Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik

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Zentrale Studien- und Karriereberatung - Koordinationsstelle Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr (FWJ)

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Abteilung Assistenzsysteme und Medizintechnik

Drei FWJler*innen der AG berichten...

Charlotta Struncius, FWJ 2018/2019:

Wo bist du eingesetzt und was sind deine Aufgabenbereiche?

Ich arbeite im Department für Versorgungsforschung, genauer in der Abteilung für Assistenzsysteme und Medizintechnik. In meiner Arbeitsgruppe führen wir verschiedene Studien zur Entwicklung der Mobilität bei älteren Menschen durch, um funktionellen Abbau frühzeitig zu erkennen und Zeitpunkte für Interventionen zu ermitteln. Zu meinen Aufgaben zählt es, die Proband_innen telefonisch sowie vor Ort zu betreuen und mit ihnen Termine für die Studienteilnahme zu vereinbaren. In unserem Studienraum führen wir Mobilitätstests durch, um die Muskelkraft und Gehfähigkeit der Proband_innen messen und bewerten zu können. Diese Tests werden durch Technik, wie z. B. einen Sensorgürtel und Lichtschranken aufgezeichnet. Die Vor- und Nachbetreuung der Messtechnik gehört ebenfalls zu meinen Aufgaben, genauso wie die Eingabe und Auswertung der erhobenen Daten in Programme wie Open Clinica oder Excel. Außerdem habe ich die Möglichkeit an Teambesprechungen und Forschungskolloquien teilzunehmen, in denen Studierende die Ergebnisse ihrer Bachelor- oder Masterarbeiten vorstellen, sowie mit zu Projektkonferenzen zu fahren.

Warum hast du dich dazu entschieden ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr zu machen?
Während der Schulzeit haben mich die Naturwissenschaften immer besonders interessiert und ich wusste, dass ich später in diese Richtung gehen wollte. Allerdings hatte ich nicht vor ein Studium „blind“ zu beginnen, ohne wirklich zu wissen was dahinter steht. Im Freiwilligen Wissenschaftlichen Jahr kann ich aktiv Einblicke in das wissenschaftliche Arbeiten erhalten und erleben, wie ein späterer Berufsalltag aussehen könnte. Zudem habe ich die Chance bereits den Uniablauf kennenzulernen, was das FWJ in Abgrenzung zu den anderen Freiwilligendiensten für mich besonders attraktiv gemacht hat.

Was glaubst du, bringt dir dieses Jahr?
Schon in den ersten zwei Monaten habe ich ganz viele tolle, neue Erfahrungen gesammelt und bin mir sicher, dass es über das Jahr noch mehr werden! In der Arbeitsgruppe lernt man im Team zu arbeiten, anders als man das vielleicht von der Schule kennt, und übernimmt viel Eigenverantwortung. Ich hoffe außerdem, dass ich nach dem Jahr weiß, was ich studieren bzw. später machen möchte.

Was würdest du zukünftigen Freiwilligen mit auf den Weg geben?
Seid offen für Neues und habt keine Angst vor dem Start. Selbst wenn ihr am Anfang etwas nicht versteht, fragt nach und ihr werdet sofort Unterstützung bekommen. Nutzt auch unbedingt die Angebote der Universität Oldenburg, um ins Uni-Leben reinzuschnuppern.

Jan-Marek Meyer, FWJ 2018/2019:

