“

Um Mädchen mit Migrationshintergrund für den Sport zu begeistern, baute Gebken Fußball-AGs an Grundschulen auf. Schon wenig später gab es die ersten Schulturniere; Projektmitstreiter qualifizierten weibliche Jugendliche zu Fußball-Assistentinnen. Mit Erfolg: Heute rollt der Ball bundesweit in 150 Grundschulen, und mehr als 1.200 Mädchen mit Zuwanderungsgeschichte spielen regelmäßig Fußball. Ihr Anteil in den Fußball-AGs beträgt rund 73 Prozent. Viele ausgebildete jugendliche Fußballassistentinnen helfen in den Schul- und Vereinsgruppen mit, mehr als 80 Prozent der AG-Leiterinnen sind weiblich.

„Noch vor wenigen Jahren hätte niemand für möglich gehalten, dass so viele Mädchen mit türkischen, osteuropäischen oder arabischen Wurzeln leidenschaftlich Fußball spielen würden“, so Gebken. „Entscheidend war, dass wir die Schulen mit ihren vertrauensbildenden Rahmen gewinnen und mit vorwiegend weiblichen Übungsleiterinnen Mädchenfußball-AGs starten konnten“.

Die erste Auszeichnung ist der Integrationspreis für das Modellprojekt nicht: Der Oldenburger Sportpädagoge Gebken nahm 2010 bereits den Niedersächsischen Integrationspreis, die Auszeichnung „Sterne des Sports“ des Deutschen Olympischen Sportbundes sowie eine „best-practice“-Wertschätzung bei dem Integrationsgipfel im Bundeskanzleramt entgegen.

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