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Veranstaltungsankündigung

  • 190/24 2. Dezember 2024 Veranstaltungsankündigung Religiöse Vielfalt in der Ukraine und die Auswirkungen des Krieges
    Vortrag in der Oldenburger Synagoge

    2. Dezember 2024   190/24    Veranstaltungsankündigung

    Religiöse Vielfalt in der Ukraine und die Auswirkungen des Krieges

    Vortrag in der Oldenburger Synagoge

    Oldenburg. Die Gesellschaft in der Ukraine ist von einer großen religiösen Vielfalt geprägt. Wie historische Entwicklungen die Verbreitung verschiedener Konfessionen beeinflusst haben und wie der aktuelle Krieg die ethnische und religiöse Landschaft der Ukraine verändert, ist Gegenstand eines englischsprachigen Vortrags am Montag, 9. Dezember, 19.30 Uhr in der Oldenburger Synagoge (Leo-Trepp-Str. 17). Die Soziologin Prof. Dr. Viktoriya Sereda spricht zum Thema „The Impact of the Russo-Ukrainian War and Displacement on Religious Communities in Ukraine”. Die Veranstaltung ist Teil der gemeinsamen Reihe „Aufbruch und Ankunft: Interreligiöse Perspektiven auf Migration“ der Arbeitsstelle „Interkulturelle Jüdische Studien“ der Universität Oldenburg und des Leo-Trepp-Lehrhauses der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg. Eine Anmeldung bis zum 8. Dezember unter mit Namen und Adresse ist erforderlich. Teilnehmende werden gebeten, ihren Ausweis mitzubringen.

    Viktoriya Sereda ist leitende Koordinatorin des Virtuellen Ukrainischen Wissenschaftskollegs (Virtual Ukraine Institute for Advanced Study), das seit rund einem Jahr von der VolkswagenStiftung gefördert wird und am Wissenschaftskolleg zu Berlin angesiedelt ist. Sie ist zudem Professorin an der Ukrainischen Katholischen Universität in Lwiw und Beraterin des von ihr mit ins Leben gerufenen Forschungsverbunds „Prisma Ukraïna: War, Migration and Memory“ am Forum Transregionale Studien.

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    Prof. Dr. Andrea Strübind, E-Mail: ; Dr. Carina Branković, E-Mail:

  • 187/24 25. November 2024 Veranstaltungsankündigung Vom Weihnachtstrubel ins Unterwasserkino
    Pop-Up-Ausstellung in der Oldenburger Innenstadt gewährt Einblicke in die Meereswissenschaften
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    25. November 2024   187/24    Veranstaltungsankündigung

    Vom Weihnachtstrubel ins Unterwasserkino

    Pop-Up-Ausstellung in der Oldenburger Innenstadt gewährt Einblicke in die Meereswissenschaften

    Oldenburg. Vom 8. bis zum 22. Dezember öffnet in der Oldenburger Innenstadt das „Unterwasserkino“ seine Türen. Acht Kurzfilme zeigt das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) täglich im „Raum auf Zeit“ in der Achternstraße 22. Die Filme sind täglich zwischen 13.00 und 20.00 Uhr in Dauerschleife zu sehen, der Eintritt ist frei. Die feierliche Eröffnung, zu der alle Interessierten eingeladen sind, findet am Samstag, 7. Dezember, ab 17.30 Uhr statt.

    Für das Projekt hat Dr. Geraint Rhys Whittaker, Künstler und HIFMB-Wissenschaftler, acht internationale Video-Artists mit acht Forschenden des HIFMB zusammengebracht. Die dabei entstandenen Kurzfilme gewähren einen künstlerischen Einblick in die marine Biodiversitätsforschung und zeigen die Bandbreite des noch jungen Forschungsinstituts: von Algen und Seegras über die Verbreitung invasiver Arten und der Mathematik hinter Nahrungsnetzen bis hin zur Erforschung politischer Prozesse und Gesetzgebungsverfahren rund um Kleinfischerei in Kolumbien.

    Das Unterwasserkino ist eine von zahlreichen Aktivitäten des HIFMB, bei denen Kunst und Wissenschaft aufeinandertreffen. Es ist zudem eine offiziell anerkannte Aktivität im Rahmen der UN-Ozean-Dekade. Von 2021 bis 2030 durch die Vereinten Nationen ausgerufen, hebt die Dekade dabei besonders die Bedeutung des Dialogs zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit hervor. So wächst das Interesse daran, Kunst als Kommunikationsmittel sowie für wissenschaftliche Erkundungen und Experimente zu nutzen.

    Das HIFMB wurde 2017 gegründet und ist eine institutionelle Kooperation zwischen dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), und der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Es erforscht die marine Biodiversität und ihre Bedeutung für die Funktion der marinen Ökosysteme. Dabei entwickelt es die wissenschaftlichen Grundlagen für den Meeresnaturschutz und das Ökosystemmanagement.

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    Geraint Rhys Whittaker ist nicht nur Initiator des Kurzfilm-Projekts, sondern gestaltete gemeinsam mit der Meeresökologin Dr. Arlie McCarthy auch ein Werk mit dem Titel „Invasive“ (hier ein Screenshot). Bild: Geraint Rhys Whittaker und Arlie McCarthy

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    Welche Auswirkungen hat der Mensch auf die Meeresumwelt? Dieses Thema verarbeiteten Arlie McCarthy und Geraint Rhys Whittaker künstlerisch in einem Kurzfilm. Bild: Geraint Rhys Whittaker und Arlie McCarthy

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    Stefanie Winner, Tel.: 0471/4831-2517, E-Mail:

  • 184/24 21. November 2024 Veranstaltungsankündigung Dialogkonzert mit Klaviermusik von Liszt

    21. November 2024   184/24    Veranstaltungsankündigung

    Dialogkonzert mit Klaviermusik von Liszt

    Oldenburg. Die Hamburger Pianistin und Klavierlehrerin Charlotte Blume-Arends, einst Schülerin des Komponisten und Klaviervirtuosen Franz Liszt, steht im Mittelpunkt eines Vortragskonzerts mit Musik am Samstag, 30. November, 19.30 Uhr im Kulturzentrum PFL (Peterstraße 3). In der Reihe „Dialogkonzerte an der Universität Oldenburg“ berichtet der Musikhistoriker und Buchautor Helmut Brenner über das Ergebnis seiner Forschungen zu Charlotte Blume-Arends. Der Pianist Erik Breer wird diese Geschichte „Vom Suchen und Finden“ – so der Titel der Veranstaltung – in Klaviermusik von Franz Liszt einbetten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

    Die Reihe „Dialogkonzerte“ findet in Kooperation mit dem Institut für Musik der Universität, dem Verein für Musiktheaterproduktionen und dem Kulturbüro der Stadt Oldenburg statt. Sie wird finanziell unterstützt von der Barthel Stiftung und der Mariann Steegmann Foundation.

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    Prof. Dr. Kadja Grönke, E-Mail:

  • 181/24 15. November 2024 Veranstaltungsankündigung Studierende als Impulsgeber für Innovation
    Universität präsentiert Projektergebnisse eines vom Land Niedersachsen geförderten Zukunftsdiskurses

    15. November 2024   181/24    Veranstaltungsankündigung

    Studierende als Impulsgeber für Innovation

    Universität präsentiert Projektergebnisse eines vom Land Niedersachsen geförderten Zukunftsdiskurses

    Oldenburg. Wie können Unternehmen gemeinsam mit Studierenden Innovationen entwickeln, so dass alle Beteiligten von dieser Zusammenarbeit profitieren? Diese Frage stand in den vergangenen Monaten im Mittelpunkt des Zukunftsdiskurses „Demokratisierung von Innovation“ der Universität Oldenburg. Dessen Ergebnisse präsentieren die Beteiligten am Donnerstag, 28. November, von 14.00 bis 18.00 Uhr im Rahmen einer öffentlichen Abschlussveranstaltung auf der hallig hanken (August-Hanken-Straße 24, 26125 Oldenburg). Interessierte, insbesondere aus den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Transfer, sind herzlich eingeladen und können sich ab sofort unter l.uol.de/innovation anmelden.

    Ziel des Zukunftsdiskurses war es, zu untersuchen, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben, wenn Studierende als neue Akteure gemeinsam mit Unternehmen an nachhaltigkeitsbezogenen Innovationsprojekten arbeiten. Einen Einblick in die Praxis gibt bei der Abschlussveranstaltung Start-up-Gründerin Michelle Spitzer von eco:fibr. Mit ihrem Unternehmen haben Studierende der Universität Oldenburg im Rahmen des Studienmoduls „Sustainable Venturing“ ein Innovationsprojekt umgesetzt.

