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  • 154/25 17. November 2025 Veranstaltungsankündigung Was Krankenhausserien über die Gesellschaft verraten Vortrag der Universität Oldenburg im CORE

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    17. November 2025   154/25    Veranstaltungsankündigung

    Was Krankenhausserien über die Gesellschaft verraten

    Vortrag der Universität Oldenburg im CORE

    Oldenburg. Von der Schwarzwaldklinik bis zu Dr. House: Was sagen Arzt- und Krankenhausserien über unsere Gesellschaft aus? Dieser Frage gehen der Amerikanist Prof. Dr. Martin Butler von der Universität Oldenburg und der Medizinhistoriker Prof. Dr. Cornelius Borck von der Universität Lübeck am Dienstag, 25. November, 18.30 Uhr, im Oldenburger CORE (Heiligengeiststr. 6-8) nach. Der Eintritt ist frei.

    Der Vortrag findet im Rahmen der Reihe „Medical Humanities@Oldenburg“ statt, die Oldenburger Forschende aus Medizin- und Gesundheitswissenschaften sowie Sprach- und Kulturwissenschaften gemeinsam veranstalten. Sie wollen im Austausch mit der Öffentlichkeit medizinische Themen auch aus einer geistes- und sozialwissenschaftlichen Perspektive beleuchten. 

    Bei der Auftaktveranstaltung zeigen Butler und Borck, wie sich Krankenhausserien in Debatten etwa über Gleichberechtigung, Rassismus oder das Gesundheitssystem einmischen, dabei gängige Klischees aufrufen, aber auch kritisch hinterfragen.

    Weitere Veranstaltungen sind für Januar geplant. Am Mittwoch, 7. Januar, 18.30 Uhr, geht es im OFFIS (Escherweg 2) um die ethischen Aspekte in der Pflegerobotik und am Dienstag, 20. Januar, 18.00 Uhr, im Pius-Turm (Peterstr. 28-34) um Praktiken sozialer Kategorisierung in der Gesundheitsversorgung.

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    Prof. Dr. Martin Butler, E-Mail:

  • 151/25 10. November 2025 Veranstaltungsankündigung Deutsche Erinnerungskultur auf dem Prüfstand

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    10. November 2025   151/25    Veranstaltungsankündigung

    Deutsche Erinnerungskultur auf dem Prüfstand

    Oldenburg. Wie verändert sich das Gedenken an den Holocaust? Und welche Rolle spielen dabei aktuelle Entwicklungen in der Erinnerung anderer Genozide sowie von Kolonialverbrechen? Zu diesem Thema hält der Historiker Prof. Dr. Peter Klein (Touro University Berlin) am Montag, 17. November, um 19.30 Uhr im Gemeindehaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg (Leo-Trepp-Straße 15) den Vortrag „Zwischen multidirektionaler Erinnerung und Postkolonialismus. Die deutsche Erinnerungskultur auf dem Prüfstand“. Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Antisemitismuskritische Orientierungen“ der Arbeitsstelle „Interkulturelle Jüdische Studien“ der Universität Oldenburg und des Leo-Trepp-Lehrhauses der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg. Um Anmeldung bis zum 16. November unter mit Namen und Adresse wird gebeten. Teilnehmende bringen bitte ihren Ausweis mit.

    Klein hat Geschichte, Politische Wissenschaften und Buch- und Bibliothekswissenschaften an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Freien Universität Berlin studiert und wurde am Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin promoviert. Von 1997 bis 2013 war er Wissenschaftlicher Angestellter bei der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur. Seit 2013 ist er Professor für Holocaust Studies an der Touro University New York am Campus Berlin.

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    Prof. Dr. Andrea Strübind, E-Mail: ; Dr. Carina Branković, E-Mail:

  • 150/25 6. November 2025 Veranstaltungsankündigung Mit Sozialen Medien die Demokratie stärken Online-Vortrag der Journalistin Deana Mrkaja

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    6. November 2025   150/25    Veranstaltungsankündigung

    Mit Sozialen Medien die Demokratie stärken

    Online-Vortrag der Journalistin Deana Mrkaja

    Oldenburg. Soziale Medien wie TikTok, Facebook und X können gefährlich für die Demokratie sein. Doch lassen sie sich auch nutzen, um die Demokratie zu stärken? Die Journalistin und Zukunftsforscherin Deana Mrkaja (Berlin) hält zu diesem Thema am Donnerstag, 20. November, ab 18.00 Uhr einen Online-Vortrag mit dem Titel „Likes for Democracy! Viral gehen gegen rechte Vereinnahmungsversuche”. Mrkaja thematisiert darin den Erfolg demokratiefeindlicher Beiträge in den sozialen Medien und geht der Frage nach, wie Nutzerinnen und Nutzer dem mit demokratiefördernden Inhalten entgegenwirken können. Anmeldungen sind bis zum 15. November über das Online-Formular der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften unter uol.de/kooperationsstelle/anmeldung-likes-for-demoracy möglich. Die Teilnahme ist kostenfrei.

