Niederdeutsch an niedersächsischen Schulen stärken und fördern – das ist das Ziel eines Weiterbildungsprogramms, das die Niedersächsische Landesschulbehörde gemeinsam mit dem Schwerpunkt Niederdeutsch und Saterfriesisch am Institut für Germanistik der Universität Oldenburg entwickelt und das Niedersächsische Landesinstitut für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ) umsetzt.
„Niederdeutsch an Grundschulen“ richtet sich an GrundschullehrerInnen. Start ist am 1. Dezember 2014. Interessierte können sich online beim NLQ anmelden.
Mit dem Erlass „Die Region und ihre Sprachen im Unterricht“ hat sich das Niedersächsische Kultusministerium im August 2011 verpflichtet, Niederdeutsch an Schulen zu stärken. Die Weiterbildung trägt dem Rechnung: ReferentInnen aus Wissenschaft und Praxis vermitteln GrundschullehrerInnen die Kompetenz, Niederdeutsch im Unterricht einzusetzen. Zum einen geht es um den Spracherwerb des Niederdeutschen im Kontext früher Mehrsprachigkeit, zum anderen wird der Fokus auf die Unterstützung des Spracherwerbs durch unterrichtliche und außerunterrichtliche Förderungen gelegt. Es gibt kein Unterrichtsfach Niederdeutsch, deshalb zeigt die Weiterbildung Wege auf, wie der Spracherwerb im Fachkontext – beispielsweise im Sachunterricht oder durch eine Theater-AG – stattfinden kann.
Die Weiterbildung umfasst drei Schwerpunkte: Der erste gilt der Sprachpraxis und gibt LehrerInnen die Möglichkeit, Niederdeutsch in Wort und Schrift zu erwerben. Der zweite beschäftigt sich mit dem Sprachsystem, mit den regionalen Varianten und historischen Entwicklungen der niederdeutschen Sprache sowie ihrer gesellschaftlichen Funktionen und gibt Einblicke in die niederdeutsche Literatur. Der dritte Schwerpunkt hat Fragen der Didaktik und Methodik zum Inhalt.
Die Weiterbildung umfasst vier Wochen, die auf zwei Schuljahre verteilt sind, und schließt mit einem Zertifikat des NLQ ab. Weitere Fortbildungsprogramme zum Saterfriesisch, sowie für weiterführende Schulformen sind in Planung.