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  • 055/25 22. April 2025 Studium und Lehre Neben der Schule an die Uni: Frühstudium an der Universität Oldenburg
    Bewerbungen für das Wintersemester ab sofort möglich
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    22. April 2025   055/25    Studium und Lehre

    Neben der Schule an die Uni: Frühstudium an der Universität Oldenburg

    Bewerbungen für das Wintersemester ab sofort möglich

    Oldenburg. Vorlesungen besuchen, Prüfungen ablegen und ein Studienfach auf akademischem Niveau kennenlernen – diese Gelegenheit bietet die Universität Oldenburg hochmotivierten und leistungsstarken Schüler*innen im Rahmen eines Frühstudiums. Aber nicht nur das: Die eigenen Fähigkeiten zu erkunden, sich an der Uni zu orientieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen sowie die beruflichen Vorstellungen zu schärfen sind weitere Aspekte, die die Jugendlichen als Frühstudierende positiv erleben. Interessierte können sich bis zum 15. Juli für das Wintersemester 2025/2026 bewerben.

    Eine Teilnahme am Frühstudium ist auf Vorschlag der jeweiligen Schulleitung möglich. Zur Auswahl stehen die Fächer Biologie, Chemie, Mathematik, Physik, Anglistik, Betriebswirtschaftslehre mit juristischem Schwerpunkt, Evangelische Theologie und Religionspädagogik, Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Sport oder Informatik. Die Frühstudierenden besuchen über ein oder mehrere Semester reguläre Lehrveranstaltungen, in denen sie auf Wunsch auch Prüfungen ablegen können. Diese Studienleistungen können für ein späteres Studium an der Universität Oldenburg anerkannt werden.

    Voraussetzung für ein Frühstudium sind gute Schulnoten, eine hohe Lernmotivation oder auch die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben. Die Zentrale Studien- und Karriereberatung unterstützt Schüler*innen bei der fachlichen Orientierung. Lehrende der Universität führen die Auswahlgespräche. Dabei ist es nicht nur entscheidend, ob die Jugendlichen komplexe fachliche Fragestellungen erfassen, sondern auch Motivation und Ernsthaftigkeit für ein Frühstudium mitbringen.

    Bewerben können sich Interessierte bis zum 15. Juli per E-Mail mit eingescannten Unterlagen an studienberatung@uol.de (Betreff: Frühstudium) oder per Post an: Zentrale Studien- und Karriereberatung, Christa Funke, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 26111 Oldenburg.

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    Foto: Universität Oldenburg / Lukas Lehmann

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    Christa Funke, E-Mail: studienberatung@uol.de

  • 052/25 16. April 2025 Kooperation Jugendliche forschen als „Aqua Citizens“ zu nachhaltigem Umgang mit Wasser
    Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Projekt der Universität Oldenburg und des OOWV

    16. April 2025   052/25    Kooperation

    Jugendliche forschen als „Aqua Citizens“ zu nachhaltigem Umgang mit Wasser

    Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert Projekt der Universität Oldenburg und des OOWV

    Oldenburg. Wie sich der Klimawandel auf die Wasserversorgung auswirkt, sollen Jugendliche ganz praktisch im neuen Projekt „Aqua Citizens“ der Universität Oldenburg und des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) erfahren. Das Vorhaben, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) bis April 2028 mit rund 300.000 Euro gefördert wird, ist ein sogenanntes Citizen Science-Projekt, bei dem Jugendliche selbst forschen, wissenschaftliche Daten sammeln und auswerten. Mit im Boot ist das Regionale Umweltbildungszentrum (RUZ) der Stadt Oldenburg.

    „Wir möchten 12- bis 17-jährige Jugendliche zur Mitwirkung bei ‚Aqua Citizens‘ anregen, insbesondere solche in bildungsbenachteiligten Situationen oder die bislang wenig Zugang zum Forschen haben“, betont Prof. Dr. Michael Komorek von der Universität Oldenburg. Der Physikdidaktiker und sein Kollege Dr. Kai Bliesmer leiten das Projekt von Seiten der Universität. Annette Groth, Abteilungsleiterin für Umweltbildung beim OOWV, ergänzt: „Wasser als grundlegende Ressource muss stärker wertgeschätzt werden. Deshalb fördert der OOWV mit seiner Umweltbildung, zahlreichen Lernorten und seiner Öffentlichkeitsarbeit das Bewusstsein für Wasser.“ Das Projekt „Aqua Citizens“ solle dazu beitragen.