    Deana Mrkaja studierte Politikwissenschaft sowie Friedens-, Konflikt- und Zukunftsforschung. Sie ist Journalistin und Social-Media-Expertin und war unter anderem als Head of Social Media bei der Berliner Morgenpost tätig. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

    Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Rechte Netzwerke: Erscheinungsformen, Erklärungsansätze und Gegenstrategien“ der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften an der Universität Oldenburg und findet in Kooperation mit Arbeit und Leben Niedersachsen und dem Deutschen Gewerkschaftsbund Oldenburg-Ostfriesland (DGB) statt.

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    Dr. Claudia Czycholl, Tel.: 0441/798-4617, E-Mail:

  • 148/25 30. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung Sprechstunde für Kinder und ihre Kuscheltiere im Teddybärkrankenhaus Oldenburger Medizinstudierende behandeln plüschige Lieblinge und nehmen Kindern die Angst vor der Klinik
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    30. Oktober 2025   148/25    Veranstaltungsankündigung

    Sprechstunde für Kinder und ihre Kuscheltiere im Teddybärkrankenhaus

    Oldenburger Medizinstudierende behandeln plüschige Lieblinge und nehmen Kindern die Angst vor der Klinik

    Oldenburg. Den Lieblingsteddy medizinisch ordentlich durchchecken lassen und dabei selbst die Angst vor dem Krankenhaus verlieren – diese Möglichkeit haben Kinder im Teddybärkrankenhaus der Universitätsmedizin Oldenburg. In der kommenden Woche laden Medizinstudierende bereits zum siebten Mal Kinder im Kindergartenalter und ihre Kuscheltiere in diese besondere Sprechstunde ein. In den Räumen des Elisabeth-Kinderkrankenhauses des Klinikums Oldenburg (Eingang: An den Voßbergen) begrüßen sie nicht nur vorangemeldete Kindergartengruppen, sondern bieten am Dienstag, 4. November, und Mittwoch, 5. November, jeweils von 15.00 bis 18.00 Uhr eine offene Sprechstunde für Kinder zwischen drei und sechs Jahren. Einen Termin brauchen diese für den Arztbesuch nicht – aber das Kuscheltier sollte unbedingt dabei sein.

    Die Teddymamas und -papas untersuchen und behandeln ihre Lieblinge gemeinsam mit den Studierenden an vier Stationen: im Sprech- und Röntgenzimmer, im Labor, in der Apotheke und im Operationssaal. Außerdem haben die Kinder die Gelegenheit, einen Krankentransportwagen zu erkunden – und am Ende des aufregenden Besuchs wartet auf sie noch eine kleine Überraschung.

    Das Projekt Teddybärkrankenhaus entstand in den 1990er-Jahren in Skandinavien. Inzwischen wird es in vielen deutschen Städten angeboten. In Oldenburg wird die Aktion unterstützt vom Verein der Freunde und Förderer der Universitätsmedizin Nordwest.

    Hinweis an die Presse:

    Vertreterinnen und Vertreter der Redaktionen sind herzlich zur offenen Sprechstunde des Teddybärkrankenhauses eingeladen. Ansprechpartnerin ist Bastian Mojen, Pressesprecher des Klinikums Oldenburg, Telefon: 0441/403-4259, E-Mail: .

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    Medizinstudierende untersuchen Teddys und andere Kuscheltiere und nehmen Kindern so die Angst vor dem Krankenhaus. Foto: Universität Oldenburg / Daniel Schmidt

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  • 146/25 28. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung ABGESAGT: Vortrag zum „Arbeitsrecht in Krisenzeiten“ Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts Inken Gallner zu Gast an der Universität Oldenburg

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    28. Oktober 2025   146/25    Veranstaltungsankündigung

    ABGESAGT: Vortrag zum „Arbeitsrecht in Krisenzeiten“

    Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts Inken Gallner zu Gast an der Universität Oldenburg

    Oldenburg. Wie verändert sich das Arbeitsrecht in Krisenzeiten? Und wie kann trotz unterschiedlicher Interessen die für das Arbeitsrecht so wichtige Sozialpartnerschaft bewahrt werden? Darüber spricht Inken Gallner, Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts, am Dienstag, 11. November, ab 18.00 Uhr beim Forum Arbeitsrecht im Bibliothekssaal der Universität Oldenburg (Uhlhornsweg 49-55). Schwerpunkt von Gallners Vortrag werden zum einen der gesellschaftspolitische Kontext des Arbeitsrechts und zum anderen die aktuelle Rechtsprechung insbesondere vor dem Hintergrund des Europäischen Rechts sein. Dabei wird sie Themen wie das Urlaubsrecht, das Arbeitszeitrecht inklusive der Frage der Arbeitszeiterfassungspflicht sowie das Recht der Entgeltgleichheit thematisieren. Der Vortrag ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Teilnahmebescheinigungen für Rechtsanwälte werden vor Ort erstellt.

