Eine Gruppe Medizinstudierender aus den USA hält sich zurzeit an der Universität auf und informiert sich über die Oldenburger Unimedizin.
Schönes Wetter ist in Norddeutschland nicht selbstverständlich – doch am Pfingstwochenende empfing Oldenburg acht junge US-Bürger und ihren aus Deutschland stammenden Dozenten Dr. Georg Gadow mit schönstem Sonnenschein. Insgesamt zwei Wochen halten sich die Medizinstudierenden der University of Colorado in Denver an der Universität Oldenburg auf. Ihr Ziel: Das deutsche und das niederländische Gesundheitssystem kennenzulernen.
Viele Fragen zum deutschen System
Am Dienstagnachmittag begrüßte Dekan Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang die Gruppe im Klinischen Trainingszentrum der Universität - und stellte ihnen die Besonderheiten des Medizinstudiums in Oldenburg vor. Die angehenden Ärztinnen und Ärzte aus den USA hatten dazu zahlreiche Fragen: Wie viele Bewerber gibt es in Oldenburg jedes Jahr für die 40 Studienplätze? Wie wird Forschung ins Medizinstudium integriert? Können Medizinstudierende in Deutschland neben dem Studium einen Job annehmen? Besonders überrascht waren die US-Studierenden, dass ein Medizinstudium in Deutschland bis auf den Semesterbeitrag nichts kostet.
Noch bis zum 1. Juni hält sich die Gruppe an der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften auf, um sich über die medizinische Ausbildung in Oldenburg und Groningen und über die Arbeit in den Kliniken zu informieren. Auf dem Programm des zweiwöchigen Aufenthalts stehen neben Vorträgen auch Besuche der Kliniken in Oldenburg, Leer, Bad Zwischenahn und des University Medical Center Groningen (UMCG). Diskussionen mit Studierenden und Dozenten der Oldenburger Universitätsmedizin sind ebenfalls geplant.
Internationaler Vergleich
Die Medizinstudierenden aus Denver nehmen in ihrer Heimat an einem universitätseigenen Programm teil, das exzellenten Studierenden zusätzliche Qualifikationen ermöglicht. In dem Seminar „International Comparison of Healthcare Systems“ beschäftigen sie sich unter anderem mit dem deutschen und niederländischen Gesundheitssystem. „Wir freuen uns sehr über den Besuch aus Denver, denn er eröffnet beiden Seiten die Chance, sich intensiv über nationale und internationale Aspekte des Gesundheitswesens auszutauschen und voneinander zu lernen. Der internationale Vergleich von Gesundheitssystemen ist auch ein wichtiges Thema der Versorgungsforschung hier an unserer Fakultät, da er ein großes Potential zur Optimierung des Gesundheitssystems birgt“, sagte Nothwang anlässlich der Begrüßung. „Es war und ist zudem unser wichtiges Anliegen, mit der Oldenburger Universitätsmedizin grenzüberschreitend zu denken und zu handeln.“
Weil das gute Wetter in Oldenburg weiterhin anhält, mietete sich die Gruppe kurzerhand Fahrräder – bekanntlich das beste Fortbewegungsmittel, um Oldenburg kennenzulernen.