    In einer ersten Projektphase werden mobile Experimentierangebote der Universität, etwa das „phymobil_OL“, sowie stationäre Angebote des RUZ und des OOWV eingesetzt. Orte wie das Wasserwerk und der Trinkwasserlehrpfad in Nethen sowie das Museum Kaskade – Infohaus Wasser in Jade-Diekmannshausen bieten Teilnehmenden aus Schulen und Jugendzentren einen spannenden Einstieg in das Projekt „Aqua Citizens“.

    In der zweiten Phase gestalten die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen das Projekt mit, indem sie etwa Extremwetterereignisse wie Starkregen und Trockenperioden dokumentieren sowie die Bevölkerung nach ihrem Umgang mit Wasser befragen. Anhand der Ergebnisse erstellen die Jugendlichen Vorschläge zum nachhaltigeren Umgang mit Wasser, die sie anschließend für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für die lokale Politik aufbereiten.

    Die DBU unterstützt mit ihrer Förderinitiative „Transformative Bildung für nachhaltige Entwicklung“ bundesweit zwölf Projekte mit insgesamt 2,9 Millionen Euro. Ziel der Vorhaben ist es, dass etwa Bürger*innen, Schüler*innen oder auch Fachkräfte zusammen mit Institutionen, Unternehmen und Kommunen Ideen des nachhaltigen Wandels entwickeln, umsetzen und dabei aufgebaute Kompetenz und Wissen an andere weitervermitteln.  

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    Prof. Dr. Michael Komorek, Tel.: 0441/798-2736, E-Mail: michael.komorek@uol.de

  • 048/25 7. April 2025 Studium und Lehre Universität Oldenburg verabschiedet Absolventinnen und Absolventen der Human- und Gesellschaftswissenschaften
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    7. April 2025   048/25    Studium und Lehre

    Universität Oldenburg verabschiedet Absolventinnen und Absolventen der Human- und Gesellschaftswissenschaften

    Oldenburg. In einer Feierstunde hat die Fakultät IV - Human- und Gesellschaftswissenschaften der Universität Oldenburg 202 Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Insgesamt erlangten 163 Bachelor- und 30 Masterstudierende im vergangenen Studienjahr ihren Abschluss. Außerdem verlieh die Fakultät acht Promotionen sowie eine Habilitation. Rund 48 Teilnehmer*innen nahmen ihre Urkunden persönlich vom Dekan der Fakultät, Prof. Dr. Benedikt Hensel, entgegen. Auszeichnungen für ihre herausragende Masterarbeiten erhielten Carolin Puckhaber (Institut für evangelische Theologie und Religionspädagogik), Fabian Shehu (Institut für Geschichte), Robin Forstenhäusler (Institut für Philosophie) und Jule Drewes (Institut für Sportwissenschaft).  

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    Die Absolventinnen und Absolventen der Fakultät IV - Human und Gesellschaftswissenschaften.
    Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Beate Clausing, Tel.: 0441/798-2954, E-Mail: beate.clausing@uol.de

  • 047/25 1. April 2025 Transfer / Forschung Mehr Startups aus der Wissenschaft
    Land fördert Gründungsunterstützung an der Universität Oldenburg

    1. April 2025   047/25    Transfer / Forschung

    Mehr Startups aus der Wissenschaft

    Land fördert Gründungsunterstützung an der Universität Oldenburg

    Oldenburg. Die Zahl der wissenschaftsbasierten Gründungen in gesellschaftlich relevanten Bereichen wie Medizintechnik und Hörforschung, erneuerbaren Energien, Informatik und Versorgungsforschung zu steigern – das ist das Ziel des Vorhabens „Science2Impact“ am Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ) des Referats Forschung und Transfer an der Universität Oldenburg. Das Niedersächsische Wissenschaftsministerium (MWK) fördert das Projekt in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 1,34 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem gemeinsamen Programm zukunft.niedersachsen des MWK und der VolkswagenStiftung.

    „Mit dem Fokus der Gründungsförderung auf die Wissenschaft wollen wir dazu beitragen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse systematisch in marktfähige Innovationen überführt und das Potenzial für wissensbasierte Startups gehoben wird. Unser Ziel ist es, damit die Innovationskraft der Region zu steigern“, hob Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder hervor. Die Förderung im Programm Science Startups ermögliche es, die Gründungsförderung noch weiter zu professionalisieren und so langfristig die Zahl der Gründungen aus den forschungsstarken und wirtschaftlich relevanten Bereichen der Universität weiter zu erhöhen.