    Inken Gallner ist seit Januar 2022 Präsidentin des Bundesarbeitsgerichts und Vorsitzende des Ersten Senats, der für das materielle Betriebsverfassungs-, Personalvertretungs- und Sprecherausschussrecht, die Vereinigungsfreiheit, die Tariffähigkeit und Tarifzuständigkeit sowie für das Arbeitskampfrecht zuständig ist. Vor ihrer Ernennung zur Präsidentin war sie seit Oktober 2017 Vorsitzende Richterin und dem Zehnten Senat als Vorsitzende zugewiesen.

    Das Forum Arbeitsrecht Oldenburg wird organisiert von der Arbeitsgruppe Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht um Prof. Dr. Christiane Brors, Hochschullehrerin am Department für Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Das Forum findet in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Arbeitsgerichtsverband, dem Arbeitgeberverband Oldenburg e.V., der Kooperationsstelle Hochschule-Gewerkschaften der Universität Oldenburg, der DGB Rechtsschutz GmbH und dem Arbeitsgericht Oldenburg statt.

    Weblinks

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    Prof. Dr. Christiane Brors, Tel.: 0441/798-4144, E-Mail:

  • 143/25 20. Oktober 2025 Veranstaltungsankündigung Dialogkonzerte zu Klaviermusik für Kinder und Tanzbüchern im Westentaschenformat
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    20. Oktober 2025   143/25    Veranstaltungsankündigung

    Dialogkonzerte zu Klaviermusik für Kinder und Tanzbüchern im Westentaschenformat

    Oldenburg. Mit zwei musikalisch ganz unterschiedlichen Veranstaltungen geht die Reihe „Dialogkonzerte an der Universität Oldenburg“ weiter. Am Montag, 27. Oktober, suchen der Pianist Paul Mertens (Berlin) und Prof. Dr. Kadja Grönke vom Institut für Musik der Universität ab 19.30 Uhr im Forum St. Peter (Peterstraße 22-26, Oldenburg) nach „Kreativität als Weg zur Freiheit“. In einem Konzert mit integriertem musikwissenschaftlichem Vortrag verfolgen sie, wie Komponistinnen und Komponisten aus dem Osten Europas in Klavierstücken für den frühen Anfangsunterricht von Kindern geistige Freiheit und eine spielerisch-kreative Sicht auf das Leben fördern.

    Am Samstag, 8. November, folgt ab 19.30 Uhr in der Aula des Alten Gymnasiums (Theaterwall 11, Oldenburg) eine Rarität: Vor kurzem wurden in der Landesbibliothek Oldenburg drei kleine Bücher im Westentaschenformat digitalisiert, in denen Tanzmeister Friedrich Gottlieb Nagel aus Halle in den Jahren 1866/67 Musik für Gesellschaftstänze und die dazugehörigen Choreographien zusammengetragen hat. Birte Hoffmann-Cabenda (Wedel) und Iris-Michaela Schmidtmann (Hude) haben diese rekonstruiert. Gemeinsam mit der „Schlosstanzerey zu Oldenburg“ führen sie vor, wie man im 17. und 18. Jahrhundert getanzt hat – und zwar in historischen Kostümen. Die Komponistin Violeta Dinescu hat dazu zeitgenössische Interventionen kreiert, die der Tänzer Kenichi Ikei optisch umsetzen wird. Die Musik liegt in den Händen von Ursula Levens (Violine, Oldenburg) und Tammo Falkenberg-Wilken (Cembalo und Klavier, Oldenburg).

    Der Eintritt zu beiden Konzerten ist frei, Spenden sind willkommen. Eine Anmeldung ist nicht notwendig; für das Tanzkonzert wird eine Zählkarte empfohlen, die über erhältlich ist.

    Die Veranstaltungsreihe „Dialogkonzerte an der Universität Oldenburg“ feiert im Jahr 2025 ihr 10-jähriges Jubiläum. Die Reihe findet in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Oldenburg statt und wird gefördert durch die Universität Oldenburg, die Universitätsgesellschaft Oldenburg, die Barthel-Stiftung, die Mariann Steegmann Foundation, die Landessparkasse zu Oldenburg und die Oldenburger Volksbank.

