Diplom-Ingenieur Renke Schütte ist EDV-Koordinator der Fakultät V und leitet innerhalb der Betriebseinheit für technisch-wissenschaftliche Infrastruktur die Abteilungen „Laborversorgung“ und „Präsentationstechnik“. Ein buntes Portfolio an Aufgaben, das ihn, anders als sein Hobby, nicht abheben lässt.
Sie sind Abteilungsleiter in der Laborversorgung. Von welcher Ware wird am meisten angeliefert?
Nitril-Schutzhandschuhe. Insgesamt verbrauchen wir jährlich Zehntausende davon – von dünnen Untersuchungshandschuhen bis hin zu sehr festen Säurehandschuhen.
Welcher Weg führte Sie an die Uni Oldenburg?
Meine erste Anstellung hatte ich beim damaligen Staatlichen Amt für Wasser und Abfall in Brake, dort habe ich Firmen im Bereich der Sonderabfallbehandlung und Gefahrstoffentsorgung überwacht. Da ich bald ein Interesse an EDV entwickelt habe, bin ich zum Gewässerkundlichen Landesdienst Niedersachsen gewechselt. Dort habe ich unter anderem die Fahrten des Messschiffs begleitet und IT-Messprogramme geschrieben, um die Messdaten zu erfassen und auszuwerten. Später habe ich beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz Brake/Oldenburg die Leitung des EDV-Bereichs übernommen. 2005 bin ich dann als EDV-Koordinator an die Uni gewechselt und bis heute geblieben.
Worum geht es bei Ihrer Arbeit?
Als EDV-Koordinator vermittle ich zwischen den EDV-Beauftragten in der Fakultät V und den Zentralen IT-Diensten. Ich kläre die Bedürfnisse der verschiedenen Abteilungen und organisiere und unterstütze bei IT-Problemen. Als Leiter der Präsentationstechnik kümmere ich mich um Beschaffungen, außerdem koordiniere ich unser Portfolio und entwickle es weiter. Als Leiter der Zentralen Laborversorgung kümmere ich mich um die Beschaffung von „Massenware“ an Chemikalien, Gasen und Laborbedarfsartikeln, die von mehreren Arbeitsgruppen und Labors benötigt wird, sowie um die korrekte Entsorgung von Sonderabfällen.
EDV, Präsentationstechnik und Laborversorgung. Das klingt nach einer bunten Mischung…
Aufgrund meiner „bunten Historie“ habe ich in allen drei Bereichen Kompetenzen. Zudem habe ich hervorragende Kolleginnen und Kollegen, auf die ich mich verlassen kann. Ein Abteilungsleiter muss sich nicht überall bis ins Detail auskennen. Dafür gibt es im Team Fachleute.
Sie sind auch begeisterter Hobbypilot. Was kann man vom Fliegen lernen?
Zugegeben: Es ist ein etwas „abgehobenes“ Hobby, im wahrsten Sinne des Wortes (lacht). Dabei lernen kann man zum einen Präzision. Sowohl beim Check vor dem Flug als auch beim Flug selbst muss ein Pilot sehr genau sein und alle Regeln und Anweisungen befolgen, sonst kann es übel enden. Ein anderer Punkt ist, Prioritäten zu setzen. Egal, was sonst im oder mit dem Flugzeug los ist: Das wichtigste ist es, das Flugzeug zu fliegen. Funksprüche machen oder Fehler suchen kann man, wenn man das Flugzeug unter Kontrolle hat. Übertragen auf das Berufsleben bedeutet das, auch wenn es stressig wird, muss man Ruhe bewahren, priorisieren, die wichtigsten Dinge zuerst erledigen, unwichtige Dinge vorerst beiseiteschieben und nicht versuchen, alles gleichzeitig zu tun. Zum anderen lernt man, abzuschalten, frei nach Reinhard Meys Lied „Über den Wolken“: Sobald ich den Flieger aus dem Hangar schiebe, wird der Kopf frei von allem Ärger und allen Alltagsproblemen.
Was gefällt Ihnen an der Uni Oldenburg?
Die große Vielfalt an Fächern, Tätigkeiten und Menschen. Man lernt hier immer wieder Neues. Und dass ich mit dem Rad zur Arbeit fahren kann und nicht mehr ein Drittel meiner Arbeitszeit im Auto verbringen muss. Das finde ich schön.
Interview: Henning Kulbarsch