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  • Das Organisationsteam (v.l. Franziska Scholl, Nora Spielvogel, Christopher Müller, Melanie Sing, Helen Reinold, Nina Tillhon, Fabian Schröder, Carolin Schweizer, Magdalena Götz, Michel Offenberg)

  • "übrige" Brillen

  • "übrige" Tigerente

  • "übriger" Pferdeschuh

  • "übrige" linke Zahnprothese

Dinge und ihre Geschichten

In Kisten, auf dem Dachboden oder ganz hinten im Schrank sind sie zu Hause: die „übrigen Dinge“. Studierende des Masterstudiengangs Museum und Ausstellung zeigen sie in ihrer Ausstellung „Was übrig bleibt – vom Aufheben, Verstauen und Zurücklassen“. Nina Tillhon vom Organisationsteam im Gespräch.

In Kisten, auf dem Dachboden oder ganz hinten im Schrank sind sie zu Hause: die „übrigen Dinge“. Studierende des Masterstudiengangs Museum und Ausstellung zeigen die Ausstellung „Was übrig bleibt – vom Aufheben, Verstauen und Zurücklassen“. Nina Tillhon vom Organisationsteam im Gespräch.

FRAGE: Worin besteht der Reiz, eine Ausstellung zu übrig gebliebenen Dingen zu konzipieren?

TILLHON: Das Spannende an diesem Thema ist, dass Dinge aus ganz verschiedenen Gründen „übrig bleiben“ und häufig eben nur vermeintlich nutzlos sind. Nicht ohne Grund hat jeder „übrige Dinge“ zu Hause - möglicherweise, weil eine gute Freundin einem etwas aus dem Urlaub mitgebracht hat. Man selbst kann damit leider gar nichts anfangen. Wegschmeißen ist auch keine Option. Um diesen kleinen Bereich, in dem Dinge weder aktiv im Gebrauch noch Müll sind, geht es uns: um „übrige Dinge“ und weshalb sie dazu werden.

FRAGE: Woher kommen die Ausstellungstücke?

TILLHON: Fast ein Jahr lang haben wir die Ausstellung vorbereitet und Interviews zum Thema geführt. Dabei haben wir uns für einen partizipativen Ansatz entschieden und stark mit der Bevölkerung in Oldenburg und unserem Bekanntenkreis kooperiert. Nach einem Aufruf im Dezember über Zeitungen, das Internet und über Aushänge erhielten wir viel Resonanz. Viele Menschen waren bereit, uns ihre Geschichten zu erzählen und ihre Objekte zur Verfügung zu stellen.

FRAGE: Was erwartet die BesucherInnen der Ausstellung?

TILLHON: Die Herausforderung an unser Projekt war, dass wir keine Sammlung hatten, auf die wir zurückgreifen konnten. Zu sehen sind Dinge, die übrig blieben, weil sie verfehlt wurden, weil sie emotionsgeladen, entbehrlich oder überholt sind oder aber, weil sie etwas überstanden haben, wie zum Beispiel ein Kleid, Brillen oder eine Zahnprothese. Die BesucherInnen erwarten aber nicht nur „übrige Dinge“ von Menschen aus ganz Deutschland auch die Gestaltung, die Erzählungen, die Ausstellungsmöbel, das Design – alles ist von uns entworfen.

FRAGE: Nutzlos oder wertvoll – ist das immer eine persönliche Entscheidung?

TILLHON: Unbedingt! Was wir aufzeigen können ist, dass auch „übrige Dinge“ sowohl nutzlos als auch wertvoll seien können: Zwei Menschen behalten das Stofftier aus der Kindheit, beide in einer Kiste im Keller. Für den einen ist das Stofftier stark emotional aufgeladen und soll aus diesem Grund nicht entsorgt werden. Der andere hat beim ersten Auszug von Zuhause einfach alles in Kisten gesteckt und seitdem nicht mehr ausgepackt – das Stofftier ist im Grunde entbehrlich. Beide Menschen haben ein „übriges“ Stofftier – für den einen ist es wertvoll, für den anderen nicht.

„Was übrig bleibt – vom Aufheben, Verstauen und Zurücklassen“ vom 22. März bis 6. April im Ullmann-Haus (Lange Straße 91, Oldenburg).  Die Eröffnung mit einer Einführung durch die Studierenden findet am Freitag, 22. März, 18.00 Uhr, statt.

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