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    Iris-Michaela Schmidtmann koordiniert das am 8. November stattfindende Tanzkonzert. Foto: Iris-Michaela Schmidtmann

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    Mehrere dieser kleinen Tanzbücher wurden kürzlich in der Oldenburger Landesbibliothek wiederentdeckt. In ihnen hielt Tanzmeister Friedrich Gottlieb Nagel Musik für Gesellschaftstänze und die dazugehörigen Choreographien fest. Foto: Landesbibliothek Oldenburg

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    Prof. Dr. Kadja Grönke, E-Mail:

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  • 155/25 17. November 2025 Studium und Lehre Universität vergibt Deutschlandstipendien
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    17. November 2025   155/25    Studium und Lehre

    Universität vergibt Deutschlandstipendien

    Oldenburg. 84 besonders begabte und engagierte Studierende der Universität Oldenburg erhalten in diesem akademischen Jahr ein Deutschlandstipendium – so viele wie seit dem Jahr 2013 nicht mehr. Die Förderung beträgt 300 Euro monatlich und währt ein Jahr. Die Hälfte der Summe kommt vom Bund, die andere Hälfte hat die Universität bei privaten Geldgeberinnen und Geldgebern eingeworben. Insgesamt hatten sich 744 junge Menschen auf ein Stipendium beworben – fast doppelt so viele wie im Vorjahr.

    „Ein Deutschlandstipendium erleichtert nicht nur das Studium, sondern es schafft auch Freiraum für das Engagement außerhalb der Universität. Davon profitieren nicht nur die Stipendiatinnen und Stipendiaten, sondern die ganze Gesellschaft“, sagte Prof. Dr. Katharina Al-Shamery, Vizepräsidentin für Akademische Karrierewege, Chancengleichheit und Internationales, bei der feierlichen Übergabe der Stipendienurkunden im Oldenburger Schloss. Rund 81 Prozent der Geförderten würden sich neben ihrem Studium ehrenamtlich engagieren, so Al-Shamery weiter.

    Im Namen der Universität bedankte sich Al-Shamery ausdrücklich bei den Fördernden: 17 Einzelpersonen, sieben Unternehmen und 21 weitere Stiftungen, Vereine und Institutionen engagierten sich in diesem Jahr beim Deutschlandstipendium. „Wer eine Stipendiatin oder einen Stipendiaten unterstützt, tut nicht nur etwas sehr Sinnvolles, sondern bekommt auch die Möglichkeit, die Geförderten persönlich kennenzulernen“, sagte Al-Shamery. Dieser persönliche Austausch, der oft auch nach Ende des Studiums anhalte und in Freundschaften oder eine berufliche Zusammenarbeit münde, mache das Deutschlandstipendium so besonders und für alle Beteiligten bereichernd.

    Die Universität Oldenburg ist seit ihrer Gründung vor über 50 Jahren bundesweite Vorreiterin darin, neuen Zielgruppen den Zugang zum Studium zu ebnen: Sowohl Studierende mit einer nicht-traditionellen Bildungsbiographie als auch Studierende mit eingeschränktem Zeitbudget sind an der Universität Oldenburg deutlich stärker vertreten als an anderen Präsenzuniversitäten. So haben rund ein Drittel der Studierenden zuvor einen Berufsabschluss erworben oder anderweitige Berufserfahrung gesammelt. Laut der jüngsten Studieneingangsbefragung sind zudem viele Oldenburger Erstsemester die ersten in ihrer Familie, die ein Studium beginnen – unter den Geförderten sind es sogar rund 63 Prozent, fünf Prozent mehr als im Vorjahr. „Das ist besonders bemerkenswert und bedeutsam, weil in Deutschland die Kinder von akademisch ausgebildeten Eltern rund drei Mal häufiger ein Studium beginnen als diejenigen, deren Eltern keine Universität besucht haben“, erläuterte Al-Shamery.

    Die Universität Oldenburg beteiligt sich seit 2011 am Deutschlandstipendium und hat seither gemeinsam mit den Fördernden in dem Programm bereits über 900 Studierenden finanziellen Rückenwind geben können.

