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  • Studierende der Universität entwarfen für die Ausstellung "Erzähl mir vom Tier" im Landesmuseum Natur und Mensch unter anderem Papiertheaterbühnen. Foto: Sabine Wallach, Universität Oldenburg

Wenn Museumstiere fliehen

Stop-Motion-Filme, die ausgestellte Museumstiere lebendig werden lassen, und Papiertheater, in denen sich Tiere auf die Suche nach der Freiheit begeben – diese Arbeiten von Studierenden sind zur Zeit im Landesmuseum Natur und Mensch zu sehen.

Stop-Motion-Filme, die ausgestellte Museumstiere lebendig werden lassen, und Papiertheater, in denen sich Tiere auf die Suche nach der Freiheit begeben – diese Arbeiten von Studierenden sind zur Zeit im Landesmuseum Natur und Mensch zu sehen.

Ein Kiwi, der seinen Museumsschrank verlässt und aus dem Gebäude herausflattert, eine Schildkröte, die sich hinausschleicht oder ein Eisbär, der Gitterstäbe hinter sich lässt und dahin gelangt, wo er zu Hause ist: Um die Suche und die Sehnsucht nach Freiheit geht es in den Papiertheaterstücken und Stop-Motion-Filmen, die Studierende des Studiengangs Kunst und Medien für die Ausstellung „Erzähl mir vom Tier – Tiere in der Kinderliteratur und in der Natur“ erstellt haben.

Dabei setzten sich die Studierenden, vor allem angehende Lehrerinnen und Lehrer, nicht nur künstlerisch mit dem Thema auseinander. Sie lernten auch die Herausforderungen kennen, die etwa das Erstellen von Erzählideen und Stop-Motion-Filmen mit sich bringt – und erhielten so ganz praktische Einblicke, die für die spätere Schulpraxis wichtig sind.

Um etwa Ausstellungstieren des Oldenburger Kabinetts mit Trick-Technik Leben einzuhauchen, bedienten sich Studierende unter Leitung des Kunstdozenten Thomas Robbers analoger und digitaler Technik: „Zunächst hat sich jeder Teilnehmer ein Tier ausgesucht und dieses auf ein Tablet gezeichnet und anschließend vergrößert ausgedruckt“, erläutert Kristina Wassiljew, die im ersten Semester Kunst und Medien studiert.

Die ausgedruckten Tiere klebten die Seminarteilnehmer auf Pappkarton und schnitten sie zurecht.  „Und dann ging es darum, das Tier vor der Tablet-Kamera kreuchen und fleuchen zu lassen und seinen individuellen Ausbruch aus dem Naturalienkabinett zu dokumentieren“, sagt die Kunststudentin. Zwar habe das Basteln länger gedauert als gedacht. Doch waren die Pappkameraden erstmal fertig, hatten die Studierenden viel Spaß daran, neue Ideen zu entwickeln, berichtet Student Claas Hecker. „Durch viel Ausprobieren bekamen wir schnell ein Gefühl dafür, wie die Bewegung in einem Cut relativ flüssig wirkt.“

Dank leicht zu lernender und gut zu bedienender Apps waren am Ende des Seminars kleine Filmkunstwerke von zwei bis drei Minuten Dauer entstanden. „Obwohl ich zuvor noch keine Erfahrungen mit digitaler Illustration gesammelt hatte, gab es schnell Erfolgserlebnisse“, sagt Wassiljew. Gerade diese intuitive Auslegung ermögliche, das Erlernte auch später für den Schulunterricht nutzen zu können.

Unter Leitung der Kunstdozentin Sabine Wallach hatte eine andere Gruppe von Studierenden bereits im vergangenen Sommersemester Papiertheater entwickelt, die von dem textlosen Bilderbuch „Lass mich frei!“ von Patrick George inspiriert sind. Beim Umblättern von Folien können die kleinen Leser des Buchs Tiere aus menschlicher Haltung oder Nutzung in die Natur entlassen.

Doch wie genau gelangen diese Tiere in die Freiheit? Was passiert zwischen den beiden gegensätzlichen Seiten? Dies thematisieren die insgesamt fünf Papiertheater, die ebenfalls in der Ausstellung zu sehen sind. Wer die ganze Geschichte wissen möchte, kann sich zudem die Stücke als Inszenierung auf einem Bildschirm ansehen.

Für die Studierenden war die Mitarbeit an der Ausstellung anregend: „Mich hat das Projekt auf jeden Fall dazu motiviert, mich näher mit digitaler Illustration auseinanderzusetzen“, berichtet Kunst-Studentin Wassiljew. Vielleicht werde sie künftig sogar noch weitere Stop-Motion-Film erstellen.

Die Papiertheater und Filme der Studierenden sind im Rahmen der Sonderausstellung „Erzähl mir vom Tier“ ist noch bis zum 28. April 2019 im Museum Natur und Mensch in Oldenburg zu sehen.

 

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