Mehr zum Thema

<link fwj/>FWJ an der Universität</link>

Kontakt

Nadine Brandt
Koordinationsstelle Freiwilliges Jahr in der Wissenschaft (FWJ)
Tel: 0441-798/3043
fwj@uni-oldenburg.de

  • Bei Wind und Wetter im Einsatz: Rieke Wahlen (re.) entnimmt auf dem Feld eine Bodensäule, um diese später im Labor auszuwerten. Foto: Universität Oldenburg/Daniel Schmidt

In Forschung hineinschnuppern

Direkt nach der Schule ein Forschungsprojekt kennenlernen und sich praktisch einbringen: das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr (FWJ) macht’s möglich. Die Abiturientin Rieke Wahlen arbeitet seit fünf Monaten in der Arbeitsgruppe Hydrogeologie – eine Zwischenbilanz.

Direkt nach der Schule ein Forschungsprojekt kennenlernen und sich praktisch einbringen: das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr (FWJ) macht’s möglich. Die Abiturientin Rieke Wahlen arbeitet seit fünf Monaten in der Arbeitsgruppe Hydrogeologie – eine Zwischenbilanz.

FRAGE: Die Uni Oldenburg bietet seit 2015 als eine von nur wenigen Hochschulen in Deutschland ein FWJ an. Wie hast du einen Platz ergattert?

ANTWORT: Aufmerksam geworden bin ich durch eine Lehrerin an meinem Gymnasium. Bei meiner Recherche bin ich dann auf die Uni Oldenburg und die AGs gestoßen, die ein FWJ anbieten. Da ich gern etwas in Richtung Biologie und Geographie ausprobieren wollte, habe ich die Hydrogeologie als Erstwunsch angegeben. Nach einem persönlichen Gespräch mit Victoria Burke, die die Nachwuchsgruppe Tierpharmaka leitet, war dann schnell alles klar.

FRAGE: Kurz entschlossen bist du dann im letzten Sommer von deinem Heimatort Jork im Alten Land an die Hunte gezogen…

ANTWORT: Dabei wurde ich gleich mit einer der ersten Herausforderungen im Studentenleben konfrontiert: Die WG-Suche in Oldenburg ist schon ein Spektakel!

FRAGE: Warum ausgerechnet ein FWJ?

ANTWORT: Ich mache das vor allem für mich: Ich möchte herausfinden, ob ein Studium wirklich das Richtige ist. Eigentlich bin ich eher praktisch orientiert und mag es, draußen an der frischen Luft zu arbeiten – ich habe 2015 zum Beispiel schon für vier Monate auf einer Sennalpe im Allgäu gejobbt. Gleichzeitig interessiere ich mich aber auch für Forschung und Laborarbeit: Ich möchte wissen, was genau ein Wissenschaftler eigentlich macht.

FRAGE: Wusstest du, was dich in der Hydrogeologie erwartet?

ANTWORT: In der Schule war Biologie mein mündliches Prüfungsfach und Erdkunde mein Leistungskurs. Ich konnte schon etwas mit Bodenparametern anfangen und wusste auch, wie Photosynthese funktioniert. Ein paar Grundbausteine gab es also. Auf den Arbeitsalltag in einer Forschungseinrichtung war ich aber nicht vorbereitet, da ich zuvor keine Berührungspunkte hatte.

FRAGE: Womit beschäftigst du dich genau?

ANTWORT: Anhand von Feld-, Lysimeter- und Laborversuchen schaut sich unsere Arbeitsgruppe das Abbau- und Transportverhalten verschiedener Tierarzneimittel im Boden und Grundwasser genauer an. Dabei fragen wir uns, welche Relevanz diese für die Umwelt haben. Ein sehr weitreichendes und abwechslungsreiches Feld. Ich darf beispielsweise im Labor mitarbeiten, Schnelltests machen oder nehme Proben am Lysimeter – einer Anlage nahe der Uni, die wir zur Beprobung von Bodensickerwasser nutzen.

FRAGE: Welche Aufgaben machen dir besonders Spaß?

ANTWORT: Da gibt es viele. Spannend finde ich zum Beispiel die Säulenversuche, von denen ich auch selbst einen umsetzen darf. So finden wir heraus, wie sich Tierarzneimittel im Boden verändern und in welchen Konzentrationen sie danach im Grundwasser vorliegen würden. Ich darf mich dabei in alle Arbeitsschritte einbringen. Von der Aufbereitung der Proben über die Messung an großen Geräten bis zur Auswertung am Computer.

FRAGE: Bestandteil von allen Freiwilligendiensten sind begleitende Bildungstage – auch an unserer Uni. Worum geht es da?

ANTWORT: Die 25 Bildungstage werden zum einen von der Arbeiterwohlfahrt gestaltet. Dabei geht es vor allem darum, sich mit anderen Freiwilligen, auch aus dem sozialen und ökologischen Jahr, auszutauschen. Zum anderen bietet die Uni selbst Bildungstage an, etwa zur guten wissenschaftlichen Praxis. Demnächst steht auch ein Excel-Kurs an. Außerdem machen wir Stippvisiten in anderen Uni-Einrichtungen, wie beispielsweise beim Klinischen Trainingszentrum der Mediziner.

FRAGE: Rund sieben Monate liegen noch vor dir. Was wünschst du dir?

ANTWORT: Ich wurde hier super aufgenommen. Alle Leute sind sehr offen und hilfsbereit, und ich habe schon jetzt relativ viele Freiheiten – je nachdem, wie viel ich mir selbst auch zutraue. Was ich mir wünschen würde, ist ein noch intensiverer Austausch mit den anderen FWJlern an der Uni – vielleicht sogar durch einen kurzzeitigen Arbeitsplatztausch. Oder man arbeitet für einen Tag als Tandem zusammen, um den Bereich des anderen kennenzulernen. Toll wäre auch ein Semesterticket für Freiwillige, so wie es die Studierenden jetzt schon haben. Ansonsten hoffe ich natürlich, am Ende eine Entscheidung treffen zu können, wie es für mich nach dem FWJ weitergehen soll.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nachhaltigkeit Campus-Leben

Ein Mini-Wald für alle

Rund 40 Uni-Angehörige – darunter viele Studierende – pflanzten Ende November bei eisigen Temperaturen und herrlichem Sonnenschein gemeinsam neue…

mehr
Streichquartett mit zwei Männern und Frauen vor einer Leinwand, auf der "The Golden Ear" steht.
Hörforschung Exzellenzstrategie Universitätsmedizin Campus-Leben

„Bei Beethoven hatte ich keine Chance”

Forschungsexperiment oder klassisches Konzert? Die „Golden Ear Challenge“ ist beides. Sie bringt die Hörforschung der Uni Oldenburg in den Konzertsaal…

mehr
Campus-Leben Kultur

Die Welt zwischen zwei Buchdeckeln

In die Geschichte der Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse und in fantastische Bücherwelten der diesjährigen KIBUM-Schirmfrau Cornelia Funke…

mehr
Presse & Kommunikation (Stand: 10.12.2024)  | 
Zum Seitananfang scrollen Scroll to the top of the page