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    Insgesamt 84 Studierende der Universität Oldenburg und damit so viele wie seit 2013 nicht mehr erhalten in diesem akademischen Jahr ein Deutschlandstipendium. Die Urkunden wurden bei einer Feierstunde im Oldenburger Schloss übergeben. Foto: Universität Oldenburg / Jannis Dirksen

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    Laura Haak, Tel.: 0441/798-2168, E-Mail:

  • 153/25 14. November 2025 Forschung / Wissenschaftliche Tagung Spanischer Botschafter in Großbritannien trifft Oldenburger „Prize Papers“-Projektteam Projektleiterin Dagmar Freist stellte Projekt in London vor
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    14. November 2025   153/25    Forschung / Wissenschaftliche Tagung

    Spanischer Botschafter in Großbritannien trifft Oldenburger „Prize Papers“-Projektteam

    Projektleiterin Dagmar Freist stellte Projekt in London vor

    Oldenburg. Jahrhundertelang standen sich Spanien und Großbritannien in Kriegen gegenüber, etwa im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740-48) und dem Konflikt mit dem kuriosen Titel „War of Jenkins' Ear“ (Deutsch: Krieg um Jenkins’ Ohr, 1739-42). Da beide Staaten starke Seemächte waren, fand ein Großteil der Kämpfe auf dem Wasser statt, wobei die Kontrahenten Schiffe des Gegners oftmals kaperten und deren Fracht als sogenannte Prise beschlagnahmten. Seit 2018 untersuchen Forschende der Universität Oldenburg unter Leitung der Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist gemeinsam mit Mitarbeitenden des britischen Nationalarchivs im Rahmen des Forschungsprojekts „Prize Papers“ der niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen von den Briten beschlagnahmte Briefe und andere Dokumente. Diese waren den Briten unter anderem auf gekaperten spanischen Schiffen in die Hände gefallen und liegen heute im Nationalarchiv in London. Nun wurde Freist und ihrem Team eine besondere Ehre zuteil: Der spanische Botschafter in Großbritannien, José Pascual Marco, lud die Historikerin zu einem Symposium in die spanische Botschaft in London ein, wo sie das Projekt vorstellte.

    „Für uns ist die Einladung des spanischen Botschafters eine große Ehre und Würdigung unserer Forschungskooperation mit spanischen Archiven und Universitäten. Der Austausch hat gezeigt, dass sehr viele neue Erkenntnisse zur Komplexität der europäischen Expansion und des Kolonialismus durch die Erforschung der Prize Papers im internationalen Wissenschaftsaustausch gewonnen werden. Unsere Kooperation wollen wir künftig weiter stärken“, sagte Freist.

    Die Wissenschaftlerin stellte auf dem Symposium, an dem Forschende aus Großbritannien, Spanien und Deutschland teilnahmen, das Projekt „Prize Papers“ sowie die Fallstudien zu gekaperten spanischen Schiffen vor. Im Fokus der Historikerinnen und Historiker stehen dabei Schiffe wie die spanische Galeone „Nuestra Señora de Covadonga“, die 1743 mit Silber im Wert von 60 Millionen Pfund beladen war und von einem britischen Kaperer im Pazifik aufgebracht wurde. Freist berichtete auch von der Geschichte des 1747 gekaperten spanischen Handelsschiffes „La Ninfa“, das Briefe, die sich spanische Migrant*innen in Lateinamerika und Daheimgebliebene schrieben, transportierte – Briefe, die nie bei ihren Adressaten ankamen. „Diese Dokumente bieten einen einzigartigen Einblick in das tägliche Leben, aber auch in Migrationsnetzwerke und Handelspraktiken von Menschen aus allen sozialen Schichten und verschiedenen Teilen des frühneuzeitlichen spanischen Reiches und seiner kolonialisierten Gebiete“, so Freist. Auf der Projektwebsite können Interessierte sich die Dokumente ansehen und herunterladen. Zudem stellte Freist eine neue Kooperationsvereinbarung mit spanischen Forschenden vor, die dazu dient, die gemeinsame Arbeit an den Prisenpapieren zu verstetigen und auszubauen.

    Die „Prize Papers“ sind ein Gemeinschaftsprojekt der Universität Oldenburg, der niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen sowie des britischen Nationalarchivs in London. Das Projekt ist Teil des Akademienprogrammes, des von Bund und Ländern finanzierten größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogrammes in Deutschland. Das Projekt „Prize Papers“ wird seit 2018 und noch bis 2037 mit insgesamt 9,7 Millionen Euro gefördert.

