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Kontakt

Prof. Dr. Bettina Meyer
Institut für Chemie und Biologie des Meeres
Tel: 0441-798/3567
bettina.meyer@uni-oldenburg.de

  • Die Polarstern sucht sich ihren Weg durch eine dichte Mischung aus Neueis und einjährigen Eisschollen. (Foto: Alfred-Wegener-Institut/Yannick Kern)

Klimawandel und Krill

Mit dem Forschungsschiff Polarstern sind derzeit Oldenburger Wissenschaftler in der Antarktis unterwegs. Unter Leitung der Meeresbiologin Bettina Meyer untersuchen sie unter anderem, wie sich der Klimawandel auf die Bestände von Krill im atlantischen Teil des Südpolarmeers auswirkt.

Mit dem Forschungsschiff Polarstern sind derzeit Oldenburger Wissenschaftler in der Antarktis unterwegs. Unter Leitung der Meeresbiologin Bettina Meyer untersuchen sie unter anderem, wie sich der Klimawandel auf die Bestände von Krill im atlantischen Teil des Südpolarmeers auswirkt. Der Kleinkrebs Krill und die gelatinösen Salpen stehen im Mittelpunkt der Expedition von Wissenschaftlern des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg und des Alfred-Wegener-Instituts Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Am 18. März sind die Forscher von Punta Arenas (Chile) in Richtung Antarktische Halbinsel aufgebrochen. Die Ergebnisse der Fahrt sollen auch dazu beitragen, eine nachhaltige Krillfischerei in der Region zu unterstützen. Die Forschungsreise endet am 6. Mai ebenfalls in Punta Arenas. Der nur wenige Zentimeter große Antarktische Krill (Euphausia superba) ist ein wichtiger Teil des sogenannten Zooplanktons – das sind mit den Strömungen treibende kleine Tiere. Er spielt eine zentrale Rolle im Nahrungsnetz der Antarktis: Viele große Räuber wie Wale, Robben oder Pinguine ernähren sich von ihm. Auch die zu den Manteltieren gehörenden gallertartigen Salpen, hauptsächlich Salpa thompsoni, gehören zum antarktischen Zooplankton. Im Gegensatz zum Krill bevorzugen die tonnenförmigen Tiere jedoch wärmeres Wasser mit weniger Eisbedeckung. Während die Krillbestände in den vergangenen Jahren abgenommen haben, sind die Bestände der Salpen größer geworden. Eine Ursache hierfür könnte, so vermuten Forscher, das infolge der langfristigen Erwärmung schwindende Meereis in der Region sein. Doch noch sind die Hinweise nicht eindeutig. Steigende Wassertemperaturen Um neue Daten über den Krill und die Salpen zu sammeln, werden während der Expedition unter anderem Forschungstaucher Proben nehmen und Foto- und Filmaufnahmen machen. „Die Expedition soll wichtige Daten für verschiedene Forschungsprojekte liefern, die sich mit der Biologie des Krills und der Salpen und den ökologischen Wechselwirkungen beschäftigen“, erläutert Prof. Dr. Bettina Meyer. So untersuchen die Wissenschaftler im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts „PEKRIS“, wie sich Krill und Salpen an steigende Wassertemperaturen anpassen können und ob sich die Organismen in ihrer Anpassungsfähigkeit unterscheiden. „Bisher gibt es dazu nur wenige Studien, vor allem was die Salpen betrifft“, sagt Meyer. Das vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium (MWK) geförderte Projekt POSER soll weitere Informationen liefern: Hier untersuchen die Forscher, wie der Temperaturanstieg die Bestände von Krill im Vergleich zu den Beständen der Salpen beeinflusst und wie sich eine Veränderung der jeweiligen Bestände auf die gesamte Planktongemeinschaft und den Kohlenstofffluss auswirkt. Langfristige Schwankungen „KrillBIS“, ein Projekt, das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) gefördert wird, zielt darauf ab, die Bestände von Krill und Salpen nördlich der Antarktischen Halbinsel sowie ihre Schwankungen langfristig zu erfassen. Die Ergebnisse aller Projekte werden in ein mathematisches Modell einfließen. Mit diesem wollen die Wissenschaftler vorhersagen, wie die Krillbestände auf unterschiedliche Klima-Szenarien reagieren. Neben den Forschern des ICBM und AWI sind Wissenschaftler von 16 Institutionen aus sieben verschiedenen Ländern an Bord der Polarstern vertreten. Dazu gehört auch ein Team der Universität Hamburg und der Tierärztlichen Hochschule Hannover, die untersuchen, wie verschiedene Arten von Bartenwalen in der Region verteilt sind und wie sich diese verhalten. Zusammen mit den Ergebnissen der Oldenburger erhoffen sich die Forscher wichtige Erkenntnisse zur Räuber-Beute-Beziehung zwischen Walen und Krill. Ihre Arbeiten an Bord dokumentieren die Forscher in einem Blog.

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Presse & Kommunikation (Stand: 10.12.2024)  | 
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