Meteore
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Meteore
Tritt ein Meteoroid in die Erdatmosphäre ein, erzeugt er eine Leuchterscheinung. Diese helle Spur wird Meteor oder auch Sternschnuppe genannt. Der Leuchteffekt entsteht nur zum kleinen Teil durch das Verglühen des Meteoroiden selbst und hauptsächlich durch Luftreibung und Abdampfen des Materials. Hinter dem Meteoroiden entsteht so eine ionisierte Spur, die durch Rekombination der angeregten Elektronen der Luftatome leuchtet. Meteore entstehen in etwa 110 - 100 km Höhe, sie sind einige zehn Kilometer lang und zwischen 11 und 72 km/s schnell. Einen nicht vollständig verglühten Meteoroiden, der die Erdoberfläche erreicht, bezeichnet man als Meteoriten.
Einzeln auftretende Meteore nennt man Sporaden. Meteore, die von Meteoroiden erzeugt werden, die vom gleichen Objekt abstammen, fasst man als Meteorschauer zusammen. Alle zu einem Schauer gehörenden Meteore scheinen den gleichen Ursprung (Radiant) zu haben und werden nach dem Sternbild benannt, in dem er liegt. Besonders bekannt sind die Leoniden im November, deren Radiant im Sternbild Löwe liegt und die Perseiden im August, deren Radiant im Sternbild Perseus liegt. Beide Schauer werden durch die Schweife von Kometen erzeugt.
CILBO - Canary Island Long-Baseline Observatory
In Kooperation mit der ESA, ESTEC in Noordwijk, den Niederlanden.
CILBO wurde entwickelt um Meteore zu beobachten. Es besteht aus zwei vollautomatisierten Stationen mit jeweils einer bildverstärkenden Videokamera. Der Aufbau befindet sich auf den Kanarischen Inseln, eine Kamera auf Teneriffa, die andere auf La Palma. Beide Kameras sind so ausgerichtet, dass sie das gleiche Volumen in der Atmosphäre beobachten. Dies ermöglicht die Bestimmung der Trajektorie und Geschwindigkeit des Meteoroiden.
Das CILBO System hat bis 2016 über 20 000 Meteore detektiert. Diese große Anzahl an Daten ermöglicht es Zusammenhänge und saisonale Veränderungen nachzuvollziehen.
Beispielsweise konnte das Phänomen der Apex Kontribution mit den CILBO Daten gezeigt werden: Im Mittel sieht ein Beobachter, unter guten Umständen mit dem bloßen Auge, 6 - 8 Meteore pro Stunde. Die Anzahl an beobachtbaren Meteoren nimmt im Verlauf der Nacht zu. Am frühen Abend befindet sich der Beobachter auf der Rückseite der Erde bzgl. ihrer Bahnbewegung (A). Die Meteoroide müssen die Erde „einholen“, deshalb sind sie (relativ zur Erde) langsamer und erzeugen schwächere Meteore. In den frühen Morgenstunden befindet sich der Beobachter auf der Vorderseite (B). Die Meteoroide bewegen sich entgegen der Bewegungsrichtung der Erde und treten schneller in die Erdatmosphäre ein, sodass sie hellere Meteore erzeugen. Dieses Phänomen nennt man Apex Kontribution und es konnte gut aufgelöst mit CILBO betrachtet werden.
Bei Interesse an einer Bachelor- oder Masterarbeit in diesem oder einem ähnlichen Bereich, meldet euch bei Esther Drolshagen, Theresa Ott, Dr. Gerhard Drolshagen, Prof. Dr. Björn Poppe oder unserem externen Partner Dr. Detlef Koschny (ESA).
FRIPON
An der Universität Oldenburg besteht außerdem eine Kooperation mit FRIPON, dem französischen Fireball Recovery and InterPlanetary Observation Network. FRIPON besteht zur Zeit (Dezember 2017) aus über 110 Kameras, die bereits den größten Teil des Himmels über Frankreich abdecken.
Eine FRIPON Kamera befindet sich auch auf dem Dach der Universität am Campus Wechloy. Weitere in der Umgebung sind in Planung um so Norddeutschland in das Netzwerk zu integrieren. Außerdem arbeiten wir gemeinsam an einem Projekt, die Daten der Feuerkugeln, die mit FRIPON detektiert wurden, wissenschaftlich auszuwerten.