    Kern der Abschlussveranstaltung ist die Vorstellung des Impulspapiers „Innovationsprojekte zwischen Studierenden und Unternehmen: Wie in Lehre und Transfer verankern und in Niedersachsen verbreiten?“, das Prof. Dr. Klaus Fichter und Nina Heiting von der Universität Oldenburg im Rahmen des Zukunftsdiskurses erarbeitet haben. Verschiedene Expertinnen und Experten diskutieren diese Thesen zur Professionalisierung von Ko-Innovationsprojekten zwischen Studierenden und Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Perspektiven. Mit dabei sind unter anderem Dr. Stephan Göttke, der bei der BÜFA GmbH & Co. KG für nachhaltige Geschäftsentwicklung verantwortlich ist, und Lena Nzume, bildungspolitische Sprecherin von B90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag.

    Das Projekt „Demokratisierung von Innovation“ ist im Rahmen des Förderprogramms „Zukunftsdiskurse“ des Landes Niedersachsen gefördert worden. Zukunftsdiskurse dienen dazu, Ergebnisse aus der Wissenschaft zu aktuellen Fragestellungen mit einer breiteren Öffentlichkeit zu teilen und zu diskutieren.

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    Nina Heiting, Tel.: 0441/798-2969, E-Mail:

  • 179/24 13. November 2024 Veranstaltungsankündigung Ausstellung zu 50 Jahren KIBUM
    Podiumsdiskussion zur Eröffnung am 25. November

    13. November 2024   179/24    Veranstaltungsankündigung

    Ausstellung zu 50 Jahren KIBUM

    Podiumsdiskussion zur Eröffnung am 25. November

    Oldenburg. Wenige Tage nach dem Ende der aktuellen 50. Oldenburger Kinder- und Jugendbuchmesse am 19. November können KIBUM-Fans und andere Literaturinteressierte sich in einer Ausstellung über die Geschichte der Messe informieren. „50 Jahre KIBUM“ – unter diesem Titel beginnt die Ausstellung an der Universität Oldenburg am Montag, 25. November, 18.00 Uhr.

    Die Oldenburger Forschungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur (OlFoKi) und die Universitätsbibliothek haben gemeinsam mit der Agentur gwf aus Hamburg die Schau geplant und kuratiert. Sie wird bis Donnerstag, 12. Dezember, im Foyer der Universitätsbibliothek (Uhlhornsweg 49-55, Campus Haarentor) zu sehen sein. Im Mittelpunkt steht die Geschichte von Deutschlands größter nichtkommerzieller Kinderbuchmesse, die Stadt und Universität gemeinsam veranstalten. „Wir widmen uns in der multimedialen Ausstellung der Messe selbst und ihrer langjährigen wissenschaftlichen Begleitung, aber auch der Rolle, die Kinder- und Jugendliteratur in der Gesellschaft spielt“, erklärt Prof. Dr. Thomas Boyken, Hochschullehrer für Kinder- und Jugendliteratur am Institut für Germanistik und OlFoKi-Direktor.

    Bei der Eröffnung am 25. November um 18.00 Uhr erwartet die Gäste eine Podiumsdiskussion, die sich der Vergangenheit und Zukunft der KIBUM widmet. Es diskutieren Expert*innen aus Wissenschaft und Kultur. Interessierte werden gebeten, sich in der Geschäftsstelle des Bibliotheks- und Informationssystems BIS unter 0441-798-4001 oder dazu anzumelden. Die Ausstellung ist mit freundlicher Unterstützung der EWE Stiftung entstanden.

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    Prof. Dr. Thomas Boyken, Tel.: 0441/798-4564, E-Mail:

  • 178/24 13. November 2024 Veranstaltungsankündigung „Forum Arbeitswelt“ zu den Langzeitfolgen der Corona-Pandemie
    Betrieblicher Umgang mit Long Covid im Fokus

    13. November 2024   178/24    Veranstaltungsankündigung

    „Forum Arbeitswelt“ zu den Langzeitfolgen der Corona-Pandemie

    Betrieblicher Umgang mit Long Covid im Fokus

    Oldenburg. Die Folgen der Corona-Pandemie und von Long Covid für Erwerbstätige und Betriebe stehen im Mittelpunkt des COFONI-Arbeitswelt-Forums „Langzeitfolgen der Corona-Pandemie für die Arbeitswelt und der betriebliche Umgang mit Long Covid“, das am Mittwoch, 4. Dezember, von 16.00 bis 18.30 Uhr im Schlauen Haus Oldenburg (Schlossplatz 16) stattfindet. Das Forum ist eine Veranstaltung des COFONI-Arbeitswelt-Monitors, an dem die Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Universität Oldenburg beteiligt ist. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Um Anmeldungen bis zum 28. November mit dem Online-Anmeldeformular (l.uol.de/forum-arbeitswelt) auf der Homepage der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften wird gebeten. Eine Freistellung gemäß dem Betriebsverfassungsgesetz ist möglich.

    Die Veranstaltung richtet sich an Gewerkschaftssekretärinnen und -sekretäre sowie Ehrenamtliche, Akteurinnen und Akteure aus dem Personalwesen und Betrieblichen Gesundheitsmanagement, Betriebs- und Personalräte, Arbeitgeber, Betroffene und alle weiteren Interessierten. Es referieren der Wirtschaftssoziologe Prof. Dr. Hajo Holst (Universität Osnabrück) sowie Dr. Kristin Carls, Dr. Martin Kuhlmann und Dr. Barbara Splett (Soziologisches Forschungsinstitut SOFI Göttingen).

    Der „COFONI Arbeitswelt-Monitor“ ist Teil des COVID-19-Forschungsnetzwerks Niedersachsen und wird vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur gefördert.

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    Dr. Claudia Czycholl, E-Mail:

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  • 192/24 9. Dezember 2024 Forschung Wüstenameisen nutzen Polarität des Erdmagnetfeldes zur Navigation
    Mechanismus der Magnetwahrnehmung unterscheidet sich vermutlich von dem anderer Insekten
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    9. Dezember 2024   192/24    Forschung

    Wüstenameisen nutzen Polarität des Erdmagnetfeldes zur Navigation

    Mechanismus der Magnetwahrnehmung unterscheidet sich vermutlich von dem anderer Insekten

    Oldenburg. Wüstenameisen der Art Cataglyphis nodus orientieren sich mit Hilfe des Erdmagnetfeldes. Die kleinen Krabbler verlassen sich dabei jedoch auf eine andere Komponente des Magnetfeldes als andere Insekten, berichtet ein Forschungsteam um Dr. Pauline Fleischmann von der Universität Oldenburg in der Zeitschrift Current Biology. Das deute darauf hin, dass die Ameisen einen anderen Mechanismus zur Magnetwahrnehmung einsetzen als die meisten bisher untersuchten Insekten, etwa die berühmten Monarchfalter. Die Forschenden vermuten, dass der Magnetsinn der Wüstenameisen auf winzigen magnetischen Partikeln beruht, etwa aus dem Eisenoxidmineral Magnetit.

    Wie der Magnetsinn von Tieren genau funktioniert und welcher physikalische Mechanismus ihm zugrunde liegt, wird in Fachkreisen nach wie vor stark diskutiert. Zum einen steht ein lichtabhängiger Quanteneffekt zur Debatte, der sogenannte Radikalpaarmechanismus. Er wird wahrscheinlich von kleinen Singvögeln und womöglich auch von anderen Insekten wie den Monarchfaltern verwendet. Viele Indizien für einen solchen quantenbasierten Magnetsinn von Singvögeln hat der Sonderforschungsbereich „Magnetrezeption und Navigation von Vertebraten“ zusammengetragen, der an der Universität Oldenburg durch den Biologen Prof. Dr. Henrik Mouritsen koordiniert wird.

    Zum anderen könnte die Sinneswahrnehmung bei manchen Tieren auf winzigen magnetischen Partikeln beruhen, die sich in Sinnes- oder Nervenzellen befinden und sich dort ähnlich wie eine Kompassnadel nach Norden ausrichten. Mittlerweile deutet einiges darauf hin, dass in der Natur beide Formen des Magnetsinns vorkommen. Tauben, Fledermäuse oder Meeresschildkröten etwa scheinen magnetische Partikel nutzen, um das Magnetfeld zu erspüren.