    Der Schwerpunkt des neuen Projekts „Science2Impact“ liegt zum einen darauf, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch systematischer für den Weg der Ausgründung als Karriereoption zu sensibilisieren. Dafür will das GIZ zum einen ein Innovationsscouting in den Fakultäten etablieren und gezielt nach möglichen Gründungsideen suchen. Zum anderen sollen Workshops für die frühesten Phasen der Unternehmensgründung zu sogenannten „Pre-Seed-Bootcamps„ und „Seed-Bootcamps“ weiterentwickelt und etabliert werden. Weiterhin ist geplant, die bestehende Gründungsunterstützung auszubauen, ihre Wirkung strukturiert zu erfassen und innerhalb und außerhalb der Universität noch mehr Sichtbarkeit für das Thema zu generieren.

    Das Gründungs- und Innovationszentrum (GIZ) in Oldenburg hat seit seiner Eröffnung 2012 mehr als 670 Gründungsprojekte betreut, aus denen 151 Startups gegründet wurden – viele von ihnen sind mit hochkarätigen Preisen ausgezeichnet.

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    Franziska Gloeden, Tel.: 0441/798-4932, E-Mail: franziska.gloeden@uol.de

  • 046/25 31. März 2025 Forschung / Personalie  Sinikka Lennartz erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis
    Wichtigste Auszeichnung für Forschende in frühen Karrierephasen geht an Oldenburger Geowissenschaftlerin
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    31. März 2025   046/25    Forschung / Personalie 

    Sinikka Lennartz erhält Heinz Maier-Leibnitz-Preis

    Wichtigste Auszeichnung für Forschende in frühen Karrierephasen geht an Oldenburger Geowissenschaftlerin

    Oldenburg. Die Biogeochemikerin Prof. Dr. Sinikka Lennartz, Juniorprofessorin für Biogeochemische Ozeanmodellierung am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erhalten. Sie ist eine von zehn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in diesem Jahr Deutschlands wichtigsten Preis für Forschende in der Aufbauphase ihrer Karriere bekommen. Die Ausgezeichneten erhalten ein Preisgeld von jeweils 200.000 Euro, das sie bis zu drei Jahre für ihre weitere Forschungsarbeit verwenden können. Die DFG würdigte, dass Lennartz „weitreichende Erkenntnisse zum globalen Kohlenstoffkreislauf erzielt“ habe. Ihre Ergebnisse seien „äußerst relevant“, um das zukünftige Klima zu modellieren. Insgesamt waren 180 Forscher*innen aus allen Fachgebieten vorgeschlagen worden. Verliehen werden die Preise am 3. Juni in Berlin.

    „Sinikka Lennartz ist eine herausragende Biogeochemikerin, die mit ihren theoretischen Modellrechnungen zum Kohlenstoff im Meer die Oldenburger Meeresforschung entscheidend ergänzt. Mit ihrer innovativen Forschung ist es ihr gelungen, Annahmen über den im Meer gelösten organischen Kohlenstoff zu widerlegen, die seit Jahrzehnten galten“, erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.

    „Ich bin sehr dankbar und freue mich sehr über diese Auszeichnung. Ich sehe sie als eine große Bestärkung, meine Forschung zur Rolle des Ozeans im Klimasystem gemeinsam mit meinem Team weiter voranzutreiben“, sagte Lennartz. Das Preisgeld ermögliche es, mathematische Modellierung und marine Mikrobiologie noch enger zu verknüpfen. „Wenn wir die mikrobiellen Prozesse in Ozeanmodellen detaillierter beschreiben, können wir die erwarteten Veränderungen der Kohlenstoffspeicherung im Meer in verschiedenen Klimaszenarien besser abschätzen“, so die Forscherin weiter.

