In Forschungsprozesse hineinschnuppern und sich beruflich orientieren – diese Möglichkeiten bietet ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ) an der Universität. Die Freiwilligen haben kürzlich ihre Abschlussarbeiten präsentiert.
Ist ein Studium etwas für mich? Wie läuft Forschung an einer Universität ab? Diese und weitere Fragen haben 16 junge Menschen während ihres Freiwilligen Wissenschaftlichen Jahrs an der Universität Oldenburg für sich beantwortet. Ihre Einsatzgebiete an der Universität waren dabei ganz unterschiedlich und reichten von einer Uniklinik über das Institut für Sozialwissenschaften bis zum Department für Versorgungsforschung. Bei ihrer Abschlussveranstaltung gaben die Freiwilligen Einblicke in das zurückliegende Jahr.
Bereits seit 2015 gibt es die Möglichkeit, im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes ein Jahr lang Forschung und Wissenschaft an der Universität Oldenburg kennenzulernen. Die Freiwilligen arbeiten sich in wissenschaftliche Arbeitsfelder ein, sammeln praktische Erfahrungen und können sich beruflich orientieren, etwa durch begleitende Bildungstage. Während des zwölfmonatigen FWJ sind mindestens 25 Bildungstage verpflichtend. Diese sollen helfen, sich mit Themenfeldern aus der Forschung vertraut zu machen, Vorlesungen und Seminare zu besuchen, Angebote der Fachstudienberatung wahrzunehmen sowie verschiedene Bereiche der Universität kennenzulernen. Das FWJ richtet sich vorwiegend an Abiturient*innen, die sich für ein Studium oder eine Ausbildung mit Forschungsbezug interessieren.
Die diesjährigen FWJ-Absolvent*innen stellten ihre Arbeit jeweils anhand eines selbstgestalteten wissenschaftlichen Posters vor. Für die Präsentation hatten sie je zehn Minuten Zeit. Dabei zeigte sich: Die Freiwilligen haben einen intensiven Einblick in die Forschung und Arbeit der Einrichtungen und Arbeitsgruppen bekommen. Ronja Krüger ist etwa in der Abteilung für Medieninformatik und Multimedia-Systeme am OFFIS – Institut für Informatik tätig. Hier betreut sie wissenschaftliche Studien, sammelt erste Erfahrungen beim Programmieren und ist sogar an einer wissenschaftlichen Publikation beteiligt. Einen ganz anderen Bereich hat Janek Steinert kennengelernt: Er absolviert sein FWJ im Universitätsarchiv und hat dort beispielsweise spannende Dokumente über den Namensgeber der Universität, Carl von Ossietzky, zusammengestellt. Auf der Abschlussveranstaltung erklärte er den Gästen, welchen Weg ein Dokument zurücklegt, bevor es ins Archiv kommt.
Auf direktem Weg ins Studium
„Die jungen Menschen kommen hier einen großen Schritt voran, sowohl in ihrer persönlichen Entwicklung als auch bei der Studien- und Berufsorientierung“, verdeutlicht Nadine Brandt. Sie koordiniert das FWJ an der Universität. Immer wieder sei sie aufs Neue überrascht, wie schnell das Jahr vergeht. „Ich freue mich, wenn ich sehe, dass die Freiwilligen ihre Zeit an der Uni und in den Kliniken wirklich für sich nutzen und trotz gelegentlicher Rückschläge, etwa durch die Corona-Pandemie, nicht die Motivation verlieren.“
Eine Umfrage unter den Freiwilligen zeigt, dass sie insgesamt sehr zufrieden mit ihrem Dienst an der Universität sind und sich über die Erfahrungen und Herausforderungen, an und mit denen sie in den letzten Monaten gewachsen sind, freuen. Der Großteil von ihnen hat sich nun für ein Studium entschieden. Egal welcher Studiengang es am Ende wird, sie alle haben durch dieses besondere Jahr bereits verschiedene Arbeitsbereiche kennengelernt. Inzwischen stehen schon die nächsten Freiwilligen in den Startlöchern, um ab September ihren ganz persönlichen Einblick in die Universität zu bekommen.