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    Die Oldenburger Historikerin Dagmar Freist (5. v. r.) kam auf Einladung des spanischen Botschafters in Großbritannien, José Pascual Marco (7. v. l.), zu einem Symposium in die spanische Botschaft in London. Dort stellte sie das „Prize Papers“-Projekt vor und tauschte sich mit anderen Teilnehmenden über verschiedene geschichtswissenschaftliche Forschungsprojekte aus. Foto: Courtesy of the Embassy of Spain in the United Kingdom

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    Prof. Dr. Dagmar Freist, Tel.: 0441/798-4640, E-Mail:

  • 152/25 12. November 2025 Exzellenz Connecting for Tomorrow: Universitäten Oldenburg und Bremen reichen Exzellenzverbundantrag ein Entscheidung fällt im Oktober 2026 
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    12. November 2025   152/25    Exzellenz

    Connecting for Tomorrow: Universitäten Oldenburg und Bremen reichen Exzellenzverbundantrag ein

    Entscheidung fällt im Oktober 2026 

    Oldenburg. Die Universitäten Oldenburg und Bremen wollen als Exzellenzverbund in die Zukunft gehen. In der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern haben die beiden Universitäten ihren gemeinsamen Antrag mit dem Titel „Northwest Alliance: Connecting for Tomorrow“ fristgerecht beim Wissenschaftsrat eingereicht. Ihre Vision: Den Nordwesten zu einer pulsierenden Wissenschaftsregion weiterentwickeln, ideale Voraussetzungen für zukunftsgerichtete Spitzenforschung und Lehre schaffen sowie das Verhältnis zwischen Universität und Gesellschaft neu definieren. Ist der Antrag erfolgreich, erhalten Bremen und Oldenburg ab 2027 eine Förderung ihres strategischen Zukunftskonzepts. Die Entscheidung fällt im Oktober nächsten Jahres.

    Die vergleichsweise jungen Universitäten Bremen und Oldenburg haben eine bemerkenswerte Entwicklung genommen: In den frühen 1970er-Jahren als Reformuniversitäten gegründet, zählen sie heute zu den forschungsstärksten deutschen Universitäten – insbesondere gemessen an ihrer Größe. Besondere Erfolge konnten sie jüngst im ersten Teil der aktuellen Exzellenzstrategie von Bund und Ländern verbuchen: Insgesamt vier Exzellenzcluster sind für die nächsten sieben Jahre an den beiden Universitäten beheimatet – mit dem Cluster OceanFloor auch ein gemeinsames Forschungsprojekt. Jetzt wollen Oldenburg und Bremen auch in der zweiten Förderlinie der Exzellenzstrategie überzeugen und bewerben sich als Exzellenzverbund. Um antreten zu dürfen, muss ein Verbund mindestens drei bewilligte Exzellenzcluster vorweisen.

    Neben den beiden Bundesländern Bremen und Niedersachsen soll der Exzellenzverbund auch zwei Staaten in einzigartiger Weise miteinander verbinden: Deutschland und die Niederlande.  Dies wird durch die strategische Partnerschaft mit der Rijksuniversiteit Groningen möglich, mit der beide Universitäten bereits eine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit pflegen.

    „Unsere Stärken in der Forschung, aber auch in der Lehre und dem Wissens- und Technologietransfer ergänzen sich ideal. Dadurch verfügen wir über ein großes Potenzial, um die heutigen tiefgreifenden gesellschaftlichen, kulturellen und technologischen Umwälzungen noch besser zu erforschen und Lösungen zu entwickeln. Wissenschaftliche Expertise wollen wir dabei explizit auch mit praktischem Wissen aus verschiedensten Teilen der Gesellschaft verknüpfen“, sagt Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg. Mit diesem Ansatz wolle sich die Allianz zu einem Vorbild für dynamische und zukunftsfähige Universitäten entwickeln.

    Die Universitäten Bremen und Oldenburg arbeiten bereits seit 25 Jahren eng zusammen. Im vergangenen Jahr haben die Senate beider Universitäten gemeinsam getagt und einstimmig ihr positives Votum zur Antragstellung abgegeben. „Diesen Rückenwind haben wir genutzt“, sagt Prof. Dr. Jutta Günter, Rektorin der Universität Bremen. „Wir möchten mit exzellenter Forschung und in gesellschaftlicher Verantwortung Beiträge zur Lösung der globalen Herausforderungen leisten. In einer Welt im Umbruch setzen wir auf Zusammenhalt und Vernetzung – im Nordwesten und mit unseren Partnern weltweit. ‚Connecting for Tomorrow’ ist uns eine tägliche Aufgabe und Mission zugleich“, so Günther.  

    Erst kürzlich haben die beiden Universitäten ihren Kooperationsvertrag erneuert und damit ihre langfristig angelegte strategische Zusammenarbeit beispielsweise in Lehre, Forschung und Transfer erweitert. Zudem gründeten sie Anfang des Jahres die Northwest Alliance (NWA) und schufen damit ein zusätzliches Fundament für einen gemeinsamen Forschungs- und Transferraum. Ziel ist es, die im Nordwesten gebündelte Spitzenforschung auch international sichtbarer zu machen – mit wichtigen Impulsen für die Region.

    Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Henrike Müller: „Der Nordwesten ist ein bedeutender Wissenschaftsstandort. Vier Exzellenzcluster in direkter Nachbarschaft zeugen schon jetzt davon. Zusammen wollen wir noch mehr erreichen und gehen dafür neue Wege. Wir verbinden mit diesem gemeinsamen Antrag nicht nur zwei Bundesländer im Nordwesten, sondern binden mit der Rijksuniversiteit Groningen auch exzellente Partner aus dem Nachbarland Niederlande ein. Wissenschaft findet heute die Antworten für eine lebenswerte Zukunft. Mit gebündelten Kräften finden wir die besten Antworten.“

    Niedersachsens Wissenschaftsminister Falko Mohrs betonte: „Die Universitäten Oldenburg und Bremen verbindet seit vielen Jahren eine enge und erfolgreiche Partnerschaft. Forschung und Lehre ergänzen sich hier auf ideale Weise. Dass diese Stärken nun in einem gemeinsamen Exzellenzverbund gebündelt werden sollen, ist ein starkes Signal, das ich – und das Land Niedersachsen – aus voller Überzeugung unterstützen. Die geplante Intensivierung internationaler Kooperationen wird den Wissenschaftsstandort Nordwesten weiter stärken und einen deutlichen Mehrwert für die gesamte Region schaffen.“

    Zahlreiche Beteiligte in beiden Universitäten

    An der Entstehung des Antrags haben zahlreiche Mitarbeitende beider Universitäten aus Wissenschaft und Verwaltung rund ein Jahr lang intensiv gearbeitet. Auch der Austausch mit den Studierenden spielte dabei eine wichtige Rolle. Ein gemeinsamer Antrag als Verbund zweier Universitäten in unterschiedlichen Bundesländern sei eine Herausforderung gewesen, aber auch eine Riesenchance, sind sich Günther und Bruder einig. „Wir haben das deshalb so gut gemeistert, weil wir auf die Stärken unserer langjährigen Partnerschaft setzen konnten, und weil es eine breite Unterstützung in beiden Universitäten gibt. Alle Beteiligten haben hervorragende Arbeit geleistet – dafür gilt ihnen unser großer Dank“, so Günther und Bruder.

    Hintergrund: Exzellenzstrategie von Bund und Ländern

    Die Exzellenzenzstrategie von Bund und Ländern gliedert sich in zwei Förderinstrumente, die aufeinander aufbauen: die Förderung von international herausragender Spitzenforschung als Exzellenzcluster und die institutionelle Förderung von Universitäten, die mehrere Exzellenzcluster beheimaten, als Exzellenzuniversität oder Exzellenzverbund.

    Die Entscheidung über die Förderung von bundesweit 70 Exzellenzclustern fiel am 22. Mai. Ab dem 1. Januar 2026 werden an den Universitäten Bremen und Oldenburg insgesamt vier Exzellenzcluster für sieben Jahre gefördert: Hearing4all.connects (Hörforschung/Universität Oldenburg, MHH und Universität Hannover), Marsperspektive (Material- und Produktionsforschung/Universität Bremen), NaviSense (Tiernavigationsforschung/Universität Oldenburg) und Ozeanboden (Meeresforschung/Universität Bremen und Universität Oldenburg).

    Gute Chancen auf den Status Exzellenzuniversität haben Hochschulen und Verbünde, die eine überzeugende Gesamtstrategie vorweisen, mit der sie sich im regionalen, nationalen und insbesondere internationalen Umfeld besser positionieren können. Das gilt nicht nur für die Forschung, sondern auch für die Bereiche Lehre, Transfer und Forschungsinfrastrukturen.

    Für die kommende Förderphase der Exzellenzuniversitäten und -verbünde stellen Bund und Länder jährlich insgesamt 208 Millionen Euro zur Verfügung. Die Erhöhung um 60 Millionen Euro im Vergleich zur laufenden Förderphase ermöglicht es, ab 2027 bis zu 15 statt bisher 11 Standorte zu fördern.

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    Freude über den gemeinsam eingereichten Antrag (v.l.): Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen, Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg, Jörg Stahlmann, Vizepräsident der Universität Oldenburg, und Frauke Meyer, Kanzlerin der Universität Bremen. Foto: Matej Meza / Universität Bremen

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  • 149/25 4. November 2025 Forschung Wie lassen sich Diversität, Inklusion und Ausschluss im Geschichtsunterricht thematisieren? Neues Forschungsprojekt der Universitäten Oldenburg und Tübingen

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    4. November 2025   149/25    Forschung

    Wie lassen sich Diversität, Inklusion und Ausschluss im Geschichtsunterricht thematisieren?