Wo bist du eingesetzt und was sind deine Aufgabenbereiche?
Ich bin mit drei anderen FWJ-ler_innen im Department für Versorgungsforschung eingesetzt. In meiner Abteilung "Assistenzsysteme und Medizintechnik“ (AMT) liegen meine Aufgaben in der Aufnahme und Vorbereitung von Videos für eine App zur Anleitung verschiedener Stimmübungen. Hinzu kommen Arbeiten bei der Studienunterstützung im IT- und auch im handwerklichen Bereich. Anfänglich musste ich mich in die Videobearbeitung, das allgemeine wissenschaftliche Arbeiten und in verschiedene medizintechnische Geräte (z.B.: EEG, GaitRite, fNIRS) einarbeiten. Das passierte in einer relativ freien Phase, in der ich die Geräte ausprobieren konnte, nebenbei schnitt ich Anleitungsvideos zusammen, überarbeitete Bedienungsanweisungen und zeigte anderen Mitarbeiter_innen zum Beispiel, wie man eine EEG-Messung durchführt. So wurde ich zum „Experten“ in der Bedienung der medizintechnischen Geräte. Danach lagen meine Aufgabenschwerpunkte in der Unterstützung von Studierenden oder Mitarbeiter_innen bei der Durchführung von Studien und Messungen an Proband_innen sowie der Datenauswertung für Abschlussarbeiten von Studierenden und in der Vorbereitung von Medieninhalten.

Warum hast du dich dazu entschieden ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr zu machen?
Nach meinem Abitur wollte ich studieren, gerne auch im Bereich der Medizintechnik. Da ich aber noch relativ jung bin, entschied ich mich für das FWJ an der Uni Oldenburg, denn die Uni konnte ich mit dem Fahrrad erreichen. Die Entscheidung fiel dann auf die Abteilung AMT, da ich mich hier schon mal mit dem Bereich der Medizintechnik vertraut machen kann.

Was hast du bisher in deinem Freiwilligendienst gelernt?
Mir wurde das wissenschaftliche Verfahren der Studiendurchführung näher gebracht, vom Schreiben eines Ethikantrags, über die Probandenvermessung bis zur Datenauswertung. Schon in den ersten Wochen habe ich gelernt, selbstständig mit dem EEG oder fNIRS, Gehirnströme zu vermessen und mit dem GaitRite Ganganalysen durchzuführen. Für die Auswertung oder Verarbeitung von Daten oder bei der Vorlesungsvorbereitung für Dozent_innen, lernte ich den Umgang mit verschiedener Software. Zum Beispiel Videoschnittprogramme, LaTeX, MS Office, MatLab, Eclipse, Spyder,… gefühlt habe ich jeden Tag eine neue Software heruntergeladen. Bis jetzt hatte ich einen kleinen Einstieg in die Programmiersprachen Java und Phython, dieser wird aber noch vertieft. Neben den Möglichkeiten in der Abteilung belege ich einen Englischkurs und nehme gelegentlich an verschiedenen Vorlesungen teil.

Was glaubst du, bringt dir dieses Jahr?
Dieses Jahr ermöglicht mir einen tiefen Einblick in das wissenschaftliche Arbeiten zu bekommen, was sonst vor dem Studium fast nicht möglich ist. Außerdem lerne ich hier viele Dinge kennen, die mir später ein medizintechnisches Studium, oder zumindest die Entscheidung dazu, erleichtern werden. Neben dem Umgang mit medizinisch etablierten Forschungsgeräten werden auch die erworbenen Programmierkenntnisse eine wichtige Fertigkeit in diesem Berufsfeld sein.

Was würdest du zukünftigen Freiwilligen mit auf den Weg geben?
Nutzt die Angebote der Uni und besucht die Vorlesungen, die euch interessieren, möglichst am Semesterbeginn, da versteht man noch am meisten. Wenn man nicht weiter kommt, Google fragen oder improvisieren. Im Gesamten kann ich ein Freiwilliges Jahr in der Wissenschaft, für alle Schulabsolvent_innen oder Studieninteressierte, nur empfehlen. Eine Bewerbung lohnt sich.

Jule Deiters, FWJ 2018/2019:

Warum hast du dich dazu entschieden ein Freiwilliges Wissenschaftliches Jahr zu machen?
Da ich mir nach dem Abitur zwar ziemlich sicher war, dass ich ein naturwissenschaftliches Fach (wahrscheinlich Physik) studieren möchte, aber keine Vorstellung davon hatte, wie der Alltag eines Wissenschaftlers aussieht, habe ich mich entschieden ein FWJ zu machen. So wollte ich mich in meiner angestrebten Studienrichtung bestätigt sehen oder ggf. noch die Chance haben eine Kurskorrektur vorzunehmen.