    Lennartz befasst sich in ihrer Forschung mit gelöstem organischem Material – einem Mix unterschiedlichster organischer Stoffe im Meerwasser. Das Gemisch bildet einen der größten Kohlenstoffspeicher der Erde. Lennartz untersucht mit Hilfe mathematischer Modelle, aber auch im Labor und auf See, welche Prozesse diesen natürlichen Kohlenstoffspeicher beeinflussen. Dadurch gelingt es ihr, biogeochemische Prozesse von der molekularen und zellulären Ebene bis hin zu Ozeanbecken und zum gesamten Globus abzudecken. Sie modelliert insbesondere den Einfluss von Mikroorganismen auf das Stoffgemisch, der bislang in globalen Modellen unterrepräsentiert war. Kürzlich konnte sie zeigen, dass der bis dato als konstant angesehene Pool der gelösten organischen Kohlenstoffverbindungen viel stärker auf Umweltveränderungen reagiert als zuvor angenommen.

    Lennartz ist seit 2022 Juniorprofessorin an der Universität Oldenburg. Zuvor forschte sie mit einem Stipendium des Walter Benjamin-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für ein Jahr am Massachusetts Institute of Technology in Boston (USA). Lennartz studierte Geoökologie an den Universitäten in Tübingen und Braunschweig. Studienaufenthalte führten sie an Forschungseinrichtungen wie das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Magdeburg, die ETH in Zürich und die Woods Hole Oceanographic Institution in den USA. 2017 promovierte sie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel. 2019 wechselte sie nach Oldenburg. Dort forschte sie als Postdoktorandin in der Arbeitsgruppe Marine Geochemie, die als Brückengruppe des ICBM und des Max-Planck-Instituts für Marine Mikrobiologie in Bremen fungiert.

    Für ihre wissenschaftliche Arbeit wurde Lennartz bereits mehrfach ausgezeichnet. Dazu gehören unter anderem der Annette-Barthelt-Preis für herausragende Abschlussarbeiten im Bereich der Meeresforschung, der Bernd Rendel-Preis der DFG für Nachwuchsgeowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler und der Doktorandenpreis der Prof. Dr. Werner Petersen-Stiftung für exzellente Promotionsleistungen. 2024 erhielt sie den „Preis für exzellente Forschung“ der Universitätsgesellschaft Oldenburg (UGO).

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    Die Biogeochemikerin Sinikka Lennartz, Juniorprofessorin für Biogeochemische Ozeanmodellierung am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) der Universität Oldenburg, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis erhalten. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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    Prof. Dr. Sinikka Lennartz, Tel.: 0441/798-3839, E-Mail: sinikka.lennartz@uol.de

  • 044/25 31. März 2025 Forschung Welche Rolle spielt die Zeit für medizinische Entscheidungen?
    Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Fortführung der Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“
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    31. März 2025   044/25    Forschung

    Welche Rolle spielt die Zeit für medizinische Entscheidungen?

    Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Fortführung der Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“

    Oldenburg. Lebensverkürzende Krankheiten, der unerfüllte Kinderwunsch angesichts der bevorstehenden Menopause oder das eigene Alter: In unterschiedlichen Lebensphasen beschäftigen Menschen ganz unterschiedliche Aspekte von Zeit. Sie haben Einfluss darauf, ob und wie wir medizinische Möglichkeiten bewerten und in Anspruch nehmen. Das ist eine Erkenntnis der Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“, die seit 2021 aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven zu den Wechselwirkungen zwischen Medizin und Lebenszeit forscht. Mit einer erneuten Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft kann die Gruppe ihre Arbeit jetzt für weitere vier Jahre fortsetzen und um einen neuen Forschungsansatz erweitern. Dabei übernimmt Prof. Dr. Mark Schweda, Professor für Ethik in der Medizin und Gesundheitsversorgung an der Universität Oldenburg, die Rolle des Forschungsgruppensprechers von seiner Göttinger Kollegin Prof. Dr. Claudia Wiesemann. Beantragt hat die Forschungsgruppe Fördermittel in Höhe von knapp 3,4 Millionen Euro.

    „Mit ihren Versprechen von Gesundheit, Wohlergehen oder sogar einem erfüllten Kinderwunsch steht Medizin immer auch in Beziehung zu Vorstellungen von einem guten, gelingenden Leben“, sagt Schweda. „Die Bedeutung von Zeit, Lebensphasen und Übergängen in diesem Zusammenhang besser zu verstehen, wird Behandelnden und Patientinnen und Patienten gleichermaßen dabei helfen, gute Entscheidungen in medizinischen Fragen zu treffen.“

