• Luftaufnahme der Universitätsgebäude auf dem Campus Wechloy.

    80 Prozent der Dachflächen von Unigebäuden, die dafür geeignet sind, sind bereits mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Hier erzeugt die Uni Strom für den eigenen Bedarf. Foto: Daniel Schmidt/ Universität Oldenburg

Ziel: den Verbrauch um ein Fünftel senken

Photovoltaikanlagen, LEDs als Beleuchtung oder das Nutzen von Abwärme – die Möglichkeiten, auf dem Campus Energie aus regenerativen Quellen zu beziehen oder den Verbrauch von Strom und Gas zu senken, sind vielfältig.

Photovoltaikanlagen, LEDs als Beleuchtung oder das Nutzen von Abwärme – die Möglichkeiten, auf dem Campus der Universität Oldenburg Energie aus regenerativen Quellen zu beziehen oder den Verbrauch von Strom und Gas zu senken, sind vielfältig. Und in diesem Herbst nötiger denn je. Denn nicht nur die Klimakrise, sondern auch die derzeitige Energiekrise zwingen Hochschulen bundesweit zum Handeln.

Bereits im Mai hat der universitätsinterne Krisenstab seine Arbeit aufgenommen und Vorkehrungen dafür getroffen, dass einerseits mögliche Versorgungslücken wichtige Infrastrukturen der Universität wie Labore oder Großrechner nicht schädigen können und andererseits so viel Energie wie möglich eingespart werden kann. Ziel sei, den Energieverbrauch insgesamt um rund 20 Prozent zu senken, sagt Meik Möllers, Leiter des Dezernats 4 Gebäudemanagement.

Ein sichtbarer, wenn auch kleinerer Baustein dieses Konzepts, dürfte vielen, die abends auf dem Campus sind, schon aufgefallen sein: Das Hörsaalgebäude A14 erstrahlt nicht mehr in repräsentativer Beleuchtung. Aber die Universität hat auch weniger sichtbare und dafür wirkungsvollere Maßnahmen bereits umgesetzt.

So ist die Vorlauftemperatur der Heizungen in Wechloy und Haarentor auf 70 Grad Celsius abgesenkt worden. „Dadurch verlieren wir deutlich weniger Wärme als bisher“, sagt Möllers. Die Raumtemperaturen in den Büroräumen ist – entsprechend der gesetzlichen Vorgabe – auf maximal 19 Grad Celsius reduziert. Auch die Wassertemperatur des Schwimmbads liegt nun um zwei Grad Celsius niedriger als zuvor, zwei der zentralen Anlagen in Wechloy, die Trinkwasser erwärmen, sind abgeschaltet. „Allein durch diese einfachen Änderungen im laufenden Betrieb sparen wir Energie“, sagt Möllers.

Dass die Universität schon seit einigen Jahren daran arbeitet, ihren Ausstoß von Kohlendioxid immer weiter zu reduzieren, kommt ihr nun zugute: So sind seit Herbst vergangenen Jahres die Klimaanlagen des Rechenzentrums erneuert worden. Dies ermöglicht nicht nur effizienteres Kühlen im Sommer, sondern auch das Nutzen der Abwärme im Winter. Die neue Großtagespflege, beispielsweise, hat eine moderne Wärmepumpe erhalten.

Und längst beleuchten größtenteils sparsame LEDs das Campus-Außengelände. Das Dach des Gebäudes in Wechloy wird erneuert, Fenster werden ausgetauscht und auch die Ringebene wird saniert. Hier und auf dem Dach der Freiluftsporthalle werden, wie bereits auf vielen anderen Gebäudedächern, neue Photovoltaikanlagen installiert. „Insgesamt nutzen wir bereits 80 Prozent der Dachflächen, die dafür geeignet sind, um mit Hilfe effizienter Solarzellen Strom für unseren eigenen Bedarf zu erzeugen”, erläutert Möllers. Hier sei die Uni unter den Hochschulen an der Spitze und bundesweit auf den vorderen Plätzen.

Auch über die akute Krise hinaus setzt sich eine Arbeitsgruppe – die im Frühjahr 2020 nach Beschluss des Senats gegründete AG Klimaneutrale Universität – dafür ein, die Hochschule klimaneutral zu gestalten. Bis Ende 2022 erstellt das Team ein integriertes Klimaschutzkonzept, das als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe für zukünftige Klimaschutzaktivitäten dienen soll.

Uni-Angehörige, die weitere Tipps oder Ideen haben, wie sich noch mehr Strom oder Wärme einsparen lassen, können sich mit ihren Vorschlägen per Mail an energiesparen@uol.de wenden – und so helfen, gemeinsam den Herausforderungen des kommenden Winters zu begegnen.

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