Lichtverschmutzung
Kontakt
Allgemeine Anfragen
Meteoriten Meldungen
Ansprechpartner
Anschrift
Lichtverschmutzung
Künstliches Nachtlicht beeinflusst die Tag-Nacht Rhythmen aller Lebewesen die diesem ausgesetzt sind. Die Begrenzung der künstlichen Beleuchtung in der Nacht ist einer am häufigsten Übersehenen Herausforderungen der modernen nachhaltigen Energiewende. Aufgrund der hohen Energieeffizienz moderner LED Systeme kann deutlich mehr Licht für weniger CO2 und Energiekosten produziert werden. Dies führt häufig zu einer deutlichen Überbeleuchtung sanierter bzw. umgerüsteter Areale. Studien zeigen, dass in den letzten Jahren in urbanen Regionen eine Erhöhung der Himmelshelligkeit von einigen Prozent pro Jahr beobachtet werden konnten.
Unsere Arbeitsgruppe verfolgt in diesem Bereich drei Ziele:
a) Aufbau und Vergleich von Messgeräten zur multispektralen Erfassung der Helligkeit des Nachthimmels
b) Entwicklung von vernetzten Messsystemen zur großräumigen Bewertung und langzeit Überwachung der Entwicklung der Himmelshelligkeit
c) Beratung, Messung und Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen der Außenbeleuchtung
Im Bereich Nordwestdeutschland arbeiten wir eng mit der LEB e.v., dem Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer sowie dem ANWE zusammen.
Diese Aktivitäten sind zurzeit in 3 größere Projekte gebündelt.
Keep-It-Dark (KID)
Aufbau eines Netzes zur Messung der Lichtverschmutzung in der Wattenmeerregion
Final Presentation of the KID-Project on the Eurodark 2024 in Groningen.
-------------
DARKER SKY
Verringerung der Lichtverschmutzung und Erhöhung der biologischen Vielfalt und des ökologischen Verbunds in der Nordseeregion
Projektziele
DARKER SKY zielt darauf ab, die Lichtverschmutzung zu reduzieren und die biologische Vielfalt und ökologische Vernetzung im Nordseegebiet zu erhöhen, durch
- Versorgung von Kommunen und Häfen mit innovativen Mess-, Überwachungs- und Co-Design-Methoden für die Umsetzung neuer Lösungen zur Lichtreduzierung;
- Förderung des interdisziplinären transnationalen Austauschs mit bewährten Praktiken und Demonstratoren (umweltverträgliche Beleuchtungstechniken und -systeme an 8 Demonstrationsstandorten in Pilotregionen (in FR: Brest; NL: Groningen, Friesland, DE: Niedersachsen, Hamburg) mit Nachahmungspotenzial für Gemeinden und öffentliche Dienstleister im Nordseeraum (z. B. Wattenmeerhäfen));
- Aufbau eines Dialogs zwischen lokalen, regionalen und nationalen Behörden zur Entwicklung konkreter regionaler Aktionspläne und einer transnationalen Strategie für eine nachhaltige politische Umsetzung von Lösungen zur Lichtreduzierung in der gesamten Nordseeregion.
Auf diese Weise bündelt DARKER SKY die Bemühungen geografisch verstreuter Regionen und Initiativen, um breitere transnationale dunkle ökologische Korridore zu schaffen bzw. zu stärken, und folgt damit dem EU-Aktionsplan zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung und der EU-Biodiversitätsstrategie, um die Fragmentierung natürlicher Lebensräume zu verringern.
Die wichtigsten Outputs sind unter anderem:
Politische Rahmenstrategie:
Eine Sammlung regionaler Strategien zur Verbesserung der Umsetzung und Verabschiedung von Maßnahmen zur Bekämpfung der Lichtverschmutzung.
Leitfaden zur Kartierung und Überwachung der Lichtverschmutzung:
Ein Leitfaden für leicht anzupassende Methoden, Werkzeuge und technische Spezifikationen zur Kartierung und Überwachung der Lichtverschmutzung und ihrer Umweltauswirkungen.
Umgesetzte und bewertete Lösungen zur Lichtreduzierung:
8 verschiedene umweltverträgliche Lichtinstallationen, die gemeinsam mit Interessengruppen und Bürgern entwickelt, in 6 Pilotregionen umgesetzt und bewertet wurden
6 regionale Aktionspläne für die Einführung von Lösungen zur Lichtreduzierung:
Bereitstellung von Leitlinien und praktischen Anforderungen für die Umsetzung einer nachhaltigen Beleuchtungsinfrastruktur für lokale Entscheidungsträger.
Transnationale Strategie zur Reduzierung der Lichtverschmutzung und zur Stärkung dunkler ökologischer Korridore:
Eine gemeinsame Anstrengung zur Entwicklung von Empfehlungen für die länderübergreifende/EU-weite Aufnahme der Lichtverschmutzung in entsprechende Vorschriften.
Dauer & Finanzierung
Projektstart: 12. April 2023
Ende des Projekts: 31. Oktober 2026
Projektdauer: 42 Monate
Gesamtbudget: € 4.216.620
EFRE-Kofinanzierung: € 2.529.972
--------------
Licht Aus!
Ausbildung und Information von Öffentlichkeit und Naturführern im Bereich der Lichtverschmutzung
Ermöglicht durch die Klaus Tschira Stiftung, soll das Projekt „Licht aus!“ auf die Beeinträchtigungen durch Lichtverschmutzung aufmerksam machen. Hierfür werden mit der mobilen Sternwarte „Tiny Observatorium” bis Mitte 2026 entsprechende Messungen durchgeführt und sensibilisierende Bildungsangebote an unterschiedlichen Standorten auf der ostfriesischen Halbinsel angeboten. Parallel dazu werden − nach einem bereits erfolgreichen ersten Durchlauf in 2021 − erneut Dark Sky-Guides ausgebildet, die das Thema in ihre Führungen integrieren.