Wettersteuerung

Wettersteuerung

Robotische Sternwarte, Optimierung von Beobachtungszeiten

Um im häufig bedeckten nordwestdeutschen Raum die Beobachtungszeiten zu maximieren hat dieses Projekt den Aufbau einer robotischen Sternwarte in Wechloy zum Ziel, die unabhängig von Bedienpersonal bei geeignetem Wetter eine Beobachtungsliste abarbeitet. Die momentanen Schwerpunkte liegen in der Implementierung der Steurerungen, der Entwicklung einer Planungssoftware sowie der Wetterbewertung und Voraussage. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Energiemeteorologie durchgeführt. 

1. Analyse der Wetterbedingung

In einem ersten Schritt werden die aktuellen Wetterbedingungen analysiert und wolkenfreie Bereiche delektiert. Dies geschieht mit einem kombinierten Helligkeitsschwellwert- und Sternendetektionsalgorithmus. Die so identifizierten beobachtbaren Bereiche werden dann an mehrere robotische Teleskope weitergegeben.

2. Steuerung robotischer Teleskope

Die Wetterbedingungen werden entsprechend festgelegter Beobachtungslisten analysiert und dann an entsprechende robotische Teleskope Aufforderungen zum Erstellung von Aufnahmen gegeben. Zur Zeit sind 3 Modi möglich bzw. in Vorbereitung:

a) Photometrischer und astrometrischer Himmels-Survey:

Es wird versucht möglichst den gesamten sichtbaren Himmel einer Nacht zu beobachten um nach transienten Phänomenen wie etwa Sternexplosionen (Supernovae, Nova, etc.) oder Kleinplaneten zu suchen. 

b) DeepSky-Astrofotography

Mittels einer Beobachtungsliste werden DeepSky Objekte ausgewählt die unter den gegebenen Bedingungen am besten beobachtet werden können. Die so erhaltenen Bilder mehrerer Nächte werden dann kombiniert. 

c) Mobile robotische Teleskope

Die Anordnung ermöglich den externen Zugriff auf die Wetterbeobachtungsdaten, so dass auch mobile Teleskope per Internet automatisch ferngesteuert werden können, solange sie sich im nutzbaren Radius der AllSky Kamera befinden.

Anwendungsbereiche

Minor Planet Astrophysics

Dieser Teilbereich der Astrophysik beschäftigt sich mit den kleinen Körpern des Sonnensystems. Basierend auf Daten des MinorPlanetCenters (MPC) sollen in diesem Projekt die Flugbahnen von bekannten Kleinplaneten überprüft und die Bahndaten noch nicht hinreichend genau bekannter Kleinkörper verbessert werden. Darüber hinaus beschäftigen wir uns in Zusammenarbeit mit der European Space Agency (ESA) mit der Verteilung und Messung von Meteoren in der Erdatmosphäre.

Wide Field-Imaging

In diesem Spezialgebiet der Astronomie werden insbesondere Instrumente verwendet, die einen großen Bereich des Himmels gleichzeitig aufnehmen und analysieren. Zum Einsatz kommen Optiken mit kürzeren Brennweiten (bspw. kleine Teleskope, Weitwinkel und Fisheye-Linsen) sowie gekühlte CCD oder CMOS-Sensoren. Typische Anwendungsgebiete reichen von der Wetterbewertung, der Detektion von Sternexplosionen (Novae, Supernovae), der Klein- und Exoplanetendetektion bis hin zur klassischen Astrofotographie. Im Rahmen dieses Projektes werden die Einsatzmöglichkeiten und Grenzen dieser Technik im nordwestdeutschen Raum analysiert.

(Stand: 19.01.2024)  | 
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