Prof. Dr. Jürgen Gmehling, Hochschullehrer für Technische Chemie, hat die Emil Kirschbaum-Medaille erhalten. Der ProcessNet-Vorstand würdigt damit Gmehlings herausragende wissenschaftliche Leistungen um die Entwicklung der thermischen Verfahrenstechnik.
Mit seiner Arbeit hat Gmehling die Auslegung von thermischen Trennverfahren auf eine wissenschaftlich fundierte Basis gestellt und sie in die industrielle Praxis eingeführt. Die Auszeichnung ist nach dem deutschen Verfahrenstechniker Emil Kirschbaum benannt und wird von der ProcessNet, einer wissenschaftlichen Plattform der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V auf der Jahrestagung in Karlsruhe verliehen.
Gmehling wurde 1989 zum Professor für Technische Chemie an die Universität Oldenburg berufen. Schwerpunkte von Gmehlings Arbeit sind die Messung, Sammlung und Abschätzung thermophysikalischer Stoffeigenschaften und die Entwicklung thermodynamischer Modelle im Hinblick auf die Entwicklung, Auslegung und Optimierung von Chemieanlagen. Er hat die Dortmunder Datenbank aufgebaut, die weltweit größte Faktendatenbank für Reinstoff- und Gemischeigenschaften. Weiterhin hat er mehrere Lehrbücher zur Thermischen Verfahrenstechnik, Thermodynamik, Technischen Chemie, eine Vielzahl von Datensammlungen verfasst und zwei Firmen (DDBST GmbH, LTP GmbH)gegründet.
Für seine Forschungen erhielt Gmehling verschiedene internationale Auszeichnungen: den Arnold-Eucken-Preis (1982), Rossini Lectureship Award (2008) und die Gmelin-Beilstein-Denkmünze (2010). Seit 2011 ist Gmehling im Ruhestand.