Der Oldenburger Historiker Prof. Dr. Hans Henning Hahn hat den höchsten Verdienstorden der Republik Polen verliehen bekommen. Während einer Feierstunde im Königsschloss in Warschau erhielt er das Großkreuz des Verdienstordens aus den Händen des polnischen Staatspräsidenten Bronisław Komorowski.
Das Nachbarland würdigte damit am höchsten polnischen Nationalfeiertag (3. Mai) Hahns „herausragende Verdienste für die Entwicklung der polnisch-deutschen wissenschaftlichen Zusammenarbeit, für die Errungenschaften in der Forschung und für die Verbreitung von Kenntnissen über die Geschichte Polens“.
In Polen bekannt geworden ist der Historiker der Universität Oldenburg unter anderem durch seine Forschungen zur polnischen Geschichte im 19. Jahrhundert und zu den deutsch-polnischen Beziehungen in der Neuzeit. Gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Robert Traba leitet er seit 2007 das größte gemeinsame deutsch-polnische geisteswissenschaftliche Forschungsprojekt „Deutsch-Polnische Erinnerungsorte“ mit umfangreichen Buchpublikationen in beiden Sprachen.
Seine Aufsätze und ein gemeinsam mit seiner Frau Eva verfasstes Buch über das Vertreibungsgeschehen während des Zweiten Weltkriegs und danach erfreuen sich in Polen ebenso einer aufmerksamen Leserschaft wie Hahns methodologische Arbeiten zur Historischen Stereotypenforschung.
Das Großkreuz des Verdienstordens ist nicht die erste Auszeichnung, die der Historiker – seit 2012 Ehrenmitglied des Polnischen Historikerverbandes – im Nachbarland erhalten hat. Unter anderem überreichte ihm Komorowski bereits 2010 die Dankesmedaille des Europäischen Zentrums Solidarnosc. Dies geschah in Anerkennung für Hahns Engagement für die demokratische Opposition in Polen in den 1970er und 1980er Jahren, das ihm ein zehnjähriges Einreiseverbot in die damalige Volksrepublik Polen einbrachte.
Hans Henning Hahn ist seit 1992 Professor für Moderne Osteuropäische Geschichte an der Universität Oldenburg.