FWJ in der Arbeitsgruppe Didaktik der Physik und Wissenschaftskommunikation an der Uni Oldenburg

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FWJ in der Arbeitsgruppe Didaktik der Physik und Wissenschaftskommunikation an der Uni Oldenburg

Katja Seidel, FWJ 2021/2022

Wo bist du eingesetzt und was sind deine Aufgaben im FWJ?
Gemeinsam mit meiner FWJ-Mitstreiterin Anna verbringe ich ein halbes Jahr als Freiwillige in der Oldenburger Physikdidaktik.

Anfänglich war es uns in den Semesterferien noch möglich, AG-Mitglieder getrennt bei Tätigkeiten außerhalb des Campus zu begleiten, z.B. zu einer Pressekonferenz oder auch später bei einem Schulbesuch. Zudem wurde uns von Beginn an ein eigenes großes Projekt ans Herz gelegt, das uns unser restliches FWJ begleiten würde. Unsere Aufgabe war es seitdem, einen regionalen Wettbewerb für Schüler*innen im Alter von 10 - 14 Jahren auf die Beine zu stellen. In den ersten Monaten haben wir uns deshalb mit der grundlegenden Konzeption des Auftrags beschäftigt und arbeiten nun eine coronakonforme Alternative zu einer Wettbewerbsveranstaltung in Präsenz aus. An der Seite könnt ihr den Flyer sehen, der Teil unserer Ausschreibung war :)

Trotz der engen Zusammenarbeit bzgl. des Wettbewerbs gehen Anna und ich ansonsten getrennte Wege an der Uni und besuchen seit Vorlesungsbeginn je zwei verschiedene Lehrveranstaltungen der AG.

Beispielsweise steht den Studierenden im Master ein längerer Aufenthalt in den Schulen bevor, auf den sie im Rahmen eines Begleitseminars vorbereitet werden. Nach der wöchentlichen Lektion zur lernprozessorientierten Gestaltung von Physikunterricht, habe ich dadurch die Chance erhalten, mit einem Studenten eine gemeinsame Unterrichtsplanung anzufertigen und vorzustellen.

Stattdessen besucht Anna die Vorlesung „Physik lernen und lehren“, die sie und die Studierenden im ersten Semester aktiv durch ihre Präsentationen mitgestalten. Außerdem arbeitet sie mit den Tutor*innen des „Experimentalpraktikums mit Berufsbezug“ an dessen Vor- und Nachbereitung, sowie an der Erarbeitung neuer Experimente, zur Erweiterung des Skripts. Durch ihre zunehmende Einsicht in die Thematik, kann sie die Studierende bei den Versuchen vor Ort begleiten und sie auf die, von der Durchführung des Experiments intendierten, Lernprozesse der Schüler*innen aufmerksam machen.

Wie sieht dein Arbeitsalltag aus?
Obwohl wir erstaunliche Freiheiten erhalten haben und, im Gegensatz zu den Studierenden, rund um die Uhr die Uni betreten dürfen, sind wir nur an einzelne Termine, unter anderem an die Vorlesungen, Seminare, Praktika und die AG-Besprechungen (das „MoNa“), gebunden. Oftmals kann ich meine Aufgaben zum Teil im Homeoffice bearbeiten und nach Belieben, und das auch noch im Laufe des Tages, ins Büro auf dem Campus wechseln.

Da es niemanden gibt, der einem genau auf die Finger schaut, ist es umso wichtiger, sich gutes eigenverantwortliches Arbeiten anzueignen. Indem die AG-Mitglieder einem dennoch jederzeit als Ansprechperson zur Seite stehen und Ideen und Ansätze weiterdenken, wird man an diese Selbstständigkeit, die an der Uni gang und gäbe ist, vorsichtig herangeführt.

Welche Schwierigkeiten haben sich dir ergeben?
Mit der Idee, einen Schülerwettbewerb wie aus dem Nichts ins Leben zu rufen, wurden wir zu Beginn ein wenig ins kalte Wasser geworfen. Trotzdem - oder gerade deswegen - hat sich das Projekt Woche für Woche entfalten können und nachdem der Wettbewerb mal in Oldenburg und Umgebung bekannt gemacht wurde, hat das Angebot eine unglaubliche Resonanz bei den Schüler*innen gefunden.

Als Mitarbeitende der Uni darf man außerdem kostenlos ein Gasthörstudium parallel zu dem FWJ absolvieren, weshalb ich an einem anderweitigen Modul und einem zusätzlichen Seminar teilnehme. Schwierig ist es deshalb, sich und seine Arbeit gut zu organisieren. Das bietet euch die Chance, sich ohne Stress auf ein richtiges Studium vorzubereiten und zu lernen, wie man am besten mit dem Lerndruck umgehen kann.