Wo bist du eingesetzt und was sind deine Aufgabenbereiche?
Hauptsächlich bin ich in der Uni in einem Fahrradprojekt, Safety4Bikes, involviert. Im Rahmen dieses Projektes soll die Verkehrssicherheit von Fahrrädern mithilfe technischer Assistenzsysteme verbessert werden. Unsere Arbeitsgruppe überprüft unter anderem für verschiedene Sensoren, ob diese geeignet sind, die Verkehrssituation korrekt zu erfassen. Zu meinen Aufgaben gehören, neben anderen, das Entwerfern und Herstellen von Bauteilen mit dem 3D-Drucker oder das Schreiben eines Konzeptpapers für das Projekt. Außerdem habe ich die Möglichkeit, Kleinigkeiten zu programmieren und mich so langsam in verschiedene Programmiersprachen und den Bereich Robotik einzufinden.
Nebenbei unterstütze ich in der Unfallchirurgie im Evangelischen Krankenhaus eine Studie, die Verletzungsfolgen bei Fahrradunfällen erfasst. Für die Befragung der stationären Patienten, die Eingabe der Daten in eine Datenbank und andere organisatorische Tätigkeiten bin ich größtenteils selbst verantwortlich. Dafür musste ich mir zu Beginn des FWJs die medizinischen Fachbegriffe sowie grobes anatomisches Wissen aneignen, um Arztberichte zu verstehen und Diagnosen unterschiedlichen Verletzungskategorien zuordnen zu können. Außerdem nehme ich an der täglichen Ärztebesprechung teil und habe so Einblicke in die Auswertung von CT- und Röntgenbildern sowie die Behandlungsplanung.

Welchen Herausforderungen musstest du dich bis jetzt stellen?
Mich in beiden Einsatzstellen gleichzeitig einzuleben war am Anfang ein wenig kompliziert. Ich musste lernen, wie der Arbeitsalltag abläuft und an wen ich mich bei Problemen wenden kann. Insbesondere das Zugehen auf Patienten, die mit z.T. schweren Verletzungen im Krankenhaus liegen, fiel mir zunächst noch sehr schwer. Allerdings habe ich mit der Zeit gemerkt, wie bereichernd es sein kann, sich auf die Patienten einzulassen und gelernt, mich nicht entmutigen zu lassen, wenn ein Patient mal ablehnend reagiert.

Was hat dich positiv überrascht?
Besonders gefällt mir die Vielseitigkeit des FWJs, die ich in diesem Ausmaß nicht erwartet hatte: Ich habe an der Uni die Möglichkeit, über meine Tätigkeit hinaus verschiedene Sachen kennenzulernen. Sei es durch einen Englischkurs, Vorträge, die anderen FWJler, Seminare, die Teilnahme an anderen Studien oder Gespräche mit Kollegen – fast täglich lerne ich etwas Neues dazu. Außerdem habe ich auch im Krankenhaus die Möglichkeit, mir die alltägliche Arbeit in anderen Bereichen, wie der Radiologie oder im Schockraum, anzuschauen.

Was würdest du zukünftigen Freiwilligen raten?
Lasst euch nicht entmutigen, wenn ihr am Anfang noch unsicher seid und euch einige Aufgaben nicht zutraut. Wenn ihr ein wenig Geduld mit euch selbst habt, kommt der Rest von ganz allein. Lasst euch auf neue Erfahrungen ein, habt Spaß an eurer Arbeit und macht den Mund auf, wenn ihr Fragen oder Wünsche habt – ihr habt die Möglichkeit, euer FWJ mitzugestalten und das solltet ihr auch ausnutzen.

Ihr werdet vieles lernen und tolle Erfahrungen machen!

(Stand: 16.03.2023)  |