• Firas Aldera spricht im Interview über Buchhaltung und ehrenamtliches Engagement. Foto: Uni Oldenburg

Zwischen Zahlen und Ehrenamt

Im Dezernat 2 kümmert er sich um Abrechnungen, in seiner Freizeit engagiert er sich für junge Menschen mit Migrationshintergrund: Finanzbuchhalter Firas Aldera.

Im Dezernat 2 kümmert er sich um Abrechnungen, in seiner Freizeit engagiert er sich für junge Menschen mit Migrationshintergrund: Finanzbuchhalter Firas Aldera.

Ein Gespräch im Freien: Gehen Sie gerne spazieren?

Aldera: Ich gehe jeden Tag spazieren. Mir ist wichtig, zwischendurch an die frische Luft zu gehen, da ich in meinem Job viel sitze.

Sie sind seit 2020 an der Uni – was hat Sie hergeführt?

Aldera: Ich komme aus Damaskus in Syrien und bin seit 2016 in Deutschland. In Syrien habe ich Wirtschaft mit dem Schwerpunkt Buchhaltung studiert und alle meine Zeugnisse wurden hier anerkannt. Zusätzlich habe ich in Deutschland eine einjährige Weiterbildung zum Finanzbuchhalter gemacht. Durch die Zeitung bin ich dann auf die freie Stelle an der Uni aufmerksam geworden.

Welche Aufgaben haben Sie im Dezernat 2?

Aldera: Momentan bin ich für Anlagenbuchhaltung und Auslagenerstattung zuständig. Das betrifft Ausgaben, die nicht über unser Einkaufsportal gebucht werden. Ich prüfe diese Vorgänge und veranlasse die Auszahlung.

Ich bin außerdem an einigen Projektaufgaben beteiligt, welche zu einer Verbesserung der Datenqualität beitragen.

Warum haben Sie sich für diesen Job entschieden?

Aldera: Mir war am wichtigsten, dass ich in einem Bereich arbeite, den ich studiert habe. Es macht mir Spaß, mit Zahlen zu arbeiten. Und ich arbeite in einem angenehmen Umfeld mit netten Kolleginnen und Kollegen, in dem ich mich sehr wohl fühle. Daher wünsche ich mir, dass ich hier auch perspektivisch eine Zukunft habe.

Wie würden Ihre Kollegen Sie beschreiben?

Aldera: Sympathisch, freundlich und sehr aufmerksam.

Was machen Sie, wenn Sie nicht an der Uni arbeiten?

Aldera: Meine Arbeit mit Zahlen und Unterlagen kann trocken sein. Daher ist mir wichtig, in meiner Freizeit etwas Buntes in meinem Leben zu haben. Ich arbeite ehrenamtlich in dem Begegnungszentrum Kaiser19, wo ich eine Jugendgruppe gegründet habe. Mit aktuell 30 Kindern und Jugendlichen etwa aus dem Irak, Syrien, Marokko oder dem Libanon, unternehmen wir einmal wöchentlich beispielsweise Kinobesuche oder gehen Klettern. Außerdem sprechen wir über Themen, die Zuhause oft nicht besprochen werden wie Liebe, Fluchtgeschichte und Geld.

Die Einrichtung hat bereits den Oldenburgischen und den Niedersächsischen Integrationspreis gewonnen. Was ist Ihnen dabei wichtig?

Aldera: Dass sich die Angebote gleichermaßen an Kinder und Jugendliche richten. Das ist häufig nicht der Fall. Außerdem kann ich hier meine eigenen Erfahrungen und Ratschläge weitergeben.

Was bedeutet für Sie ganz generell Erfolg?

Aldera: Erfolg ist, mich immer wieder zu reflektieren und Neues auszuprobieren. So kann ich mich weiter entwickeln und trete nicht auf der Stelle.

Interview: Lara Schäfer

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