    Da die vermuteten Magnetsinne auf unterschiedlichen physikalischen Prinzipien beruhen, lassen sich Verhaltensexperimente konstruieren, um herauszufinden, welches Tier welchen Mechanismus nutzt. So wird angenommen, dass Tiere mit partikelbasiertem Sinn empfindlich für die Nord-Süd-Richtung des Magnetfeldes sind, die sogenannte Polarität, während sich diejenigen, die sich auf den Radikalpaarmechanismus verlassen, die Inklination wahrnehmen, also den Winkel zwischen den gedachten Linien des Erdmagnetfeldes und der Erdoberfläche.

    Um Indizien dafür zu finden, wie der Magnetsinn von Wüstenameisen funktioniert, untersuchte Fleischmann gemeinsam mit Dr. Robin Grob (inzwischen an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Universität Norwegens in Trondheim), Johanna Wegmann und Prof. Dr. Wolfgang Rössler von der Universität Würzburg, welche Komponente des Erdmagnetfeldes diese rund einen Zentimeter großen Tiere wahrnehmen können – Inklination oder Polarität. Das Team hatte 2018 während des Promotionsprojekts der Forscherin an der Universität Würzburg erstmals festgestellt, dass Wüstenameisen über einen Magnetsinn verfügen. Seit 2022 gehört Fleischmann dem Oldenburger SFB als Research Fellow an.

    Für die aktuelle Studie setzten die Forschenden die Ameisen einer Kolonie in Griechenland unterschiedlichen manipulierten Magnetfeldern aus. Sie bauten dafür Helmholtzspulen über dem Nesteingang auf und leiteten Ameisen, die aus dem Nest herauskamen, durch einen Tunnel zu einer Experimentierplattform in der Mitte der Spulen. Dort filmte das Team sie bei sogenannten Lernläufen. Dabei handelt es sich um eine Verhaltensweise, die Wüstenameisen zeigen, wenn sie das allererste Mal ihr Nest verlassen. Fleischmann hatte in ihrem Promotionsprojekt festgestellt, dass die Ameisen das Erdmagnetfeld nutzen, um sich während der Lernläufe die Richtung des Nesteingangs einzuprägen: Sie unterbrechen ihre Bewegung immer wieder, um kurz anzuhalten und dabei in Richtung des Nesteingangs zu schauen. Die Forschenden nehmen an, dass sie dabei mit Hilfe des Magnetfelds ihr visuelles Gedächtnis trainieren. Darauf deuten Ergebnisse zur Gehirnentwicklung hin, die das Team kürzlich im Fachjournal PNAS veröffentlichte.

    In der aktuellen Studie setzten die Forschenden die Ameisen künstlichen Magnetfeldern aus, die in eine andere Richtung als das natürliche Erdmagnetfeld zeigten. Das Ergebnis: Veränderte das Team lediglich die senkrechte Komponente des Feldes und damit die Inklination, hatte dies keine Auswirkungen auf die Blickrichtung der Ameisen: Sie schauten bei den Lernläufen nach wie vor zur Position des Nesteingangs. War jedoch die Polarität des Feldes, also die Nord-Süd-Ausrichtung, um 180 Grad gedreht, vermuteten die Ameisen den Nesteingang an einer ganz anderen Stelle.

    Die Forschenden schließen daraus, dass die Ameisen anders als Monarchfalter oder Singvögel die Inklination des Erdmagnetfeldes nicht verwenden, welche wahrscheinlich vor allem bei Langstreckenwanderungen nützlich ist. Stattdessen verwenden sie die Polarität des Feldes, um sich bei ihren Lernläufen zu orientieren. „Diese Art von Kompass ist besonders nützlich für die Orientierung über vergleichsweise kurze Distanzen“, betont Fleischmann.

    Die Wüstenameisen sind schon seit längerem für ihr ausgezeichnetes Orientierungsvermögen bekannt: Sie leben in eintönigen Salzpfannen in der nordafrikanischen Sahara oder in Pinienwäldern in Griechenland und entfernen sich bei der Futtersuche manchmal Hunderte von Metern von ihrem Nest. Wenn sie etwas Essbares gefunden haben, kehren sie auf geradem Weg zum Nesteingang zurück. Die Erkenntnis, dass Ameisen, die gemeinsam mit Bienen und Wespen zur Ordnung der Hautflügler zählen, einen anderen Mechanismus zur Magnetwahrnehmung nutzen als Vertreter anderer Insektenordnungen wie Schmetterlinge oder Kakerlaken, eröffne außerdem neue Wege, um die Evolution dieser besonderen Sinneswahrnehmung im Tierreich zu erforschen.

    Originalveröffentlichung: Robin Grob, Johanna Wegmann, Wolfgang Rössler und Pauline Fleischmann: „Cataglyphis ants have a polarity-sensitive magnetic compass“, Current Biology (2024), doi.org/10.1016/j.cub.2024.11.012

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    Bei Feldexperimenten in Griechenland bauten die Forschenden eine 3D-Helmholtzspule über einem Ameisennest auf und manipulierten damit das Magnetfeld. Ameisen, die aus dem Nest herauskamen, erreichten durch einen Tunnel eine Experimentierplattform in der Mitte der Spulen. Dort filmte das Team sie bei sogenannten Lernläufen. Foto: Robin Grob

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    Wüstenameisen der Art Cataglyphis nodus orientieren sich mit Hilfe des Erdmagnetfeldes. Foto: Robin Grob

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    Dr. Pauline Fleischmann, Tel.: 0441/798-3743, E-Mail:

  • 191/24 3. Dezember 2024 Forschung Neuartige Quantenmaterialien im Fokus
    Hochkarätige EU-Förderung für Oldenburger Physiker Christian Schneider
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    3. Dezember 2024   191/24    Forschung

    Neuartige Quantenmaterialien im Fokus

    Hochkarätige EU-Förderung für Oldenburger Physiker Christian Schneider

    Oldenburg. Eine neuartige Klasse extrem dünner Materialien und ihre ungewöhnlichen Eigenschaften steht im Mittelpunkt eines jetzt bewilligten Forschungsvorhabens an der Universität Oldenburg. Der Physiker Prof. Dr. Christian Schneider erhält über fünf Jahre eine hochkarätige Förderung des Europäischen Forschungsrates (European Research Council, ERC) in Höhe von insgesamt rund zwei Millionen Euro für sein Projekt „Dual Twist“. Gemeinsam mit seinem Team will er spezielle Versuchsanordnungen entwickeln, um die besonderen Eigenschaften der untersuchten Materialien mit Hilfe von Licht aufzuklären und so ihre Anwendung in neuartigen Quantentechnologien vorzubereiten. Der ERC Consolidator Grant soll exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Europa bei innovativer Forschung unterstützen und ihre wissenschaftliche Unabhängigkeit festigen. Von 2313 Anträgen wählte der ERC jetzt 328 Projekte zur Förderung aus, davon 67 in Deutschland.

    „Christian Schneider ist ein herausragender Forscher, den der Europäische Forschungsrat bereits zuvor mit einem Starting Grant ausgezeichnet hat. Dass er nun erneut eine hochkarätige europäische Förderung erhält, ist eine hohe Anerkennung seiner Leistungen und gleichzeitig auch ein Beleg dafür, dass das Oldenburger Institut für Physik mit seinen Möglichkeiten zur Untersuchung komplexer Quantenphänomenen hervorragend aufgestellt ist“, erklärt Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.

    Im Mittelpunkt des neuen Vorhabens stehen sogenannte zweidimensionale Materialien (2D-Materialien). Dabei handelt es sich um Festkörper, die oft weniger als einen Milliardstel Meter (Nanometer) dick sind und nur aus wenigen Atomlagen bestehen. „In diesen Materialien ändern sich grundlegende physikalische Eigenschaften wie etwa die elektrische Leitfähigkeit gegenüber massiven Festkörpern, gleichzeitig lassen sich interessante Quantenphänomene beobachten“, erklärt Schneider, der an der Universität Oldenburg die Arbeitsgruppe „Quantenmaterialien“ leitet. 2021 war es seinem Team gelungen, 2D-Materialien sowohl bei extrem niedrigen Temperaturen als auch bei Raumtemperatur dazu zu bringen, kohärentes Laserlicht auszusenden – ein Durchbruch, der als Basis für die Entwicklung zukünftiger vielfältig einsetzbarer Nanolaser dienen könnte. Im Projekt „Dual Twist“ will Schneider mit seinem Team nun Doppelschichten solcher 2D-Materialien untersuchen, die noch deutlich mehr Möglichkeiten bieten als einlagige Kristalle.

