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NEMO - NEar real-time MOnitoring system
Esther Drolshagen1, Theresa Ott1, Detlef Koschny2,3, Gerhard Drolshagen1, Jeremie Vaubaillon4, Pierrick Mialle5, Christoph Pilger6, and Björn Poppe1
1University of Oldenburg
22ESA/ESTEC, 2201 AZ Noordwijk ZH, The Netherlands
3Chair of Astronautics, TU Munich, Germany
4Observatoire de Paris, France
5CTBTO PTS/IDC, Vienna International Center
6BGR, Hannover, Germany
Im Durchschnitt erreichen pro Tag etwa 54 Tonnen extra-terrestrisches Material die Erde. Zum größten Teil sind dies interplanetarer Staub, Meteoroiden und Asteroiden (Drolshagen et al. 2017).
Schnelle Objekte, die mindestens einige Millimeter groß sind, erzeugen Meteore, wenn sie in die Atmosphäre eintreten. Nur die größten Objekte mit mindestens einigen zehn Zentimetern Durchmesser produzieren Feuerkugeln, die sehr hell und weit sichtbar sind.
Das Ziel dieses Projektes ist der Aufbau eines globalen, echtzeitnahen Feuerkugelüberwachungssystems: NEMO (NEar real-time MOnitoring system).
Obwohl es mehrere bodengestützte Netzwerke gibt, die Meteore und Feuerkugeln optisch oder per Radar überwachen, gibt es keine kombinierte Datenbank mit weltweiten Ereignissen. Dies wird nur mit Daten aus einer Vielzahl von Projekten möglich sein, da die meisten Meteorbeobachtungsmethoden lokal begrenzt sind.
Das NEMO-Alarmsystem bezieht seine ersten Informationen oft aus den Sozialen Medien, mit denen schnell weltweite Daten abgerufen werden können. Es gibt eine Koordination von NEMO und dem FIS (Fireball Information System) von ESAs (European Space Agency) Zentrum für die Koordination von erdnahen Objekten, dem NEOCC (near-Earth object Coordination Centre). Das Hauptinteresse gilt Feuerkugeln, die heller als -10 mag sind (umgekehrt-logarithmische Helligkeitsskala, Vega hat eine Helligkeit von 0 mag, die Sonne von etwa -27 mag).
Kooperationen mit allen Arten von Netzwerken wären sehr willkommen!
Die drei wichtigsten Datenlieferanten von NEMO sind bisher das FRIPON-Netzwerk, das CTBTO/IMS System und die AMS/IMO Organisation.
FRIPON
Das französische Fireball Recovery and InterPlanetary Observation Network (FRIPON) besteht aus mehr als 110 Kameras (Stand Dezember 2017), die den größten Teil des Himmels über Frankreich abdecken. Multi-Stationen-Detektionen von Feuerkugeln dieses Systems liefern eine Menge wissenschaftlicher Ergebnisse, einschließlich einer qualitativ hochwertigen Flugbahn und eines Streufeldes, das zur Suche nach möglichen Meteoriten eines bestimmten Ereignisses verwendet werden kann.
Eine FRIPON Kamera befindet sich auf dem Dach der Universität am Campus Wechloy. Weitere Kameras sollen in der näheren Umgebung installiert werden, so kann der Norden von Deutschland in das Netzwerk integriert werden.
CTBTO
Die Comprehensive Nuclear Test Ban Treaty Organisation (CTBTO) sorgt für die Einhaltung der internationalen Verträge über das Verbot von Atomtests. Ihr International Monitoring System (IMS) überwacht z.B. die Erdatmosphäre auf Anzeichen von nuklearen Explosionen im Infraschallspektrum. Sie betreiben weltweit Infraschallstationen auf der Suche nach Explosionssignaturen in der Wellenform, die denen von Feuerkugeln ähnlich sind.
Mit diesen Infraschalldaten ist es möglich, Feuerkugeln in der Atmosphäre zu lokalisieren und eine Energiequelle zu bestimmen.
In Zusammenarbeit mit der BGR (Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe) als Deutsches Nationales Datenzentrum zur Verifikation des CTBT werden CTBTO IMS Infraschalldaten hinsichtlich großer Feuerkugel-Signaturen untersucht.
IMO - Feuerkugel Beobachtungen
Die International Meteor Organisation (IMO) hat ein sehr nützliches und intuitives Tool entwickelt, um Feuerkugel Beobachtungen zu melden. Die Berichte werden zu Events gruppiert und können so in vielen Fällen sogar zu einer akkuraten Trajektorie führen. Das Tool steht öffentlich zur Verfügung und beinhaltet mittlerweile eine große Datenbank an interessanten Events weltweit.
Wenn Sie eine Feuerkugel gesehen haben, die Sie melden möchten, folgen Sie einfach diesem Link: fireball.imo.net/members/imo/report_intro
Bei Interesse an einer Bachelor- oder Masterarbeit in Zusammenhang mit dem Thema, stehen Esther Drolshagen, Theresa Ott, Dr. Gerhard Drolshagen, Prof. Dr. Björn Poppe, oder unser externer Partener Dr. Detlef Koschny (ESA) zur Verfügung.
Wir danken der Europäischen Weltraumorganisation ESA und der Universität Oldenburg für die Finanzierung dieses Projekts. Wir sind auch allen Netzwerken und Projekten dankbar, die bereits einer Zusammenarbeit zugestimmt haben.