• Im Herbst 2020 installierte die Universität weitere neue Photovoltaik-Anlagen, unter anderem auf dem Hörsaalzentrum. Foto: Universität Oldenburg/Daniel Schmidt

  • Die sechs Personen stehen etwas versetzt nebeneinander auf dem Campus, einige halten den Nachhaltigkeitsbericht in den Händen.

    Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper (2. v. l.) und Vizepräsident Jörg Stahlmann (l.) nahmen den Nachhaltigkeitsbericht vom Team um Prof. Dr. Bernd Siebenhüner (r.) entgegen. Von rechts nach links: Prof. Dr. Bernd Siebenhüner, Dr. Thomas Klenke (Leiter Forschungszentrum COAST), Mitarbeiterin Lina-Luise Hölter, David Ahlers aus dem Studierendenteam, Präsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper, Vizepräsident Jörg Stahlmann. Foto: Universität Oldenburg/Markus Hibbeler

Treibhausgas-Emissionen stark reduziert

Studierende haben den dritten Nachhaltigkeitsbericht der Universität erstellt. Ein wichtiges Ergebnis: Die CO2-Emissionen sind seit 2014 um 70 Prozent gesunken.

Studierende haben den dritten Nachhaltigkeitsbericht der Universität erstellt. Demzufolge hat sich viel getan: Die CO2-Emissionen etwa sind seit 2014 um 70 Prozent gesunken.

Starke Einsparungen bei der Produktion von Treibhausgasen und beim Verbrauch von Papier: Das sind zwei Ergebnisse des soeben veröffentlichten dritten Nachhaltigkeitsberichts der Universität Oldenburg. Auf 70 Seiten haben Studierende unter der Leitung des Ökonomen Prof. Dr. Bernd Siebenhüner und seiner Mitarbeiterin Lina-Luise Hölter Daten zu den Nachhaltigkeitsaktivitäten der Universität in den Jahren 2017 bis 2019 zusammengetragen. „Nachhaltigkeit ist an unserer Universität nicht nur in Forschung und Lehre fest verankert, sondern auch im Verwaltungshandeln und im täglichen Uni-Betrieb“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. Hans Michael Piper anlässlich der Übergabe des Berichts. Dank der engagierten Arbeit der 20 Masterstudierenden und der Unterstützung vieler Beschäftigten dokumentiere der Nachhaltigkeitsbericht, wie erfolgreich die Universität ihr Ziel verfolge, klimaneutral zu werden, so Piper.

Der Bericht zeigt auf, dass sich die direkten Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Vorbericht um fast 70 Prozent verringert haben: Lagen die CO2-Emissionen 2014 noch bei mehr als 15.000 Tonnen pro Jahr, so hatten sie sich 2019 auf knapp 5.000 Tonnen reduziert. Grund dafür war vor allem die Umstellung auf Ökostrom im Jahr 2017. Zu weiteren Einsparungen trugen die Photovoltaikanlagen bei, die die Universität 2017 und 2020 auf den Dächern verschiedener Gebäude installierte. Auch Papier- und Wasserverbrauch sanken dem Bericht zufolge in den letzten Jahren deutlich – trotz steigender Studierendenzahlen.

Nachhaltigkeitsbezug auch in Lehrkräftebildung und Medizin

Forschungs- und Lehraktivitäten zur Nachhaltigkeit sind seit langem ein Schwerpunkt der Universität. Der im universitätsweiten Zentrum für Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung COAST verankerte Bericht stellt heraus, dass rund sieben Prozent aller Studierenden in einem Nachhaltigkeitsstudiengang eingeschrieben sind, außerdem existieren mehrere Graduiertenschulen mit entsprechenden Schwerpunkten. Zusätzlich haben auch die Lehrkräftebildung sowie das Medizinstudium Bezüge zum Thema Nachhaltigkeit. Das Konzept „Bildung zur Nachhaltigen Entwicklung“ etwa ist in viele Lehramts-Studiengänge integriert. In der Medizin liegen Schwerpunkte auf der Versorgung ländlicher Regionen, der Digitalisierung und gesundem Altern. „Die Universität leistet hier einen Beitrag dazu, die Ziele zur Nachhaltigen Entwicklung der Vereinten Nationen umzusetzen“, sagt Siebenhüner, der an der Universität die Arbeitsgruppe Ökologische Ökonomie leitet.

Im Kapitel „Forschung“ stellt der Bericht Vorhaben und Schwerpunkte der verschiedenen Institute und Fakultäten vor. Einen genaueren Blick wirft die Studie auf die Forschungsprojekte KLEVER-Risk und OptiMOOS, die sich mit Strategien gegen Hochwasser und mit einer nachhaltigeren Torfmooskultivierung befassen. Im Kapitel „Soziales und Beschäftigte“ zeigt der Nachhaltigkeitsbericht auf, wie die Universität Diversität, Inklusion und Familienfreundlichkeit fördert – ebenfalls Themen, die zu den Nachhaltigkeitszielen der UN zählen. Hier punktet die Universität etwa durch den Ausbau der Kinderbetreuung, ein breit gefächertes Beratungsangebot sowie diverse Anlaufstellen für Studierende, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA) trägt mit eigenen Angeboten und Interessenvertretungen dazu bei, Diversität zu fördern und Diskriminierung abzubauen. Positiv hebt der Bericht die vorbildliche Integration von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen hervor, etwa dank verschiedener Veranstaltungen, der Einrichtung barrierefreier Gruppenräume und der Hörforschung im Exzellenzcluster „Hearing4all“.

Hoher Anteil vegetarischer und veganer Gerichte in der Mensa

Als einem wichtigen Partner der Universität widmet sich der Nachhaltigkeitsbericht auch dem Studentenwerk Oldenburg und dessen Nachhaltigkeitsbemühungen im Einkauf, in der Mensa sowie im Gebäudemanagement. So hebt die Studie hervor, dass die Mensen der Universität Milchprodukte und Fleisch aus artgerechter Haltung anbieten, oft direkt von regionalen Produzenten. Der Anteil vegetarischer oder veganer Gerichte lag in den beiden Mensen bei 50 bis 60 Prozent.

Der Nachhaltigkeitsbericht ist das Ergebnis des Praxisprojekts „Nachhaltigkeitsberichterstattung an der Universität Oldenburg“, das aufgrund der Corona-Pandemie online stattfand. Die Daten erhoben die Studierenden in Video- und Telefoninterviews. Bei der Berichterstattung orientierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI) und dem hochschulspezifischen Nachhaltigkeitskodex des Rats für Nachhaltige Entwicklung (RNE) der Bundesregierung.

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