Der Schreibblock ist voller Notizen, die Bücher stehen bereit und doch lässt sich das Thema nicht richtig fassen: Beim Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten unterstützt die Lernwerkstatt der Zentralen Studienberatung. Stephanie Lamping und Stefan Grazius nahmen an den Kursen teil.
„Nach dem Kurs habe ich einfach endlich angefangen zu schreiben“, sagt Lamping. Obwohl sie sonst gut organisiert sei, habe sie durch die Kurse bei der Lernwerkstatt noch mal einen zusätzlichen Antrieb bekommen. „Ich hatte einfach mehr Energie, die Bachelorarbeit anzugehen“, sagt Lamping, die Französisch und Philosophie auf Bachelor studierte.
Mit zahlreichen Workshops unterstützt die Lernwerkstatt die Studierenden bei ihren akademischen Projekten; hier finden sie Anregungen zur Themenfindung, zum Strukturieren der Arbeit, zur Zeitplanung oder zum effektiven Lesen. „Manchmal geht es nur darum, den Ideen der Studierenden eine Richtung zu geben, zum Beispiel bei der Wahl der passenden Methode“, sagt Anke Görres, deren Workshops Lamping und Grazius besucht haben. In kleinen Präsentationen, Gruppengesprächen und Vorträgen lernen die TeilnehmerInnen, wie sie sich mit Texten kritisch auseinandersetzen und wie sie mit empirischen Daten umgehen.
In kleinen Gruppen diskutieren
Die Atmosphäre in der Lernwerkstatt sei sehr persönlich, erklärt Lamping. „Das kommt bei großen Studiengängen vielleicht manchmal zu kurz.“ Es habe ihr sehr geholfen, in einer kleinen Runde, Fragen und Probleme gemeinsam zu diskutieren. „Mit Hilfe von Mind-Maps und durch die Diskussion mit anderen konnte ich mein Thema schließlich stärker eingrenzen“, sagt sie.
Auch Stefan Grazius besuchte die Kurse der Lernwerkstatt - und zwar gleich drei. „Ich habe gemerkt, dass es mir hilft, gemeinsam mit anderen nach Lösungswegen zu suchen.“ Denn Studierende anderer Fächer sähen oft ganz andere Möglichkeiten für ein Thema, meint Grazius, der in Oldenburg den Master of Education in Wirtschaftspädagogik und Politik studiert.
Von Anregungen in der Lernwerkstatt profitieren
Gerade, wenn man das erste Mal einen größeren empirischen Teil in seiner Arbeit einplane, könne man von den Anregungen in der Lernwerkstatt nur profitieren. „In den Kursen habe ich aber auch meine Fertigkeiten im Umgang mit Texten verfeinern können und Anregungen zur Umsetzung von Ideen bekommen.“ Ideen umzusetzen, scheint Grazius Stärke zu sein: Beim Ideenwettbewerb „Fürs Leben lehren“ des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gewann er letztes Jahr den „Sonderpreis für Medienkompetenz“. Mit einem Kommilitonen entwickelte er eine internetbasiertes Lernplattform in Form einer fiktiven Flirt-Community, mit der sich SchülerInnen die Risiken und Gefahren des Internets selbst erschließen können.
Nun schreibt Grazius gerade seiner Masterarbeit. Anschließend wird der gelernte Versicherungsfachwirt sich im niedersächsischen Vorbereitungsdienst für das Lehramt an berufsbildenden Schulen ausbilden lassen.Lamping hat ihre Bachelorarbeit bereits erfolgreich gemeistert und studiert jetzt in Bremen den Master „Komplexes Entscheiden“. Um die Masterarbeit macht sie sich keine Sorgen – schließlich wisse sie dieses Mal ja, was da auf sie zukommt.