    In den letzten Jahren hat sich herausgestellt, dass sich die optischen, mechanischen und elektronischen Eigenschaften der zweilagigen Strukturen sehr stark dadurch verändern lassen, dass man deren Kristallgitter gegeneinander verdreht. Ein bereits gut untersuchtes Beispiel dafür ist Graphen, eine besondere Form des Kohlenstoffs. Graphen besteht aus einer einzigen Lage von Atomen, die in Sechsecken angeordnet sind. Legt man zwei dieser Wabenmuster übereinander und verdreht diese leicht gegeneinander, entstehen interessante Muster, sogenannte Moiré-Strukturen. Diese Muster wiederum beeinflussen das Verhalten der Elektronen im Graphen tiefgreifend: Das eigentlich elektrisch leitfähige Material lässt sich durch gezieltes Verdrehen der Schichten in einen elektrischen Isolator verwandeln, in dem sich Elektronen nicht mehr bewegen können, oder auch in einen Supraleiter, in dem die Elektronen ohne Widerstand fließen. Das noch relativ junge Forschungsgebiet ist als „Twistronik“ bekannt.

    Schneider interessiert sich vor allem für die optischen Eigenschaften der verdrehten Doppelschichten. Für die Untersuchungen im neuen Projekt wollen er und sein Team spezielle Halbleitermaterialien präparieren, mit denen sie bereits in der Vergangenheit Erfahrungen gesammelt haben. Die Proben platzieren die Forschenden zwischen zwei eng beieinanderliegenden Schichten aus anderen Materialien, die Lichtteilchen wie ein Spiegel reflektieren. „Diese Struktur ist so etwas wie ein Käfig für Licht“, erläutert Schneider. Fachleute sprechen von einer „Mikrokavität“. In dieser speziellen Anordnung wollen die Forschenden die 2D-Materialien zum Beispiel bei extrem niedrigen Temperaturen oder hohen Magnetfeldern so anregen, dass besondere Quantenzustände entstehen, die beispielsweise in neuartigen Anwendungen wie Quantencomputern oder der Quantenkommunikation zum Einsatz kommen könnten.

    Ein weiterer Plan des Teams besteht darin, die Eigenschaften der untersuchten Materialien mit Hilfe einer speziellen Simulationstechnik zu untersuchen. „In der Festkörperphysik kann man oft nur indirekte Belege dafür finden, wie sich beispielsweise die Elektronen in einem Material unter bestimmten Bedingungen verhalten“, erläutert Schneider eine Schwierigkeit seines Fachgebiets. Die untersuchten 2D-Materialien seien außerdem zu komplex, um ihre Eigenschaften mit modernen Modellierungsmethoden zu bestimmen. Die Forschenden wollen daher einen sogenannten Quantensimulator bauen. Dabei bilden sie die untersuchten Materialien mit Hilfe von Lichtteilchen nach, die sie in Mikrokavitäten einsperren. „Weil die physikalischen Gleichungen, die das Verhalten von Atomen beschreiben, jenen ähneln, die das Verhalten von Licht beschreiben, ist es möglich, analoge Strukturen zu erzeugen“, berichtet Schneider. Der Trick dabei: In diesen aus Lichtteilchen simulierten Systemen ist es möglich, direkt unter dem Mikroskop zu sehen, welche Quantenzustände entstehen und wie verschiedene Teilchen miteinander wechselwirken. Dies soll es ermöglichen, in den echten Materialien gezielt die interessantesten Konstellationen zu finden – und bislang schwer zu kontrollierende Quantenzustände zu zähmen und schlussendlich einen Einsatz in den Quantentechnologien zu ermöglichen.    

    Christian Schneider ist seit 2020 Professor für Quantenmaterialien am Oldenburger Institut für Physik. Zuvor leitete er eine Arbeitsgruppe an der Universität Würzburg, wo er 2016 für sein Projekt „unlimit2D“ einen Starting Grant des ERC in Höhe von 1,5 Millionen Euro erhielt.

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    Die Arbeitsgruppe Quantenmaterialien beobachtet in ihren Laboren ungewöhnliche Wechselwirkungen von Licht mit Festkörpern. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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    Christian Schneider ist seit 2020 Professor für Quantenmaterialien am Oldenburger Institut für Physik. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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    Prof. Dr. Christian Schneider, Tel.: 0441/798-3116, E-Mail:

  • 189/24 29. November 2024 Hochschulpolitik Stadt und Universität verschaffen sich gegenseitig Rückenwind
    Verwaltungsspitze und Uni-Präsidium ziehen ein Jahr nach neuer Kooperationsvereinbarung ein positives Zwischenfazit
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    29. November 2024   189/24    Hochschulpolitik

    Stadt und Universität verschaffen sich gegenseitig Rückenwind

    Verwaltungsspitze und Uni-Präsidium ziehen ein Jahr nach neuer Kooperationsvereinbarung ein positives Zwischenfazit

    Oldenburg. Mit einer strategischen Kooperationsvereinbarung schreiben Stadt und Universität Oldenburg seit einem Jahr ein neues Kapitel in der Geschichte ihrer Zusammenarbeit. In ihrer jüngsten gemeinsamen Sitzung zogen Universitäts- und Stadtspitze nun eine positive Zwischenbilanz. „Gemeinsam sind wir stark“, so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. „Dank der bereits langjährig erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Universität und Stadt mag diese Erkenntnis nicht neu sein – aber das noch engere Verzahnen strategischer Kernbereiche zeigt bereits nach einem Jahr, dass wir uns gegenseitig umso mehr voranbringen.“ Beide Seiten werteten die Fortschritte etwa in puncto Klimaneutralität, Entwicklung und innerstädtischer Sichtbarkeit der Universität oder Gründungskultur als durchweg positiv.

    So haben Stadt und Universität gemeinsam das Thema altersgerechte Stadt in den Blick genommen und – basierend auf Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO – einen deutschsprachigen Fragebogen dazu entwickelt. Eine erste Erhebung in Oldenburg erfuhr mit gut 900 beantworteten Bögen von insgesamt 2.000, die verteilt wurden, eine hohe Resonanz. Auch die Präsentation der ersten Ergebnisse im Oktober stieß auf großes Interesse. Das Team aus städtischer Sozialplanung und Präventions- und Rehabilitationsforscherinnen der Universität plant künftig eine zweijährliche repräsentative Erhebung, um erfolgreiche Maßnahmen wie auch Verbesserungspotenzial zu identifizieren. Der mittlerweile von der WHO übernommene deutschsprachige Oldenburger Fragebogen basiert auf einem im niederländischen Den Haag entwickelten Vorgänger, der zuvor bereits international von Städten zur Analyse ihrer Altersfreundlichkeit eingesetzt wurde. „Das Projekt illustriert das Bemühen von Stadt und Universität, sich wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert den gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu stellen“, unterstreicht Oberbürgermeister Krogmann.

    Auch im Hinblick auf eine weitere Zukunftsaufgabe – die Transformation des Energiesystems – sehen beide Seiten Oldenburg als ein Zentrum der Energieforschung bestens aufgestellt: In einem jüngst bewilligten Programm des Landes Niedersachsen ist die Universität an vier von sechs Teilprojekten beteiligt, bei dreien in führender Rolle und zusätzlich mit dem universitären C3L – Center für lebenslanges Lernen am Transferprogramm. Insgesamt umfasst das am Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (efzn) gebündelte Programm „Transformation des Energiesystems Niedersachsen“ ein Volumen von gut 58 Millionen Euro über fünf Jahre. In die Vorbereitung des erfolgreichen Uni-Antrags war über den Oldenburger Energiecluster OLEC e.V. auch die Stadtverwaltung eingebunden, und die städtische Wirtschaftsförderung unterstützte finanziell die Konzeptionierung des Transferkonzepts. Dabei sollen Forschungsergebnisse für die Gesellschaft nutzbar werden, beispielsweise hinsichtlich Windenergie und Wasserstoffwirtschaft, sei es in der Aus- und Weiterbildung von Fachkräften oder in der Gründungsförderung. „Die Energiewende braucht weiterhin neue Ideen und gut ausgebildete Fachkräfte“, betont Präsident Bruder. „Wir danken der Stadt für den Rückenwind bei der Antragstellung und das perfekte Zusammenspiel.“

    Den Oldenburger Gründungsgeist illustriert ebenfalls der erste Erfolg bei dem Antrag für eine „Startup Factory“ im Nordwesten Deutschlands unter der Ägide der Universitäten Oldenburg und Bremen – mit Unterstützung der regionalen Wirtschaft und sieben weiterer Hochschulen. Hier hat das Bundeswirtschaftsministerium das Vorhaben mit dem Titel „Lighthouse Northwest“ (zu Deutsch: Leuchtturm Nordwest) als eines von 15 bundesweit ausgewählt und fördert bis Februar 2025 die Konzeptentwicklung. Das Ziel, unterstützt auch von der Stadt Oldenburg, ist es, die Gründungsförderung in Niedersachsen und Bremen zu verbinden und mit ergänzenden Angeboten einen lückenlosen Weg von der ersten Unternehmensidee bis zum Markteintritt zu gestalten. Für Januar planen die Unis Oldenburg und Bremen eine Veranstaltung für alle unterstützenden Akteur*innen.

