• Stets nah dran an der Forschung: Beate Grünberg betreut Forschende am STED-Mikroskop. Foto: Daniel Schmidt

„Immer ganz nah dran"

Sie hat ein offenes Ohr für Promovierende und bringt Menschen am STED-Mikroskop zusammen: ein Besuch bei Dr. Beate Grünberg im Graduiertenkolleg „Molekulare Grundlagen sensorischer Biologie".

Sie hat ein offenes Ohr für Promovierende und bringt Menschen am STED-Mikroskop zusammen: ein Besuch bei Dr. Beate Grünberg im Graduiertenkolleg „Molekulare Grundlagen sensorischer Biologie".

Ich koordiniere ein naturwissenschaftliches Graduiertenkolleg, in dem im Moment 22 Promovierende aus Biologie, Chemie und Physik Mitglied sind. In dem Graduiertenkolleg bekommen sie die Möglichkeit, sich neben ihrer Forschungsarbeit weiterzubilden. Damit die Promovierenden erfolgreich sind, sollten sie zufrieden und glücklich sein. Dies sicherzustellen, ist eine meiner Kernaufgaben. Es tauchen dabei ganz unterschiedlichen Fragen auf: Welchen Status habe ich an der Universität: PhD-Student oder Wissenschaftler? Oder: Was ist eine Betreuungsvereinbarung? Auch wenn die Promovierenden wegen „Negativ-Ergebnissen" an sich zweifeln, kommen sie zu mir. Ich versuche dann zu vermitteln, dass der wissenschaftliche Erkenntnisprozess immer ergebnisoffen ist. Die Vielfalt meiner Aufgaben und die Möglichkeit, die Promovierenden auf ihrem Werdegang zu unterstützen und zu begleiten, mag ich sehr gerne. Deshalb habe ich im Oktober 2013 vom Forschungszentrum Neurosensorik ins Kolleg gewechselt.

Mitgenommen aus dem Forschungszentrum habe ich die Aufgabe, den Forschenden am STED-Mikroskop den Rücken freizuhalten. Ich habe damals den DFG-Antrag für das „gated" STED-Mikroskop mit erstellt und seit Sommer 2012 steht dieses Mikroskop in Oldenburg. Für die STED-Technologie hat der Erfinder Stefan Hell aus Göttingen zusammen mit Eric Betzig und William Moerner den Nobelpreis erhalten. Das „gated"-STED-Mikroskop macht allerkleinste Details sichtbar, es hat ein Auflösungsvermögen von unter 50 Nanometern. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar ist etwa 70.000 Nanometer dick. Die hohe Auflösung des Mikroskops kann die innere Struktur der Zellen detaillierter darstellen, die im zentralen Nervensystem die Myelinschicht ausbilden - eine Art Isolierung zwischen den einzelnen Nervenfasern. Besonders intensiv wird das STED derzeit für die Forschung an der Netzhaut genutzt. Durch die Zusammenarbeit im Kolleg profitieren die Biologinnen und Biologen, die am STED arbeiten, von dem Expertenwissen der Physikerinnen und Physiker.

Ich bin ganz nah dran an der Forschung und den Menschen. Das ist mir wichtig. Von Haus aus bin ich Chemikerin, ich habe in Berlin in Molekularer Biologie promoviert. Seit 2011 bin ich nun an der Universität Oldenburg. Ich genieße die flachen Hierarchien hier und die Freiheit, mir selbst meine Arbeitsschwerpunkte setzen zu können.

Aufgeschrieben von: Birgit Bruns


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