„Die Globalisierung stellt klar abgrenzbare nationale Identitäten infrage und sorgt für neue, grenzüberschreitende Identitätsentwürfe“, erklärt Prof. Dr. Martin Butler. Der Amerikanist hat das Forschungsnetzwerk DIVERSITAS ins Leben gerufen.
Das internationale und interdisziplinäre Forschungsnetzwerk DIVERSITAS (Diversity Studies International Teaching And Scholarship Network) untersucht die Dynamiken von Kulturkontakt und Kulturtransfer. Dabei gilt das Interesse der WissenschaftlerInnen den kulturellen und medialen Konsequenzen des Globalisierungsprozesses. „Um diese Prozesse so präzise wie möglich diskutieren zu können, bedarf es einer transkulturellen und fächerübergreifenden Herangehensweise“, so Butler.
In dem Forschungsnetzwerk arbeiten die Universität Oldenburg, die University of the Witwatersrand in Johannesburg (Südafrika) und die University of Mumbai (Indien) zusammen. Unter der Federführung von Butler und Dr. Hendrike Lehnguth vom Institut für Anglistik und Amerikanistik bringt es Lehrende und Forschende der Literatur- und Kulturwissenschaften, der Soziologie, Psychologie, Musikwissenschaft und der Gender Studies zusammen. „Die zunehmende Vielfalt und wechselseitige Durchdringung kultureller Ausdrucksformen lässt die Idee nationaler Grenzen als Relikt vergangener Zeiten erscheinen. Im Netzwerk wollen wir die Facetten transnationaler Kultur interdisziplinär untersuchen und herausfinden, wie sie sich auf das Selbstverständnis der Menschen in den drei Kontinenten auswirken“, erläutert Butler.
Unter dem Titel „Transcultural Spaces/Hybride Selves“ (Tanskulturelle Räume / Hybride Identitäten) findet vom 2. bis 6. Juli zum Auftakt von DIVERSITAS einen Workshop an der Universität Oldenburg statt. Parallel zum Treffen in Oldenburg bietet das Institut erstmals einen DIVERSITAS-Sommerkurs an. Teilnehmen können alle Fachmasterstudierenden der Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften. Das Netzwerk und die Veranstaltungen stehen im Kontext der Initiative Forschungsorientierte Lehre im Fokus (FLiF).