• Grünland dient nicht nur als Futterquelle für Kühe und andere Nutztiere. Das Team des Projekts „Future Proof Grasslands“ will Grünland und seinen vielfältigen Nutzen auch angesichts eines sich verändernden Klimas erhalten helfen. Foto: Charlie Boyd/Pixabay

Grünland für den Klimawandel wappnen

Intensivere Dürre im Sommer, mehr Niederschlag im Winter, häufigerer Starkregen – wie lässt sich der Wasserhaushalt in Grünlandregionen dennoch ausbalancieren? Das untersuchen unter anderem Oldenburger Forschende in einem neuen Verbundprojekt.

Intensivere Dürre im Sommer, mehr Niederschlag im Winter, häufigerer Starkregen – wie lässt sich der Wasserhaushalt in Grünlandregionen dennoch ausbalancieren? Das untersuchen unter anderem Oldenburger Forschende in einem neuen Verbundprojekt.

Es dient landwirtschaftlichen Betrieben als Futterquelle für Nutztiere, bietet zugleich natürlichen Lebensraum für Pflanzen und Tiere, uns Menschen Raum für Freizeit und Erholung und fördert bestenfalls den Klimaschutz – das Grünland. Nicht nur mit diesen vielfältigen sogenannten Ökosystemleistungen, auch landschaftlich prägen die Grünlandgebiete den nordwestdeutschen Küstenraum. Forschende  von der Universität Oldenburg sowie anderen wissenschaftlichen Einrichtungen des Landes wollen im neuen Verbundprojekt „Zukunftssicheres Grünland“ („Future Proof Grasslands“) diese Kulturlandschaft und ihren vielfältigen Nutzen auch angesichts eines sich verändernden Klimas erhalten helfen. Das Vorhaben unter Leitung des Grünlandzentrums Niedersachsen/Bremen ist kürzlich gestartet und läuft bis Herbst 2027.

„Die Ökosystemfunktionen und -leistungen sowie die damit verbundenen Nutzungsformen des Grünlands sind durch den Klimawandel akut gefährdet“, so der Geograf und stellvertretende Projektsprecher Prof. Dr. Ingo Mose vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Universität. Aktuelle Modellierungen der Klimaentwicklung prognostizieren demnach für die Küstenregion im Nordwesten höhere Winterniederschläge, ausgeprägtere Dürreperioden im Sommer, zudem häufigere Starkniederschläge sowie einen Anstieg des Meeresspiegels. „Schon ein Blick auf die Witterung der zurückliegenden fünf Jahre macht den Trend eindrucksvoll deutlich“, so Mose.

So stünden Regionen wie Ostfriesland oder die Wesermarsch, auf die das Projekt den Fokus legt, vor neuartigen Problemen und Herausforderungen sowohl für den Schutz der Küste als auch im Binnenland. Wie kann dort ein Wassermanagement gelingen, das neben der Entwässerung bei Überschuss auch einen vorausschauenden Wasserrückhalt beinhaltet, um einem Mangel während Dürreperioden vorzubeugen? Wie lässt sich in der gesamten Region ausreichend Wasser so speichern, dass die Gewässer bei plötzlichem Starkregen trotzdem zusätzliches Nass aufnehmen können?

Antworten auf diese Fragen will das Projektteam gemeinsam mit lokalen landwirtschaftlichen Betrieben, der Wasserwirtschaft, dem Tourismus, Küsten- und Naturschutz sowie Politik und Kommunalverwaltung finden. Neben Grünlandzentrum und Universität Oldenburg gehören dem Projektteam die Universität Göttingen, die Hochschule Osnabrück und die Jade Hochschule Oldenburg-Wilhelmshaven-Elsfleth an, außerdem das Thünen-Institut sowie das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie.

An der Universität Oldenburg sind neben der Arbeitsgruppe „Angewandte Geografie und Umweltplanung“ unter Leitung von Mose auch Forschende der Arbeitsgruppe „Ökologische Ökonomie“ unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Siebenhüner sowie der Arbeitsgruppe „Hydrogeologie und Landschaftswasserhaushalt“ unter Leitung von Prof. Dr. Gudrun Massmann beteiligt. Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Vorhaben mit gut 5,1 Millionen Euro aus dem Programm SPRUNG („Spitzenforschung für Niedersachsen“).

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