    „Gründung findet Stadt“ – so ist ein weiteres Vorhaben überschrieben, das Universität und Stadt gemeinsam erfolgreich beim Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) eingeworben haben und das zum Jahreswechsel im Schlauen Haus am Schloßplatz starten wird. Geplant ist, in der Innenstadt ein „Gründungsschaufenster“ sowie ein Marktforschungslabor einzurichten. Das Gründungs- und Innovationszentrum der Uni (GIZ) und die städtische Wirtschaftsförderung werden in der dreijährigen Umsetzungsphase – wie schon beim Vorbereiten des Antrags – kooperieren. „Dieses Projekt erhöht weiter die Sichtbarkeit der Universität in der Innenstadt – Stichwort: Campus Oldenburg“, so Bruder.

    Beim Bildungsprojekt AHOI_MINT am Schlauen Haus unter Leitung von Uni-Physikdidaktiker Prof. Dr. Michael Komorek ist die Stadt ebenfalls mit an Bord – sei es im Strategiekreis, im Projektbeirat oder als finanzielle Förderin der AHOI-MINT-Tage, wie sie zuletzt im Sommer auf dem Schloßplatz stattfanden. Und wenn das Projektteam, das Jugendliche der Region für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik begeistern will, gemeinsam mit anderen Akteur*innen in diesen Tagen einen eigenen Förderverein gründet, hat auch da die Stadt unterstützt – etwa beim Erarbeiten der Vereinssatzung.

    Ein weiteres wichtiges Vorhaben: Universität und Stadt setzen sich gemeinsam aktiv für den Klimaschutz ein und unterstützen sich gegenseitig bei ihren ehrgeizigen Zielen, beispielsweise beim Erreichen von Klimaneutralität (Universität 2030, Stadt 2035). Aktuell zeigt sich das insbesondere beim Thema Radfahren in direkter Umgebung der Universität. Während die Stadt neuerdings die „Grüne Welle“ an der Ammerländer Heerstraße befördert – dank LED-Anzeigen können Radfahrer ihr Fahrverhalten auf die Ampelschaltung ausrichten – hat die Universität auf dem Campus Haarentor kürzlich eine neue Fahrrad-Parkanlage in Betrieb genommen.

    2025 befassen sich die Stadtentwickler unter anderem mit dem Fahrradweg am Pophankenweg und der Infrastruktur am Infanterieweg. In den Fokus rückt außerdem das Mobilitätskonzept für den geplanten Medizincampus am Pophankenweg. Eine enge Zusammenarbeit soll es auch im Labelprozess „StadtGrün naturnah“ des Bündnisses Kommunen für biologische Vielfalt e.V. geben, an dem sich die Stadt Oldenburg beteiligt. Ziel ist, mehr Natur in der Stadt zu bringen. Die Universität wird sich als Kooperationspartnerin im Labelprozess engagieren, außerdem sollen konkrete Projekte auf dem Campus umgesetzt werden. Universitätsangehörige können sich zudem 2025 aktiv an einer Aktion in der Haarenniederung beteiligen, die das Naturschutzgebiet von nichtheimischen Pflanzenarten befreien soll.

    Hintergrund:

    Stadt und Universität haben am 29. November 2023 eine strategische Kooperationsvereinbarung geschlossen, die auf eine gefestigte, gestärkte und weiterentwickelte Zusammenarbeit in fünf Kernbereichen zielt: Klimaneutralität, Weiterentwicklung der Uni, Campus Oldenburg, Gründungskultur und Internationalisierung. Die Kooperation gründet unter anderem auf einer historischen Verbundenheit – der Ratsbeschluss zum Errichten einer Universität datiert bereits aus dem Jahr 1959 –, einer ersten Kooperationsvereinbarung aus dem Jahr 2002 und jährlichen Gesprächen der Spitzen von Uni und Stadt seit 2016.

    Weblinks

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    Eingespieltes Team: Zu ihrer jüngsten Sitzung kamen die Spitzen von Stadt und Unversität um Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (l.) und Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder (3.v.r.) im Hörsaalzentrum auf dem Campus Haarentor zusammen. Die übrigen Teilnehmenden (vorne von links): Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht, Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Uni-Vizepräsidentin für Akademische Karrierewege, Chancengleichheit und Internationales, Prof. Dr. Andrea Strübind, Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Ralph Wilken, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung, Sozialdezernentin Dagmar Sachse sowie (hinten von links) Frank Hinrichs, Leiter des Büros des Oberbürgermeisters, Stadtkämmerin Dr. Julia Figura, Jörg Stahlmann, Uni-Vizepräsident für Verwaltung und Finanzen, und der Vizepräsident für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Ralf Grüttemeier. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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  • 188/24 25. November 2024 Forschung Heisenberg-Programm: Martin Bleichner erhält renommierte Förderung
    Oldenburger Neurowissenschaftler untersucht Gehirnprozesse außerhalb des Labors
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    25. November 2024   188/24    Forschung

    Heisenberg-Programm: Martin Bleichner erhält renommierte Förderung

    Oldenburger Neurowissenschaftler untersucht Gehirnprozesse außerhalb des Labors

    Oldenburg. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nimmt den Oldenburger Neurowissenschaftler Dr. Martin Bleichner in das renommierte Heisenberg-Programm für herausragende Wissenschaftler*innen auf. Mit der Förderung in Höhe von 560.000 Euro über die nächsten fünf Jahre kann Bleichner seine Forschung vertiefen. In dieser Zeit will er das Vorhaben „The Everyday Brain: Towards Capturing Temporal Dynamics Beyond the Lab“ (Deutsch: „Das Gehirn im Alltag – Hin zur Erfassung zeitlicher Dynamiken außerhalb des Labors“) umsetzen. Bleichners Ziel ist es, herauszufinden, wie das menschliche Gehirn in alltäglichen Situationen funktioniert. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Wahrnehmung von Geräuschen und Sprache.

    Martin Bleichner forsche am Department für Psychologie mit großem Engagement an der Schnittstelle zwischen Hörforschung, Psychologie und Neurowissenschaften und sei davon angetrieben, anhand von echten Alltagsdaten zu verstehen, wie das menschliche Gehirn funktioniert, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder. „Mit ihm nimmt die DFG nicht nur einen exzellenten Forscher ins Heisenberg-Programm auf, sondern auch einen ausgezeichneten Hochschullehrer und ausgewiesenen Förderer angehender Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“

    Ein zentraler Punkt in Bleichners künftiger Forschung ist die Weiterentwicklung tragbarer Elektroenzephalografie-Geräte (EEG), mit denen sich Hirnströme im Alltag messen lassen. Er möchte sie unauffällig wie ein Kleidungsstück gestalten, damit Trägerinnen und Träger sie im Idealfall vergessen. Auf diese Weise will der Neurowissenschaftler Messdaten erheben und untersuchen, wie Menschen ihre Welt wahrnehmen und welche Rollen dabei Konzentration, Stimmung und Aufmerksamkeit spielen. Ein Schwerpunkt liegt auf den Geräuschkulissen des Alltags und auf der Frage, wie das Gehirn zum Beispiel Hintergrundgeräusche, Sprache oder Musik verarbeitet. All diese Zusammenhänge besser zu verstehen, könnte zum Beispiel auch dabei helfen, akustische Arbeitsbelastungen besser einzuschätzen und Ansatzpunkte bieten, diese zu verbessern. Bereits heute untersucht Bleichner zusammen mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dirk Weyhe, Direktor der Universitätsklinik für Viszeralchirurgie am Pius-Hospital Oldenburg, die Geräuschbelastungen, denen Mitarbeitende in OP-Räumen ausgesetzt sind. Außerdem will der Neurowissenschaftler künftig mit Menschen mit psychischen Störungen wie Depressionen oder Angststörungen arbeiten. Ihre Gehirnaktivitäten in alltäglichen Situationen besser zu verstehen, könnte Ansätze für neue Diagnose- und Therapieformen bieten.

