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Das Museum in einer Ausstellung

Ist es legitim, welchen Ausschnitt der kulturellen Realität uns Museen zeigen? Wie kommt die Gegenwart ins Museum? Und wie entsteht die Aura von Originalen? „Offen gefragt! Wovon Ausstellungen sonst nicht sprechen“ – unter diesem Titel macht eine studentische Ausstellung das „Phänomen Museum“ selbst zum Thema.

Ist es legitim, welchen Ausschnitt der kulturellen Realität uns Museen zeigen? Wann und wie kommt die Gegenwart ins Museum? Und wie entsteht eigentlich die Aura von Originalen? „Offen gefragt! Wovon Ausstellungen sonst nicht sprechen“ – unter diesem Titel macht eine studentische Ausstellung das „Phänomen Museum“ selbst zum Thema.

Neun Studentinnen des Masterstudiengangs „Museum und Ausstellung“ an der Universität beleuchten aktuelle Fachdebatten und erlauben bis einschließlich 29. April Blicke hinter die Kulissen der Institution Museum. Der Eintritt ist frei. Offizieller Partner der Schau in der bau_werk Halle (Pferdemarkt 8a) ist das Oldenburger Stadtmuseum.

„Wir wollen zu einem produktiven, kritischen Nachdenken über das etablierte Medium ‚Ausstellung‘ einladen“, so Carina Blum und Inga Müller, zwei der Ausstellungsmacherinnen. Ihr Ziel: „in den Mittelpunkt rücken, was sonst nicht wahrgenommen wird, in den Ausstellungsraum holen, was hinter den Kulissen passiert – und hinterfragen, was selbstverständlich geworden ist“.

Neben mehreren öffentlichen Führungen bieten sie nach Absprache auch geführte Rundgänge für Schulklassen oder studentische Gruppen an. Zudem organisieren sie am Freitag, 22. April, 16.30 Uhr, eine Diskussionsrunde im Oldenburger Klub Polyester (Am Stadtmuseum 15). Deren Thema „Museen: Überfordert und unterschätzt?“ beleuchten der Berliner Kurator Dr. Daniel Tyradellis, die Oldenburger Kunsthistorikerin Dr. Wiebke Trunk sowie Prof. Dr. Monika Flacke, Sammlungsleiterin beim Deutschen Historischen Museum (DHM) in Berlin.

Die Schau „Offen gefragt!“ soll gestalterische Mittel von Museen und Ausstellungen ebenso betrachten wie die Schnelllebigkeit musealer Projekte und Konzepte. Die Ordnung in musealen Sammlungen und die Besonderheiten von Originalexponaten nimmt sie ebenfalls in den Blick.

Die Studentinnen beschäftigen sich auch mit Provenienzforschung, also etwa der Frage, ob alle Objekte musealer Sammlungen auch den Museen gehören. Und sie beleuchten die Kanonbildung, die ihnen in der Kunst immer mehr von Angebot und Nachfrage bestimmt scheint, und fragen: „Kann angesichts von Schnelllebigkeit und globaler, transkultureller Vernetzung überhaupt noch von einem repräsentativen ‚kulturellen Erbe‘ die Rede sein?“

Zu den Themen der Ausstellung zählt zudem das Sitzen im Museum – sowie die dortige Repräsentation der Gegenwart: Welche Objekte fließen in museale Sammlungen ein, um die heutige gesellschaftliche Realität für zukünftige Generationen zu repräsentieren? Nicht zuletzt greift die Schau eine Debatte um den Begriff der Kultur auf: Sie stellt das in vielen Museen vermittelte Bild von der Welt als Mosaik verschiedener „Kulturen“ der Tatsache gegenüber, dass Ideen, Dinge und Menschen sich heute weltweit bewegen.

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