Am 1. und 2. Februar findet das 25-jährige Jubiläum des A Cappella Abends der Universität statt – mit Workshops, Konzerten und vor allem vielen Begegnungen.
„Für mich ist es der coolste Abend im Jahr.“ Sina Cobi, Studentin im Masterstudiengang Integrated Media, weiß, wovon sie spricht. Bereits zum zehnten Mal ist sie in diesem Jahr beim A Cappella Abend mit dabei, als Mitglied des Pop- und Jazzchores der Universität. „Außerdem ist es ist ein besonders schöner Abschluss des Semesters“, ergänzt Rieka Bente, Lehramtsstudentin für Musik und Kunst und ebenfalls Mitglied des Chores. Beide erzählen voller Leidenschaft von der besonderen Stimmung während des Auftritts und der Begeisterung, die der Chor mit dem Publikum teilt. Der A Cappella Anfang Februar ist ein musikalisches Highlight für Chor und Universität, besonders in diesem Jahr: Die Veranstaltung feiert ihr 25-jähriges Jubiläum.
An den ersten A Cappella Abend im Jahr 1995 erinnert sich Peter Vollhardt noch gut. Seit er die King’s Singers, ein Vokalensemble aus Großbritannien, live erlebt hatte, spielte er mit der Idee, selbst eine A-Cappella-Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Da traf es sich gut, dass er als Künstlerischer Mitarbeiter im Institut für Musik eine Veranstaltung in angewandter Musiktheorie leitete. Mit seiner Hilfe erstellten die Studierenden Chorarrangements von Popstücken. „Nachdem sie dafür so viel Zeit investiert hatten, wollte ich ihnen eine Bühne geben, um ihre Arbeiten zu präsentieren“, sagt Vollhardt. Der A Cappella Abend war entstanden.
Schnell kamen andere Chöre zu den Auftritten dazu, erst Gruppen von außerhalb, dann der Pop- und Jazzchor der Universität. Ausverkauft war die Veranstaltung von Anfang an fast immer. Susanne Menzel, die den Chor seit 2008 leitet, wundert das nicht. Dass hauptsächlich Popmusik, also im besten Wortsinn populäre Musik, zu hören ist, ist für sie ein Erfolgsfaktor. Für ebenso wichtig hält sie, dass es am A Cappella Abend nicht nur um musikalische Präzision und Perfektion geht, sondern auch um einen manchmal ironischen Umgang mit der Musik und vor allem um den gemeinsamen Spaß an der Sache.
Jubiläum mit Beatles, Beatboxing und Begegnungen
Der soll auch bei den Jubiläumsveranstaltungen im Vordergrund stehen. In diesem Jahr sieht der A Cappella Abend nämlich etwas anders aus als sonst; er ist vor allem umfangreicher. Schon seit 2011 findet das Konzert aufgrund des großen Interesses gleich an zwei aufeinanderfolgenden Tagen statt. 2020 gibt es ein ganzes Wochenende mit Programm: In drei kostenfreien Workshops am Sonntag können sich Interessierte – Anfänger und Fortgeschrittene, Universitätsangehörige und Auswärtige – in Beatboxing versuchen, mehr über Mehrstimmigkeit bei den Beatles erfahren oder an ihrer Bühnenpräsenz arbeiten.
In einem Café der Begegnungen besteht für aktuelle und ehemalige Chorsängerinnen und Chorsänger die Möglichkeit, sich auszutauschen. Etliche von ihnen reisen extra für das Wochenende an, um noch einmal auf der Bühne zu stehen. „Im Laufe der Jahre haben einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Arrangierkurse Blut geleckt und eigene Vokalensembles gegründet“, erläutert Vollhardt. Die meisten Gruppen lösten sich irgendwann auf, doch anlässlich des Jubiläums fanden sich sechs Formationen noch einmal zusammen: vom 1995 gegründeten „Männergesangverein Concordia Pappenheim“ bis zu den 2015 gegründeten „Ladytunes“.
Damit alle Programmpunkte stattfinden können, müssen am Konzertwochenende die Chormitglieder mit anpacken: Neben den Proben und Auftritten stehen für sie noch Aufgaben wie der der Auf- und Abbau von Technik und Bestuhlung oder auch der Kartenverkauf an. „Natürlich ist das etwas stressig, gerade am Ende des Semesters“, sagt Mareike Gerdes, die in diesem Jahr zum fünften Mal beim A Cappella Abend dabei ist. Als Lehramtsstudentin mit den Fächern Englisch und Musik lag es für sie nahe, im Pop- und Jazzchor mitzusingen, zumal sie sich die Teilnahme als Lehrveranstaltung anrechnen lassen konnte. Sie blieb dabei, auch, als es keine Kreditpunkte mehr gab. Selbst bei Stress und einem vollen Terminkalender stand für sie das Singen nie zur Debatte. „Beim A Cappella Abend in einer so guten Stimmung zusammen mit den anderen zu musizieren – das macht einfach unheimlich Spaß!“
Die Konzerte zum 25-jährigen Jubiläum des A Cappella Abends finden am 1. Februar um 20.00 Uhr und am 2. Februar um 17.00 Uhr in der Aula der Universität Oldenburg (Ammerländer Heerstraße 69) statt. Für beide Termine gibt es wenige Restkarten an der Abendkasse zum Preis von zehn Euro, ermäßigt fünf Euro.
Interessierte an den Workshops können sich bei Peter Vollhardt anmelden.