    Bleichner studierte Cognitive Science an den Universitäten Osnabrück und Utrecht (Niederlande). Er promovierte am University Medical Center Utrecht und wechselte 2013 nach Oldenburg. Hier entwickelte er unter anderem mit Prof. Dr. Stefan Debener unter dem Namen cEEGrid spezielle auf die Haut aufklebbare Elektroden, die es erlauben, Gehirnströme mobil und am Ohr zu messen. Von 2016 bis 2018 war der Neurowissenschaftler Associate Junior Fellow am Hanse-Wissenschaftskolleg. Seit 2019 leitet Bleichner die von der DFG geförderte Emmy Noether Gruppe „Neurophysiologie des Alltags“.

    Gerade erst hat Bleichner gemeinsam mit Prof. Dr. Stefan Debener und Dr. Cornelia Kranczioch für ein Seminar im Masterstudiengang „Neurocognitive Psychology“ den „Preis der Lehre“ der Universität in der Kategorie „Beste Veranstaltung“ erhalten. In den Jahren 2021 und 2022 verlieh ihm die Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) sowohl den Preis für exzellente Forschung als auch den Preis für hervorragende Promotionsbetreuung.

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    Martin Bleichner ist in das Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft aufgenommen worden. Foto: Universität Oldenburg / Marcus Windus

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    Dr. Martin Bleichner, E-Mail:

  • 186/24 22. November 2024 Studium und Lehre Fotos faszinierender Forschung
    Universität kürt Siegermotive im Wettbewerb „Forschung vor der Linse“ – Studierende reichten 56 Fotos ein – Ausstellung bis 4. Dezember
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    22. November 2024   186/24    Studium und Lehre

    Fotos faszinierender Forschung

    Universität kürt Siegermotive im Wettbewerb „Forschung vor der Linse“ – Studierende reichten 56 Fotos ein – Ausstellung bis 4. Dezember

    Oldenburg. Ob sie im Labor forschen, im Archiv, oder ob sie ins Feld gehen und ihre Erkenntnisse auf Exkursionen gewinnen – Oldenburger Studierende forschen auf vielfältige Weise und in allen möglichen Disziplinen. Diese Vielfalt hat die Universität Oldenburg mit dem Fotowettbewerb „Forschung vor der Linse – Studentische Forschung im Blick“ in den Fokus genommen und nun drei der 56 von Studierenden eingereichten Fotomotive ausgezeichnet. Ein weiteres Bild erhielt nach einem Studierenden-Voting den Publikumspreis.

    Das mit 300 Euro prämierte erstplatzierte Foto von Masterstudentin Leandra Nickel heißt „Natur im Fokus“ und zeigt einen frostig-nebligen Exkursionsmorgen in der Idagrodener Salzwiese bei Zetel, wo eine Gruppe ihres Masterstudiengangs Landschaftsökologie im Rahmen eines Forschungsprojekts unterwegs war. Das Bild fange für sie die Essenz ihres in der Gesellschaft eher unbekannten künftigen Berufsfelds ein, so Nickel: „Die Forschung und die Menschen, die sie durchführen, verbleiben im Hintergrund, denn das, was sie bewegt – die Natur – steht im Fokus.“ Konkret sei auf dem Bild die Aufnahme von Geodaten per GPS-Antenne zu sehen – Teil von diversen Probennahmen, Vegetationsaufnahmen und Messungen, die die langfristige Veränderung der Salzwiesen im Zuge des Klimawandels dokumentieren und so die Grundlage schaffen sollen, um mögliche Schutzmaßnahmen für diese immer seltener werdenden Lebensräume zu entwickeln.

    Den Fotowettbewerb, gefördert von der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO), hatte die Uni anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums ausgeschrieben. „Natur im Fokus“ und die drei anderen ausgezeichneten Fotos sowie alle anderen Motive sind in einer Ausstellung auf dem Campus Haarentor (in der „StudiLounge“ neben dem Infopoint der Universität im Mensagebäude, Uhlhornsweg 49-55) bis Mittwoch, 4. Dezember, für Interessierte zu sehen. Näheres zu den Fotos unter

    Weblinks

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    Das erstplatzierte Foto "Natur im Fokus" hat Landschaftsökologie-Studentin Leandra Nickel bei einer Exkursion zur Idagrodener Salzwiese bei Zetel aufgenommen. Foto: Leandra Nickel

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    Die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Andrea Strübind (links), sowie UGO-Vorsitzende Wiebke Schneidewind (r.) würdigten die Preisträgerinnen und den Preisträger (v.l.): Janne Brokate, Leandra Nickel Ole Hausendorf und Anna Siebert. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Kontakt

    Julia Sobing, Tel.: 0441/798-4278, E-Mail:

  • 185/24 21. November 2024 Forschung / Transfer Wie ein Spiel die Logistikbranche nachhaltiger machen kann
    Universität Oldenburg und Partner entwickeln innovativen Lehrgang für mehr Nachhaltigkeitskompetenzen

    21. November 2024   185/24    Forschung / Transfer

    Wie ein Spiel die Logistikbranche nachhaltiger machen kann

    Universität Oldenburg und Partner entwickeln innovativen Lehrgang für mehr Nachhaltigkeitskompetenzen

    Oldenburg. Forschende der Universität Oldenburg aus dem Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik und dem Lehrstuhl Sustainability and Supply Chain Management setzen in den kommenden Jahren eine innovative Idee um, die langfristig die Nachhaltigkeitskompetenzen in der Transport- und Logistikbranche stärken soll. Gemeinsam mit dem universitären Center für lebenslanges Lernen (C3L) und dem Spieleentwickler Serious Games Solutions aus Berlin konzipieren sie für angehende kaufmännische Auszubildende aus dem Bereich der Transportlogistik einen Lehrgang mit besonderem Clou: Mithilfe eines KI-gestützten Serious Games übernehmen die Auszubildenden ein virtuelles Logistikunternehmen, das sie nachhaltig ausbauen müssen. Mit einem Kick-off in Oldenburg ist die Zusammenarbeit jetzt offiziell gestartet.

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Vorhaben über die nächsten drei Jahre mit rund 2,5 Millionen Euro, von denen etwa 850.000 Euro an die Universität fließen. Mit ihrem Konzept für das Projekt „NaTuL – Nachhaltigkeit in der Transport- und Logistikbranche“ hatten sich die Uni Oldenburg und ihre Verbundpartner beim Wettbewerb InnoVET PLUS durchgesetzt, mit dem das BMBF Konzepte für eine exzellente Berufsbildung fördert.

    „Dieses Projekt verknüpft mit den Themen Nachhaltigkeit und Bildung zwei Kernkompetenzen unserer Universität und nutzt dabei das hervorragende Know-how des C3L für den berufsbegleitenden Wissenserwerb. Von nachhaltigen Entscheidungen im Transport- und Logistikwesen profitieren die Umwelt und letztlich wir alle“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.

    Die Berufs- und Wirtschaftspädagogin Prof. Dr. Karin Rebmann koordiniert das Projekt. Hierbei wird sie inhaltlich vom Lehrstuhl Sustainability and Supply Chain Management, unter der Leistung von Prof. Dr. Christian Busse, unterstützt. „Die Transport- und Logistikbranche steht heute an einem Wendepunkt: Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Ziel, sondern zunehmend eine Notwendigkeit. Wir müssen Lieferketten nicht nur effizient oder responsiv gestalten, sondern auch resilient und umweltfreundlich“, erklärt Busse. Rebmann ergänzt: „Mit unserem Lehrgang sollen insbesondere Fachkräfte die notwendigen Kompetenzen und die erforderliche Sensibilität erwerben, die ihre Branche über Jahrzehnte prägen werden.“

    Im Rahmen des Projekts werden Auszubildende etwa aus den Bereichen Spedition und Logistikdienstleistungen, Groß- und Außenhandelsmanagement und Lagerlogistik sowie angehende Industriekaufleute und Fachlagerist*innen ihre Kompetenzen in einem IHK-Zertifikatslehrgang ergänzend zu ihrer Berufsausbildung erweitern. Wichtiges Element des Lehrgangs ist ein Spiel, in dem sie zum einen selbst ein Modellunternehmen leiten, und zum anderen Module zu Themen wie etwa Lagerwirtschaft oder Lieferketten bearbeiten. Die Firma Serious Games Solutions entwickelt das Spiel in enger Zusammenarbeit mit den Forschenden der Universität Oldenburg und setzt dafür auch Elemente der Künstlichen Intelligenz ein.