Was hast du im FWJ bereits gelernt?
Einerseits habe ich neue fachliche Kenntnisse erlernen können, die mir sicherlich im Laufe des Studiums noch nützlich sein werden. Z.B. kann das Wissen über Grundlagen des „Forschenden Lernens“, einiger Methoden, oder der Gestaltung und Verständlichkeit von Lernmaterialien (aus dem Begleitseminar und der, von mir ebenfalls im Rahmen des FWJ besuchten, Vorlesung „Moderne Physik und ihre didaktische Umsetzung“) später hilfreich sein, wenn man gedenkt, neben dem Studium ein bisschen Schülernachhilfe zu geben.

Andererseits erweitert man, durch den Kontakt zu Studierenden und Mitarbeitenden, entscheidende persönliche Kompetenzen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Anna und ihre Sicht und Kritik auf und an meiner Arbeit würde ich sagen, dass ich deutlich teamfähiger geworden bin. Zudem wurde ich immer wieder dazu ermutigt, meine eigene Komfortzone zu verlassen und mich meinen Hemmungen zu stellen.

Außerdem bieten einem weitere Angebote der Uni unzählige Gelegenheiten seine Interessen auszuleben. Sei es ein Englischkurs, ein Gasthörstudium, oder Kurse des Hochschulsports … es herrscht eine Bandbreite an Möglichkeiten.

Dazu kommt, dass alle FWJler*innen Workshops zu Themen wie Zeit- und Selbstmanagement oder wissenschaftlichem Arbeiten, Lesen und Schreiben besuchen, an denen darüber hinaus neue Freundinnen und Freunde in anderen Freiwilligen gefunden werden können.

Was hat dich positiv überrascht?
Da die Uni bekanntlich hierarchisch aufgebaut ist, steht man als FWJler*in bestimmt ganz unten und verliert sich früher oder später in dem Dickicht des vielschichtigen universitären Alltags?
Ganz und gar nicht!
Denn die Oldenburger Physikdidaktik arbeitet in einer sehr wohltuenden Atmosphäre und besteht derzeit aus einer Hand voll sowohl gewitzter als auch sorgsamer und netter Menschen. Von daher wird man schnell in die Runde aufgenommen und es wird einem bei allen möglichen Fragen rund um Aufgaben im FWJ und Studium mit stets nützlichen Antworten weitergeholfen.

Mit welchen Interessen ist man in der Physikdidaktik genau richtig?
Es scheint ein offenes Geheimnis zu sein, dass man einen Freiwilligendienst gut zur Überbrückung nutzen kann, falls man noch unentschlossen ist und anderweitige Erfahrungen sammeln möchte. An der Uni in Oldenburg bekommt man die beinahe einmalige Chance, einen wissenschaftlich ausgerichteten BFD an einer Universität zu erleben. Wer sich gerne in die naturwissenschaftliche Richtung orientieren möchte, ist somit in der Physikdidaktik mit Sicherheit gut aufgehoben. Dazu müsst ihr weder ein Physikstudium noch ein Studium auf Lehramt anstreben und genauso wenig ist es erforderlich, bereits zu Beginn über alles „top informiert“ zu sein. Mir wurde anfangs gesagt, dass man offen für die verschiedensten Gründe sei, um ein FWJ in der Physikdidaktik zu starten. Das heißt, dass ihr ebenso auf der Suche nach etwas Abwechslung, bspw. in eurer musikalischen Laufbahn, dort fündig werden könnt.

Hilfreich, um bei den Veranstaltungen mithalten zu können, sind letzten Endes natürlich trotzdem die Schulkenntnisse aus dem Physikunterricht.

Was möchtest du zukünftigen Freiwilligen mit auf den Weg geben?
Ich kann an dieser Stelle nicht genug betonen, dass man während des FWJs an den verschiedensten Ansprüchen und Personen wachsen wird. Ebendeshalb wünsche ich euch, dass ihr den Mut entwickelt, auf eure Mitmenschen zuzugehen und ein bisschen ins Gespräch zu kommen. Als wir bei der Begrüßung der Physikstudierenden die Erstis in den Hörsaal einlassen durften, schien es mir fast so, als ob sich jede*r bereits genauestens auskennen würde und sich seiner Sache ganz sicher sei. Deshalb hoffe ich, dass euch dieser abschreckende Schein nicht allzu lange trügt und ihr nach und nach Kontakte zu vielen lieben und bemerkenswerten Menschen aufbauen werdet! :)

Nachträgliche Anmerkung zum Bericht: Hier geht es zum Bericht über den Schüler*innen-Wettbewerb, den Katja gemeinsam mit Anna organisiert und durchgeführt hat.

(Stand: 29.02.2024)  | 
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