Wissenschaft und Unternehmen in Kontakt zu bringen – das ist Ziel des Projekts Innosys NordWest. Über eine Online-Plattform können Uni-Forscherinnen und -Forscher Labore, Schulungen oder Beratungen anbieten.
Kontakte zu regionalen Unternehmen sind für viele Forschungsgruppen unerlässlich – etwa, um Praktikumsplätze für Studierende vermitteln zu können oder Kooperationspartner für praxisnahe Forschungsvorhaben zu finden. Das Verbundprojekt Innosys NordWest (Regionales Innovatiossystem NordWest) der Universität Oldenburg, der Jade Hochschule und der Hochschule Emden/Leer soll die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Hochschulen nun gezielt stärken.
Zentrales Element ist der „Marktplatz für Innovationen“, eine Online-Plattform, die seit kurzem am Start ist. Labore und Forschungsgruppen der drei Hochschulen und anderer Forschungseinrichtungen der Region, die an einem engeren Austausch mit der Wirtschaft interessiert sind, können dort Angebote einstellen lassen und so Firmen den Zugang zu ihren Laboren ermöglichen. „Unser Ziel ist es, Unternehmen im Nordwesten Niedersachsens bei der Forschung und Entwicklung zu unterstützen“, erläutert Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Nebel von der Universität Oldenburg.
Angebote für interessierte Firmen
Der „Marktplatz für Innovationen“ funktioniert ähnlich wie eine Online-Shopping-Plattform: Interessierte Nutzer geben auf der Webseite einen Suchbegriff ein, erhalten eine Angebotsübersicht und können per Mausklick eine Anfrage abschicken. Derzeit sind bereits mehr als hundert Angebote verfügbar, etwa eine Testplattform für Produktion des Informatikinstituts OFFIS oder die Innovationswerkstatt der Innovativen Hochschule Jade Oldenburg (IHJO).
Interessierte Firmen können an den Hochschulen zum Beispiel Labore oder einzelne Geräte anmieten, mit Forschungsgruppen kooperieren oder Forschungsaufträge vergeben. „Die Suchmaschine liefert eine breite und dennoch übersichtlich strukturierte Angebotspalette“, sagt Nebel. Firmen erhielten auf diese Weise die Möglichkeit, mit hochqualifizierten Expertinnen und Experten der Hochschulen in Kontakt zu kommen und gemeinsam Innovationen auf den Weg zu bringen.
Kontakt zu regionalen Unternehmen
Die Angebote aus der Wissenschaft beschränken sich dabei nicht auf die technische Infrastruktur, sondern umfassen auch Schulungen oder Beratungen – insbesondere im Bereich Digitalisierung. Auch für die Forschenden lohne sich die Beteiligung an der Plattform, betont Nebel: „Es ist eine Möglichkeit, Drittmittel zu akquirieren und die öffentliche Bekanntheit zu steigern.“ Darüber hinaus seien praxisnahe Projektinhalte und Kontakte zu regionalen Unternehmen auch für Studierende attraktiv.
Um den Aufwand für die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gering zu halten, bereiten technische Redakteure die Angebote der Hochschulen auf und stellen sie auf der Web-Plattform ein. „Die Wissenschaftler erhalten gewissermaßen ein Schaufenster für ihre Forschung“, berichtet Nebel.
Im Projekt Innosys NordWest arbeiten die beteiligten Hochschulen, die Kammern der Region, Wirtschaftsförderer und Technologiezentren eng zusammen. Das Land Niedersachsen fördert das Projekt innerhalb des Programms „Transfer in Niedersachsen: Starke Strukturen für innovative Projekte“ in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt rund 2,25 Millionen Euro.