    Kontakt

    Alicia Janica Moss, Tel.: 0441/798-4131, E-Mail:

  • 183/24 21. November 2024 Studium und Lehre / Personalie Lehrende aus Psychologie, Philosophie und Biologie mit „Preis der Lehre“ ausgezeichnet
    Herausragende studentische Evaluation zudem in Pädagogik, Medizin, Anglistik und Chemie
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    21. November 2024   183/24    Studium und Lehre / Personalie

    Lehrende aus Psychologie, Philosophie und Biologie mit „Preis der Lehre“ ausgezeichnet

    Herausragende studentische Evaluation zudem in Pädagogik, Medizin, Anglistik und Chemie

    Oldenburg. Wer studiert hat, erinnert sich oft noch Jahre und Jahrzehnte später an Personen aus dem Kreis der Lehrenden, die mit ihrer Art der Vermittlung besonders prägend waren. Elf solcher Persönlichkeiten und ihre herausragende Lehre hat die Universität Oldenburg gestern in einer Feierstunde mit dem diesjährigen „Preis der Lehre“ ausgezeichnet. Maßgeblich für das Votum der Jury waren dabei studentische Vorschläge und Bewertungen. „Mit dem Preis möchten wir auch zur Reflexion über Lehr- und Lernprozesse an der Universität beitragen. Die zahlreichen sehr guten Einschätzungen unserer Studierenden haben uns gefreut“, sagte Prof. Dr. Andrea Strübind, Vizepräsidentin für Studium und Lehre. So habe sich die Jury entschieden, in diesem Jahr insgesamt sieben mit je 1.000 Euro dotierte Preise an elf Lehrende zu vergeben.

    Den Preis in der Kategorie „Beste Veranstaltung“ erhielten Prof. Dr. Stefan Debener, Dr. Cornelia Kranczioch und Dr. Martin Georg Bleichner vom Department für Psychologie für ein Seminar im Masterstudiengang „Neurocognitive Psychology“: Wie gelingt eine kognitive Rehabilitation bei neurologisch bedingten Störungen, etwa bei Aufmerksamkeitsdefiziten nach einem Schlaganfall oder bei Gedächtnislücken? Die drei Lehrenden vermittelten hier abwechselnd, interaktiv und mithilfe unterschiedlicher Methoden ausgewählte Ansätze. „Die Studierenden müssen in dem Seminar viel tun, können ihr Wissen einbringen – und finden das cool“, freut sich Neuropsychologe Bleichner im Namen des ausgezeichneten Trios. Das Seminar mit dem Titel „Cognitive Neurorehabilitation“ habe so für „viele Aha-Effekte“ gesorgt, und alle drei Lehrenden hätten sehr viel Spaß daran gehabt – was sich offensichtlich auf die Studierenden übertrug.

    „Statistik für die Biologie“ lautete der Titel eines ausgezeichneten Moduls aus Vorlesung und Übung, in denen Prof. Dr. Jutta Kretzberg und Daniela Antonia Schwarz bei ihren Studierenden unter anderem mit einer besonders diversitätssensiblen Gestaltung punkteten. „Studierende der Biologie sowie ihre Vorkenntnisse, Bedürfnisse und Lernstrategien weisen genauso große individuelle Unterschiede auf wie die Datensätze, deren Auswertung sie erlernen sollen“, betonen die beiden Lehrenden vom Department für Neurowissenschaften. Daher hätten sie etwa verschiedene Zugänge zum Thema Statistik kombiniert und die interaktive Veranstaltung hybrid angeboten, um auch Studierenden mit Familienpflichten oder gesundheitlichen Problemen die Teilnahme zu ermöglichen. Die Jury würdigte den vielfältigen Einsatz digitaler Möglichkeiten in der Preiskategorie „Lernräume gestalten“.

    Einen vollständigen Forschungsprozess, wie man ihn beispielsweise aus der empirischen Sozialforschung kennt, durchliefen Studierende bei Dr. Alexander Max Bauer und Dr. Stephan Kornmesser vom Institut für Philosophie, die in einem Seminar in die Experimentelle Philosophie einführten. Diese verbindet philosophische Fragen mit empirischen Methoden, etwa aus Sozialforschung oder Psychologie. Zunächst angelehnt an eine bekannte Studie und später anhand eigener Forschungsfragen erschlossen sich die Teilnehmenden die empirische Forschung – und dabei zugleich, so Bauer und Kornmesser, „eine vergleichsweise junge philosophische Strömung, die in Deutschland in der universitären Lehre bisher noch wenig vertreten ist“. Die Jury lobte, wie die Lehrenden die Masterstudierenden beratend begleiteten – bis hin zur Möglichkeit, ihre Ergebnisse etwa zu autonomem Fahren oder zivilem Ungehorsam in einem Blog zu veröffentlichen. Sie zeichnete das Seminar in der Kategorie „Forschendes Lernen“ aus.

    Gleich vier Preise verlieh die Universität an Lehrende, die besonders gut bei der regelmäßig stattfindenden Evaluation von Lehrveranstaltungen abgeschnitten und sich mit ihren Ergebnissen beworben hatten. In der Kategorie „Beste Lehrveranstaltungsevaluation“ vergab die Jury für Seminare und Vorlesungen ab 40 und weniger als 40 Teilnehmenden dieses Mal je zwei Preise. Bei den kleineren Lehrveranstaltungen schnitten Prof. Dr. Julia Wurr vom Institut für Anglistik und Amerikanistik („Global Health, Biocapitalism and Literature“) sowie Chemiker Prof. Dr. Jens Christoffers („Strukturaufklärung organischer Verbindungen“) am besten ab. Bei größeren Lehrveranstaltungen glänzten Pädagogin Dr. Juliane Schlesier mit der Veranstaltung „Lehren und Lernen durch Engagement in der Grundschule“ und der Mediziner Dr. Nader El-Sourani mit einer Chirurgie-Vorlesung für Medizinstudierende im vierten Jahr mit sehr guten Evaluationsergebnissen.

    Seit 1998 zeichnet die Universität Oldenburg herausragende Leistungen von Hochschullehrenden aus. Der „Preis der Lehre 2023/24“ wurde von der Universitätsgesellschaft Oldenburg e.V. (UGO) gefördert. Nähere Informationen und Videos zu den Preisträgern und Preisträgerinnen finden sich unter

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    Herausragende Lehre im zurückliegenden akademischen Jahr zeichneten Vizepräsidentin Prof. Dr. Andrea Strübind (r.) und UGO-Vorsitzende Wiebke Schneidewind (v.l.) aus: Dr. Alexander Max Bauer, Dr. Stephan Kornmesser, Dr. Martin Georg Bleichner, Dr. Cornelia Kranczioch, Prof. Dr. Jens Christoffers, Prof. Dr. Julia Wurr, Dr. Juliane Schlesier, Prof. Dr. Jutta Kretzberg und Daniela Antonia Schwarz. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    "Die Studierenden finden das cool": Der diesjährige Preis der Lehre der Universität Oldenburg ging an (v.l.) Dr. Alexander Max Bauer, Dr. Stephan Kornmesser, Dr. Martin Georg Bleichner, Dr. Cornelia Kranczioch, Prof. Dr. Jens Christoffers, Prof. Dr. Julia Wurr, Dr. Juliane Schlesier, Prof. Dr. Jutta Kretzberg und Daniela Antonia Schwarz. Bei der Feierstunde fehlten die weiteren Preisträger Prof. Dr. Stefan Debener und Dr. Nader El-Sourani. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Dr. Simone Schipper, Tel.: 0441/798-4743, E-Mail:

  • 182/24 18. November 2024 Forschung Klimawandel setzt Heringslarven unter Stress
    Auftreten mehrerer Stressfaktoren hebelt Akklimatisierungsstrategien aus
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    18. November 2024   182/24    Forschung

    Klimawandel setzt Heringslarven unter Stress

    Auftreten mehrerer Stressfaktoren hebelt Akklimatisierungsstrategien aus

    Oldenburg. Wenn Heringslarven mehreren Stressfaktoren gleichzeitig ausgesetzt sind, vermindert sich ihre Fähigkeit, auf molekularbiologischer Ebene auf diese Veränderungen zu reagieren: Bereits bei einer Kombination aus zwei Faktoren bleibt eine schützende Antwort aus. Das ist das Ergebnis eines Experiments, das ein Team um Dr. Andrea Franke vom Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) in Kiel durchführte. Die Forschenden setzten Heringslarven aus der Ostsee Stress durch erhöhte Temperaturen, Bakterien und eine Kombination aus beidem aus. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Science of the Total Environment“. An der Studie waren außerdem Forschende des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel und der Universität Kiel beteiligt.

