Am Ende steht die Innovation, das neue Produkt, die Erfindung, wie selbstverständlich da. Doch was passiert eigentlich davor? Oldenburger InnovationsforscherInnen wollen diese Fragen nun gemeinsam mit Göttinger KollegInnen beantworten.
„COLLIN – Collaborative Innovation. The Use of External Knowledge in Inter-firm Development Processes“ („Kollaborative Innovationen. Die innerbetriebliche Nutzung externer Wissensbestände in vernetzten Entwicklungsprozessen“), heißt das Verbundprojekt, das zum Jahresbeginn an den Start geht. Beteiligt sind das Jean Monnet Centre for Europeanisation and Transnational Regulations Oldenburg (CETRO) und das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI). Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt mit 670.000 Euro aus Mitteln des Niedersächsischen „Vorab“.
Innovationsprozesse mit späterem durchschlagenden Erfolg auch und gerade in transnationalen Unternehmen verliefen meist hochgradig vernetzt, so die Vizepräsidentin für Forschung der Universität Oldenburg, Prof. Dr. Katharina Al-Shamery. Zugleich seien sie noch weitgehend unerforscht. „Ich freue mich, dass das Vorhaben der Oldenburger und Göttinger Innovationsforscherinnen und Innovationsforscher unterstützt wird.“
„Die Förderung macht es möglich, die inzwischen in Oldenburg gut etablierte Innovationsforschung fortzuführen“, betont der Oldenburger Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Martin Heidenreich, der zusammen mit seinen Kollegen Prof. Dr. Jannika Mattes und Prof. Dr. Jürgen Kädtler das Projekt leitet.
Die WissenschaftlerInnen von COLLIN nehmen sich Innovationsprozessen in zunächst zwei Branchen an: der Erneuerbaren Energien und der Informationstechnologien. Dabei beschäftigen sie sich auch mit dem Wissenstransfer zwischen Zulieferern, Abnehmern, Konkurrenten und Kunden.
Geplant sind Interviews mit VertreterInnen von Wirtschaftsunternehmen und Forschungseinrichtungen in 16 Innovationsprojekten. „Wir sind zuversichtlich, nach Abschluss der dreijährigen Projektlaufzeit belastbare Aussagen darüber treffen zu können, wie die Innovationsprozesse in den beiden Branchen aussehen – und inwiefern sich die gewonnenen Erkenntnisse auf andere Branchen übertragen lassen“, so Mattes.
Das Projekt geht auf eine Initiative des Göttinger Arbeits- und Industriesoziologen Prof. Dr. Volker Wittke zurück. Er starb im August, einen Monat nach Abgabe des Projektantrags. Prof. Dr. Jürgen Kädtler, SOFI-Direktor und Göttinger Projektleiter: „COLLIN ist auch eine Anerkennung der wissenschaftlichen Leistungen und des Engagements unseres langjährigen Freundes und Kollegen“.
Niedersächsisches Vorab
Einen Teil der jährlich verfügbaren Fördermittel der VolkswagenStiftung erhält das Land Niedersachsen "vorab". Über die Vergabe der Fördermittel im „Niedersächsischen Vorab“ entscheidet das Kuratorium der VolkswagenStiftung – auf der Grundlage von Vorschlägen der Niedersächsischen Landesregierung.
Kontakt
Prof. Dr. Martin Heidenreich
Institut für Sozialwissenschaften
Tel: 0441-798/4867
E-Mail: martin.heidenreich@uni-oldenburg.de