    In der ersten Förderphase hatten die Forschenden aus Philosophie, Medizinethik, Medizin, Literatur- und Medienwissenschaft sowie Soziologie und Sozialpsychologie exemplarisch drei Personenkreise genauer betrachtet, die auch künftig im Fokus stehen: junge Erwachsene mit chronischer Herzerkrankung, Personen mittleren Alters im Kontext der Fortpflanzungsmedizin sowie ältere Menschen und ihre Gesundheitsversorgung. Die Forschenden haben umfangreiche Daten erhoben und analysiert und neue theoretische Konzepte entwickelt. Dabei ging es zum Beispiel um die Situation von Menschen mit angeborenen Herzerkrankungen, deren Lebenserwartung sich dank medizinischer Fortschritte deutlich verlängert hat und die sich auf einmal mit Themen wie Berufstätigkeit und Familiengründung auseinandersetzen müssen. Menschen mittleren Alters beschäftigt das Thema Familiengründung ebenfalls – wegen neuer Methoden in der Reproduktionsmedizin teilweise auch deutlich länger als noch vor einigen Jahren. Im höheren Lebensalter treten häufig Fragen der sinnvollen Zielsetzung und Begrenzung medizinischer Behandlung in den Vordergrund.

    „Die zeitliche Ordnung des menschlichen Lebens wird durch medizinische Fortschritte immer wieder aufs Neue herausgefordert“, erklärt Schweda. Das interdisziplinäre Team der Universitäten Oldenburg, Göttingen, Frankfurt am Main und der Humboldt-Universität zu Berlin hat herausgefunden, dass die Zeitstruktur des Lebens eine zentralere Rolle für Medizin und Gesundheitsversorgung spielt als bisher angenommen. „Vorstellungen von Lebensphasen haben zum Beispiel entscheidenden Einfluss darauf, ob sich jemand in fortgeschrittenem Alter noch aufwändigen medizinischen Eingriffen unterzieht oder körperliche Beeinträchtigungen akzeptiert“, sagt Schweda.

    Einem Motiv sind die Forschenden dabei immer wieder begegnet: der Generativität. Gemeint ist damit das Bewusstsein, mit dem eigenen Leben zugleich Teil eines größeren zeitlichen Zusammenhangs zu sein, in dem einem frühere Generationen vorausgegangen sind und spätere nachfolgen werden. „Der Wunsch, künftigen Generationen etwas weiterzugeben oder für sie Platz zu machen, kann im Alter zum Beispiel andere medizinische Entscheidungen sinnvoll erscheinen lassen als die Vorstellung, dass mit dem eigenen Leben einfach alles endet“, erläutert Schweda. Auch ob jemand Kinder möchte oder hat, kann eine wichtige Rolle bei medizinischen Entscheidungen spielen, etwa wenn eine Schwangerschaft aufgrund chronischer Krankheit mit hohen Risiken einhergeht. Die Bedeutung solcher Generationenaspekte für die Medizin soll daher im bevorstehenden Förderzeitraum im Mittelpunkt stehen.

    Das Team will mit seiner Arbeit ein möglichst breites Spektrum von Sichtweisen und Wertmaßstäben rund um das Thema Medizin und Lebenszeit erfassen und analysieren. Dazu gehört auch die Auswertung medialer Darstellungen, etwa in Arztserien, um ihren Einfluss darauf zu untersuchen, was Menschen als ein gutes Leben in der Zeit betrachten. Neu ist zum Beispiel die Weiterentwicklung von Methoden, mit denen sich zeitliche Aspekte von Lebensqualität in der Medizin besser erfassen lassen. Auch die Rolle sozialen Engagements für Gesundheit im Alter ist Forschungsgegenstand. Schweda selbst beschäftigt sich in einem eigenen Teilprojekt mit der Frage, was Endlichkeit und Generativität für den Umgang älterer Menschen mit medizinischen Möglichkeiten bedeuten. „Intergenerationelle Fragen beschäftigen uns als Gesellschaft schon jetzt an vielen Stellen, etwa bei der Rente, der Staatsverschuldung oder dem Klimawandel. Es ist höchste Zeit, dass wir das Thema auch in Medizin und Gesundheitsversorgung angehen“, so der Medizinethiker.

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    Mark Schweda, Professor für Ethik in der Medizin und Gesundheitsversorgung an der Universität Oldenburg, übernimmt die Rolle des Sprechers der Forschungsgruppe. Foto: Deutscher Ethikrat / Christian Thiel

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    Prof. Dr. Mark Schweda, Tel.: 0441/798-4483, E-Mail: mark.schweda@uol.de

  • 042/25 27. März 2025 Forschung   3,2 Millionen Euro für grenzübergreifendes Gesundheitsprojekt
    Wie zugänglich sind Gesundheitsleistungen für Menschen im nördlichen Teil der deutsch-niederländischen Grenzregion?