    Die Forschenden schauten sich in ihrem Experiment drei Arten von Reaktionen an, um herauszufinden, wie die Heringslarven auf verschiedene Kombinationen von Umweltveränderungen reagierten. Zum einen untersuchten sie die Aktivität aller Gene der Larven, die sogenannte Genexpression. Zum zweiten untersuchte das Team sogenannte microRNA. Dabei handelt es sich um kurze Moleküle, die im komplexen Prozess der Herstellung von Proteinen eine hemmende oder unterstützende Wirkung haben können. Über die Genexpression und über die microRNA verfügt ein Organismus über Möglichkeiten, die Bildung von Proteinen zu regulieren und somit auf Umweltveränderungen zu reagieren. Als drittes betrachteten die Forschenden das Mikrobiom der Heringslarven: Sie ermittelten anhand von Genanalysen, welche Mikroben auf und in den Tieren leben.

    Bei allen drei Analysen konnten sie Veränderungen feststellen. Besonders eindrücklich zeigte sich eine Reaktion der Larven bei der Genexpression: Waren die Tiere einer Hitzewelle oder Bakterien ausgesetzt, konnten die Forschenden beobachten, dass ein großer Teil der Gene herunterreguliert war. Dies werten die Wissenschaftler*innen als zelluläre Stressantwort, die dem Schutz von Proteinen und der Erbsubstanz DNA dient und dazu beiträgt, irreversible Zellschäden zu vermeiden.

    Überraschend war für die Forschenden allerdings, dass diese Stressantwort komplett ausblieb, wenn die Larven einer Hitzewelle und gleichzeitig den Bakterien ausgesetzt waren. „Wir hatten nicht erwartet, dass die Larven keine Reaktion auf der Ebene der Genexpression mehr zeigen, wenn mehreren Stressfaktoren gleichzeitig auftreten. Das kann bei den Larven zum Beispiel zu Proteinschädigungen und Zellschäden führen und ihr Wachstum und Überleben langfristig beeinträchtigen“, so Erstautorin Franke. Für den Heringsbestand der westlichen Ostsee, der bereits stark dezimiert ist und sich auf einem historischen Tief befindet, wären das schlechte Nachrichten.

    Bisher wurde in vergleichbaren Experimenten meist nur der Effekt einzelner Stressfaktoren auf Fischlarven untersucht. Das entspreche allerdings nicht unbedingt der Realität, betont Franke: „Der Klimawandel führt oft dazu, dass Meereslebewesen und Ökosysteme mehreren Belastungen gleichzeitig ausgesetzt sind.“ Mögliche Nachfolgestudien unter Klimawandelbedingungen könnten Franke zufolge untersuchen, ob sich die Beobachtungen auch bei längerfristig angelegten Experimenten bestätigen und welche Konsequenzen das für die Überlebensfähigkeit der Fische hat.

    Das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität wurde 2017 als institutionelle Kooperation zwischen der Universität Oldenburg und dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) gegründet. Es erforscht die marine Biodiversität und ihre Bedeutung für die Funktion der marinen Ökosysteme. Dabei entwickelt es die wissenschaftlichen Grundlagen für den Meeresnaturschutz und das Ökosystemmanagement.

    Originalpublikation: Franke, A., Bayer, T., Clemmesen, C., Wendt, F., Lehmann, A., Roth, O., Schneider, R. F.: „Climate challenges for fish larvae: Interactive multi-stressor effects impair acclimation potential of Atlantic herring larvae”. Science of The Total Environment, 953. doi.org/10.1016/j.scitotenv.2024.175659

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    Aus fünf Millimeter langen Heringslarven werden nach einem Jahr rund zehn Zentimeter lange Jungtiere. Foto: Ture Tempelmann

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    Heringe sind bekannt dafür, dass sie riesige Schwärme bilden. In der westlichen Ostsee nehmen die Bestände jedoch stark ab. Foto: Ture Tempelmann

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    Dr. Andrea Franke, E-Mail:

  • 180/24 15. November 2024 Mehr als ein Megawatt Photovoltaik-Leistung für die Universität Oldenburg
    Nachhaltig erzeugter Strom spart inzwischen knapp 500 Tonnen CO2 pro Jahr
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    15. November 2024   180/24    

    Mehr als ein Megawatt Photovoltaik-Leistung für die Universität Oldenburg

    Nachhaltig erzeugter Strom spart inzwischen knapp 500 Tonnen CO2 pro Jahr

    Oldenburg. Die Universität Oldenburg hat einen neuen Meilenstein beim Ausbau der erneuerbaren Energien erreicht: Die Leistung der Photovoltaikanlagen hat die Marke von einem Megawatt überschritten. Durch den Zubau von Anlagen auf der Freilufthalle, dem Sprachenzentrum, dem neuen Forschungs- und Trainingszentrum, dem Forschungsbau NeSSy und an der Ringebene in Wechloy wuchs die installierte Leistung in diesem Jahr um 279 Kilowatt auf nunmehr 1.019 Kilowatt.

    Der Stromertrag der neuen Anlagen beträgt rund 230.000 Kilowattstunden pro Jahr. Die Universität spart durch die Erweiterung jährlich 87 Tonnen an Kohlendioxid-Emissionen und senkt ihre Energiekosten um 57.000 Euro pro Jahr. Die Kosten für die Investition liegen bei rund 450.000 Euro.

    Mit der Installation der neuen Photovoltaikanlagen auf dem Campus Haarentor und dem Campus Wechloy treibt die Universität den Ausbau erneuerbarer Energien weiter voran. Los ging es 2017 auf dem Campus Haarentor mit dem Bau von Solarmodulen auf der Bibliothek, dem Gebäude A02 (der „Brücke“ über dem Uhlhornsweg), dem Kuppeldach des Hörsaalzentrums und weiteren Gebäuden. 2019 folgte der Campus Wechloy, wo inzwischen Teile des Hauptgebäudes und der Forschungsbau NeSSy mit Photovoltaik-Modulen ausgestattet sind. 2022 gingen Anlagen auf dem Sportgebäude, dem Fitness- und Gesundheitszentrum und dem Hörsaalzentrum A14 in Betrieb. Im Anschluss an die diesjährigen Erweiterungen ist eine vierte Ausbaustufe im Aufbau.

    Die energetische Sanierung von Gebäuden und die Versorgung durch regenerative Energie sind zwei wichtige Bausteine der Universität auf ihrem Weg, bis 2030 klimaneutral zu sein. Der Energieertrag aller an der Universität Oldenburg installierten Photovoltaik-Anlagen beträgt nach dem aktuellen Ausbau rund 880.000 Kilowattstunden pro Jahr, was dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 220 Vier-Personen-Haushalten entspricht. Den erzeugten Strom verbraucht die Universität komplett selbst. Sie spart dadurch jährlich etwa 490 Tonnen CO2 ein. Die Finanzierung erfolgt größtenteils im Rahmen eines Intractingmodells aus eigenen Mitteln. 

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    Die Anlage auf dem Dach der Freilufthalle am Uhlhornsweg bringt alleine eine Nennleistung von 82 Kilowatt. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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    Meik Möllers, Dezernent für Gebäudemanagement, Vizepräsident Jörg Stahlmann und Projektleiter George Kapanadze (v. l.)nahmen die neue Anlage auf der Freilufthalle in Augenschein. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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    Kontakt

    Meik Möllers, Tel.: 0441/798-5400, E-Mail:

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