FWJ in der Arbeitsgruppe Allergologie und Immundermatologie an der Uni Oldenburg

FWJ in der Arbeitsgruppe Allergologie und Immundermatologie an der Uni Oldenburg

Jasmin Thies, FWJ 2019/2020:

Warum hast du dich dazu entschieden ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr zu machen?
Für mich stand immer fest, dass ich mal etwas Naturwissenschaftliches studiere. Da man aber während der Schulzeit leider keine oder wenig Erfahrungen mit der Arbeit von Naturwissenschaftler*Innen sammelt und mir auch ein Praktikum in einem Labor noch nicht ausreichend Einblick geben konnte, habe ich mich dazu entschlossen in einer Arbeitsgruppe hinter die Kulissen der Forschung zu schauen und auch selber schon Erfahrungen in der praktischen Arbeit im Labor zu sammeln.

Wo bist du eingesetzt und was sind deine Aufgabenbereiche?
Wir forschen an Haut- und Autoimmunerkrankungen, wie Allergien, atopischer Dermatitis oder Psoriasis. Dabei versuchen wir die Rolle einzelner Immunzelltypen (z.B. basophiler Granulozyten) besser zu verstehen. Dafür müssen wir diese Zellen zuerst aus dem Blut isolieren um hinterher verschiedene Experimente damit durchführen zu können. Ich helfe bei vielen der Arbeitsschritte mit. Wenn gerade keine Laborarbeit ansteht, lese ich meistens wissenschaftliche Artikel, um ein besseres Verständnis für den aktuellen Stand der Forschung zu bekommen.

Welchen Herausforderungen musstest du dich bis jetzt stellen?
Die größte Herausforderung für mich war es, sich an der Arbeitsrhythmus zu gewöhnen. Aus der Schule kennt man nur eine durchgeplante Woche mit Stundenplan und vielen Pausen. Da man im FWJ aber Vollzeit arbeitet, muss oder darf man täglich 8 Stunden arbeiten, hat jedoch nur eine halbe Stunde Pause. Zudem werden die wochenlangen Ferien durch 20 Urlaubstage ersetzt. Daran muss man sich erst einmal gewöhnen, zumal es bei mir auch Tage gibt, die durch Experimente einfach länger dauern (die Zeit darf man natürlich an anderen Tagen weniger arbeiten).

Was hat dich positiv überrascht?
Positiv hat mich überrascht, dass ich tatsächlich sehr viel Mitarbeiten darf und auch in viele Prozesse eingebunden bin. Natürlich gibt es mal Phasen, in denen man nichts zu tun hat, aber grundsätzlich versuchen alle, mir ihre Arbeit zu erklären und zu zeigen. Gerade wenn es um die Laborarbeit geht, konnte ich bisher schon sehr viele Erfahrungen sammeln. Außerdem durfte ich gleich am Anfang meines Jahres mit zu einem Treffen verschiedener Arbeitsgruppen fahren, die alle an Juckreizerkrankungen forschen.

Was glaubst du, bringt dir dieses Jahr?
Ich glaube, dass mir dieses Jahr einen sehr realistischen Einblick in die universitäre Forschung vermittelt und damit gleichzeitig auch in das Arbeitsleben. Außerdem kann ich Vorlesungen und Vorträge an der Uni besuchen und mich so schon auf mein Studium vorbereiten. 

Was hast du bisher in deinem Freiwilligendienst gelernt?
Ich habe gelernt, wie man mit Blut arbeitet, Immunzellen isoliert, Zellkulturen anlegt, Puffer herstellt und Immunfluoreszenzfärbungen macht. Außerdem recherchiere und lese ich viel (auch englischsprachige) Literatur, wodurch ich mittlerweile viel über Immunologie und Allergologie weiß.

Was würdest du zukünftigen Freiwilligen mit auf den Weg geben?
Anders als man es manchmal hört, ist ein Freiwilligendienst kein verschwendetes Jahr, in dem man nur einfache und langweilige Aufgaben erledigen muss. Dieses Jahr kann einem einen umfassenden Einblick in die Wissenschaft geben. Man hat viele Möglichkeiten, sich an der Uni verschiedene Bereiche anzugucken und sich zu orientieren, praktische Fähigkeiten zu lernen und den Alltag eines Forschers mitzuerleben, wenn man denn möchte. Diese Chance sollte man unbedingt nutzen.

Nadine Brandt (Stand: 09.10.2024)  | 
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