    27. März 2025   042/25    Forschung  

    3,2 Millionen Euro für grenzübergreifendes Gesundheitsprojekt

    Wie zugänglich sind Gesundheitsleistungen für Menschen im nördlichen Teil der deutsch-niederländischen Grenzregion?

    Oldenburg. Die Zusammenarbeit zwischen Akteuren des Gesundheitssystems in der Grenzregion stärken – das ist das Ziel des Projekts HEALTH4DE-NL, das vom Cross-border Institute of Healthcare Systems and Prevention (CBI) geleitet wird, und insgesamt 3.2 Millionen Euro an Investitionen erfordert. Das Projekt HEALTH4DE-NL wird im Rahmen des Interreg VI-Programms Deutschland-Nederland durchgeführt und mit 2,33 Millionen Euro durch die Europäische Union, das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie die Provinzen Groningen und Fryslân mitfinanziert.

    Mit diesem Projekt will das CBI die Gesundheitssysteme beider Länder besser miteinander vernetzen und den Zugang zu Gesundheitsangeboten für Bürgerinnen und Bürger in der Grenzregion fördern, in der etwa 2,8 Millionen Menschen leben. Darüber hinaus soll das Projekt die Zusammenarbeit zwischen niederländischen und deutschen Gesundheitsämtern verbessern, damit beide Länder besser auf zukünftige Krisensituationen reagieren können.

    „Dieses Projekt kommt insbesondere den Menschen in der Grenzregion zugute, die zum Beispiel aufgrund ihres Alters, ihrer Erkrankungen, ihres Einkommens oder anderer Faktoren größere Schwierigkeiten haben, Gesundheitsangebote in Anspruch zu nehmen. Eine umfassende Untersuchung der Versorgung in der Region wirkt sich außerdem positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten und damit auf den Wohlstand der Menschen aus, die dort leben. Somit tragen wir ebenso zu einer stärkeren Wirtschaft in der Region bei. Unser Ziel lautet: mehr gesunde Jahre für alle entlang der Niederländisch-Deutschen Grenze“, sagt Dr. Adriana Perez Fortis, Projektleiterin und wissenschaftliche Koordinatorin des CBI auf niederländischer Seite.

    Das Projekt HEALTH4DE-NL hat vier Ziele:

    •           ein grenzübergreifendes Gesundheitsnetzwerk zu errichten, in dem Gesundheitsfachleute, Politiker*innen, Krankenhäuser und Gesundheitsämter zusammenarbeiten,

    •           die Gesundheitssysteme auf regionaler Ebene zu vergleichen und auf dieser Basis Empfehlungen zu formulieren, die einen gleichberechtigten Zugang zu Gesundheitsdiensten für Menschen in Grenzregionen fördern,

    •           die Zusammenarbeit in der öffentlichen Gesundheitsfürsorge zu verbessern, indem regelmäßige Treffen und Workshops organisiert und grenzübergreifende Kontaktstellen eingerichtet werden, um die Kommunikation zu stärken,

    •           Bürgerinnen und Bürger, insbesondere Angehörige von Risikogruppen, aktiv durch Präventions-, Selbsthilfe- und Gemeinschaftsaktionen zu beteiligen, damit sie eine aktivere Rolle für ihre eigene Gesundheit spielen können.

    „Die Menschen in der Region erwarten, dass die knappen Ressourcen im Gesundheitssystem genutzt werden, um den größtmöglichen positiven Effekt zu erzielen und besonders die am stärksten gefährdeten Menschen zu unterstützen. Dazu werden wir die notwendige Datenbasis schaffen und natürlich auch mit den Betroffenen sprechen. Das Ergebnis der Untersuchungen soll Entscheidungsträger dabei unterstützen, die besten Lösungen für die Menschen zu finden“, erklärt Prof. Lars Schwettmann, einer der Projektleiter auf deutscher Seite und Mitglied des CBI-Vorstands.

    Erwartete Ergebnisse

    Das Projekt soll ein starkes, grenzübergreifendes Gesundheitsnetzwerk schaffen und Einblicke in die Stärken und Potenziale beider Gesundheitssysteme geben. HEALTH4DE-NL wird außerdem fundierte Empfehlungen für die Verbesserung der Gesundheit der Bewohner*innen auf beiden Seiten der niederländisch-deutschen Grenze liefern.

