Erasmus+

Von Las Palmas bis ins finnische Oulu, von Reykjavík bis Antalya – mit 162 europäischen Hochschulen in 137 Städten und 26 europäischen Ländern ist die Universität Oldenburg durch Erasmus+ partnerschaftlich verbunden. Rund 180 Oldenburger Studierende finden jährlich ihren Weg ins europäische Ausland. Zu den Partnerhochschulen, die am längsten mit der Universität verbunden sind, gehören die Rijksuniversiteit Groningen und die Nikolaus Kopernicus Universität in Toruń, Polen. Studierende erhalten für die Finanzierung ihres Auslandsaufenthalts monatlich 330 bis 450 Euro – je nach Zielland. Um einen breiteren Zugang zum Programm zu ermöglichen, werden Studierende mit Kindern gesondert gefördert, ebenso Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen. Im Zuge der Bologna-Reform entstand das European Credit Transfer System (ECTS), das die Anerkennung der im Ausland erbrachten Studienleistungen europaweit regelt. Neben Green Erasmus sind Digitalisierung, „Civic Engagement“ und Inklusion die übergreifenden Themen der neuen Programmgeneration.

Studierende können sich je nach Zielland und Universität noch bis spätestens Anfang Februar für das folgende akademische Jahr um einen Erasmus-Studienplatz bewerben.

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„Europa ist greifbarer geworden“

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Umweltfreundliche Mobilität mit Erasmus+

Informationen zu Erasmus+

Kontakt

Christa Weers

International Office

+49 441 798-2438  (F&P

  • Radfahrer mit Gepäck unterwegs.

    Mit dem Fahrrad ins Auslandssemester: Student Lennart Zembsch nahm sein Erasmus+-Semester zum Anlass für eine Radtour nach Griechenland. Die Universität fördert mit einem neuen Programm besonders nachhaltiges Reisen zu einem Erasmus+-Studienaufenthalt. Foto: Lennart Zembsch

  • Porträtfoto Christa Weers, International Office

    Seit fast 20 Jahren koordiniert Christa Weers, stellvertrende Leiterin des International Office der Universität, das europäische Mobilitätsprogramm Erasmus+. Foto: Daniel Schmidt/ Universität Oldenburg

Nachhaltig durch Europa

Den gesellschaftlichen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit fördern – auch das ist ein Anliegen des europäischen Mobilitätsprogramms Erasmus. Die Universität unterstützt dies auf besondere Weise.

Den gesellschaftlichen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit fördern – auch das ist ein Anliegen des europäischen Mobilitätsprogramms Erasmus. Die Universität unterstützt dies auf besondere Weise.

Etliche Höhenzüge, elf europäische Länder und insgesamt 5221 Kilometer – die Bilanz der Radtour von Lennart Zembsch lässt sich sehen. Der Student der Wirtschaftspädagogik radelte im Spätsommer dieses Jahres von Oldenburg ins griechische Piräus, um an der dortigen Universität ein Erasmus-Semester zu verbringen. Nach der zweimonatigen Reise hatte er sich den Kontinent von der Nordsee bis zum Bosporus buchstäblich erfahren: „Europa in seiner Gesamtheit ist für mich greifbarer geworden“, sagt der Student.

Für Christa Weers, stellvertretende Leiterin des International Office der Universität, ein tolles Beispiel dafür, dass eine Reise nicht unbedingt schnell gehen muss: „Je langsamer man reist, desto mehr erfährt man über sich selbst, die wechselnden Landschaften, die Leute, die Sprachen“, sagt sie. Seit fast 20 Jahren schon koordiniert Weers das europäische Mobilitätsprogramm Erasmus+. Gemeinsam mit ihrem Team betreut und berät sie Studierende sowie Hochschulmitarbeitende, die sich mit Hilfe des Programms in andere europäische Länder aufmachen. „Wo auch immer Studierende hingehen – sie können einfach grandiose Entdeckungen machen. Und hinterher sehen sie Europa mit anderen Augen“, sagt sie.

Wandel zu Nachhaltigkeit unterstützen

Erasmus+ ist seit seinen Anfängen im Jahr 1987 zum weltweit größten Bildungs- und Mobilitätsprogramm angewachsen. Mehr als 33.000 Studierende haben deutschlandweit bis zu Beginn der Pandemie jährlich eine Förderung für einen Erasmus-Studienaufenthalt erhalten. Das Budget für die Jahre 2021 bis 2027 beträgt insgesamt 26 Milliarden Euro. Längst geht es nicht nur darum, einzelnen Studierenden ein oder zwei Semester an einer europäischen Hochschule zu ermöglichen. Das Programm vernetzt zudem Bildungseinrichtungen, Lehrende und Mitarbeitende – auch über die Grenzen Europas hinaus. Und es will „gesellschaftlich Einfluss nehmen, etwa den europäischen Gedanken in die Hochschulen bringen“, sagt die Leiterin des International Office (IO), Jenka Schmidt.

Die großen Ideen, die über das Erasmus-Programm in die Hochschulen schwappen, in den Alltag zu integrieren, sei dabei durchaus eine Herausforderung, sagt Schmidt. Aktuell rückt die neue Generation des Programms mit „Green Erasmus“ beispielsweise Themen wie Klimaschutz und Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt – angelehnt an den „Green Deal“ der Europäischen Union. Das Ziel ist einerseits, den gesellschaftlichen Wandel zu einer nachhaltigen Welt grundsätzlich zu unterstützen.

Konkret solle aber auch der ökologische Fußabdruck des Programms verringert werden, erläutert Weers. Hier können die Hochschulen direkt ansetzen – und beispielsweise nachhaltiges Reisen fördern. So können Studierende, die künftig mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln wie Bus oder Bahn zu ihrer Erasmus-Partneruni reisen, eine Sonderförderung in Höhe von 100 Euro erhalten. Der Haken an der Sache: Besonders nachhaltige Arten der Fortbewegung, wie Rad fahren oder gar wandern, sind im Förderprogramm gar nicht vorgesehen.

Vorbild für andere

Als Lennart Zembsch im International Office von seiner Idee mit der Radtour berichtete, gab es daher keine Möglichkeit, sein Vorhaben auf besondere Weise zu fördern. „Wir fanden aber die Idee so toll, dass wir dies gern finanziell unterstützen wollten. Wir haben daher ein eigenes Konzept entwickelt, das uns grundsätzlich ermöglicht, auch Reisen zu Fuß oder per Rad zu fördern“, sagt Erasmus-Koordinatorin Weers. Das Ergebnis: Oldenburger Studierende, die auf diese Weise unterwegs sind, können nun 350 Euro für Strecken über 200 Kilometer erhalten, für kürzere Strecken gibt es 200 Euro.

Zwar rechnen die Mitarbeitenden des International Office wegen der Sonderförderung nicht mit einem Ansturm von Radreisenden. „Aber uns war wichtig, aus der Förderung ein Programm zu machen und so auch anderen Universitäten als Vorbild zu dienen“, betont Weers – und schlägt so den Bogen zurück zu der Erasmus-Idee, nämlich den gesellschaftlichen Wandel zu unterstützen. Auch Student Lennart Zembsch ist genau dieser Gedanke wichtig. Er hofft, mit seiner Tour andere für das Radfahren begeistern zu können und einen Anstoß zu geben darüber nachzudenken, „ob ein Flug wirklich notwendig ist“. 

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