    Über das CBI und seine Partner

    Das CBI wurde 2019 als gemeinsame Initiative der Universitäten Groningen und Oldenburg sowie ihrer medizinischen Fakultäten gegründet. Es wird von der Aletta Jacobs School of Public Health (einschließlich der Universitätsklinikum Groningen (UMCG) an der Universität Groningen und dem Department für Versorgungsforschung an der Universität Oldenburg koordiniert. Unter seinem Dach bündeln die Einrichtungen ihre gemeinsame Gesundheitsforschung in der Grenzregion.

    Das HEALTH4DE-NL-Konsortium besteht aus der Universität Groningen (Aletta Jacobs School of Public Health und Faculty of Economics and Business), der Universitätsklinikum Groningen (UMCG), der Universität Oldenburg, dem GGD Groningen, dem GGD Fryslân und dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA).

    Kontakt

    Prof. Dr. Lars Schwettmann, Vorstandsmitglied des CBI, E-Mail: lars.schwettmann@uol.de;

    Dr. Adriana Perez Fortis, Wissenschaftliche Koordinatorin des CBI in den Niederlanden, E-Mail: a.perez.fortis@rug.nl

  • 041/25 24. März 2025 Forschung Hirnforschende suchen gesunde Menschen ab 50 Jahre für eine klinische Studie
    Forschende untersuchen Wirkung von Donepezil auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns

    24. März 2025   041/25    Forschung

    Hirnforschende suchen gesunde Menschen ab 50 Jahre für eine klinische Studie

    Forschende untersuchen Wirkung von Donepezil auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns

    Oldenburg. Gleichzeitig spazieren gehen und ein Gespräch führen – vielen Menschen mit Hirnerkrankungen wie Alzheimer fallen solche Doppelaufgaben schwer und auch für gesunde Menschen können sie manchmal eine Herausforderung sein. Forschende der Universitätsmedizin Oldenburg untersuchen in einer klinischen Studie jetzt, wie die einmalige Gabe des seit langem zugelassenen Alzheimer-Medikaments Donepezil die Hirnaktivität verändert und ob es Probandinnen und Probanden, die selbst nicht von Alzheimer betroffen sind, nach der Einnahme leichter fällt, Doppelaufgaben zu bewältigen. Langfristig sollen die Ergebnisse der Studie dazu beitragen, bessere Therapien für Menschen mit Erkrankungen des Gehirns zu entwickeln.

    Das Forschungsteam um die wissenschaftliche Leiterin Prof. Dr. Christiane Thiel und den ärztlichen Leiter Prof. Dr. Karsten Witt sucht für diese Studie Menschen ab 50 Jahre, die Rechtshänder sind, keine schwerwiegenden Erkrankungen haben und im Magnetresonanztomopgrahen (MRT) untersucht werden können. Das heißt, sie dürfen keine Metallteile im oder am Körper haben, die sich nicht entfernen lassen, und nicht an Klaustrophobie leiden.

    Vorgesehen sind zwei sechsstündige Termine, die innerhalb von vier Wochen an der Universität stattfinden. An einem dieser Termine erhalten die Teilnehmenden eine einmalige, niedrigdosierte Gabe des zugelassenen Alzheimer-Medikaments Donepezil in Form einer Tablette, beim anderen Termin ein Scheinmedikament (Placebo). Donepezil erhöht den Neurotransmitter Acetylcholin im Organismus – ein Botenstoff, an dem es Menschen, die unter Alzheimer leiden, aufgrund absterbender Nervenzellen mangelt. Neben Eingangsuntersuchungen zur Eignung absolvieren die Studienteilnehmenden neuropsychologische Tests innerhalb und außerhalb des MRT-Geräts. Die Studie wird ärztlich überwacht, Teilnehmende erhalten eine Aufwandsentschädigung von 20 Euro pro Stunde.

    Interessierte können sich per E-Mail an probanden.cneuro@uol.de sowie telefonisch unter 0441/798-3909 melden.

    Weblinks

    Kontakt

    Prof. Dr. Christiane Thiel, Tel.: 0441/798-3641, E-Mail: christiane.thiel@uol.de

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Presse & Kommunikation (Stand: 22.01.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/p692 | # |
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