    Neues Forschungsprojekt der Universitäten Oldenburg und Tübingen

    Oldenburg. Warum wurden in der frühen Neuzeit bestimmte Frauen als Hexen verfolgt? Weshalb haben Menschen in verschiedenen Epochen andere Menschen versklavt? Und wie ist die Gesellschaft in vergangenen Zeitaltern mit Migrantinnen und Migranten umgegangen? Fragen wie diese, also nach dem gesellschaftlichen Ein- oder Ausschluss verschiedener Personengruppen, spielen auch im Geschichtsunterricht eine bedeutende Rolle. Wie eine gute Auseinandersetzung mit diesen Themen gelingen kann, welche Expertise dafür Lehrkräfte einsetzen können und wie sich diese auf die Schülerinnen und Schüler auswirkt, steht im Mittelpunkt des interdisziplinären Forschungsvorhabens „Geschichtsunterricht zum Thema Inklusion, Diversität und Exklusion“ (GUIDE). Leiter des Projekts sind der Sonderpädagoge Prof. Dr. Clemens Hillenbrand von der Universität Oldenburg sowie der Bildungsforscher Prof. Dr. Ulrich Trautwein vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung der Universität Tübingen. Das Bundesbildungsministerium fördert das bis März 2030 laufende Projekt in der Förderlinie „Umgang mit Vielfalt“ mit rund 850.000 Euro.

    Im Fach Geschichte können Lehrkräfte ihren Schülerinnen und Schülern vermitteln, wie Vielfalt Gesellschaften schon immer verändert und bereichert, aber auch herausgefordert hat. Zudem kann Geschichtsunterricht zeigen, wie Ausschlussprozesse ungesteuert oder gesteuert ablaufen und welche oft destruktiven individuellen und gesellschaftlichen Folgen sie haben können. Als besonders wertvoll gilt Geschichtsunterricht dann, wenn er es schafft, Schülerinnen und Schülern anhand konkreter historischer Fälle – etwa von Migration, Sklaverei oder der Hexenverfolgung – verallgemeinernde Einsichten zu Prozessen, Mechanismen und Zielgruppen von Ausschluss und Inklusion zu vermitteln.

    Das Forschungsteam um Hillenbrand und Trautwein wird im Projekt GUIDE eng mit Weiterbildungszentren und Lehrkräften zusammenarbeiten und auf Erkenntnissen der Psychologie, Unterrichtsqualitätsforschung, Geschichtsdidaktik und Inklusionsforschung aufbauen, um ein neues Konzept für einen diversitätssensiblen Geschichtsunterricht zu erarbeiten. Methodisch verfolgen die Forschenden dabei zunächst einen sogenannten Design-Based-Research-Ansatz. Dies bedeutet, dass sie auf Basis vorhandener geschichtsdidaktischer Unterrichtskonzepte ein systematisches Konzept der Lehrkräftequalifizierung mit konkreten Unterrichtshilfen zu Themen wie Ausschluss, Inklusion und Diversität entwickeln und anschließend in einer Feldstudie seine Wirksamkeit überprüfen werden. Die Feldstudie ist randomisiert, das heißt, die Forschenden erproben die Unterrichtskonzepte mit zufällig ausgewählten Teilnehmenden und werten anschließend deren Lernerfolg aus.

    Als Maß für den Erfolg der Unterrichtshilfen gilt insbesondere ein verbessertes Verständnis der Schülerinnen und Schüler für historische und gegenwärtige Prozesse von Inklusion und Ausschluss gesellschaftlicher Gruppen. Auch soll das Konzept zu einer angstfreien Lernatmosphäre in einer diversen Klassengemeinschaft sowie zu fundierteren Kompetenzen aufseiten der Lehrkräfte beitragen. Die erprobten Unterrichtshilfen werden die Forschenden im Anschluss als kostenfrei verfügbare Open Educational Ressource (OER) Materialien den Geschichtslehrkräften online zur Verfügung stellen.

    Weblinks

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    Prof. Dr. Clemens Hillenbrand (Universität Oldenburg), Tel.: 0441/798-4623, E-Mail: ; Prof. Dr. Ulrich Trautwein (Universität Tübingen), E-Mail:

  • 147/25 29. Oktober 2025 Studium und Lehre Projekt „Poster im Bundestag“ macht studentische Forschung im deutschen Parlament sichtbar Einreichungen von Projektskizzen bis zum 14. Dezember möglich

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    29. Oktober 2025   147/25    Studium und Lehre

    Projekt „Poster im Bundestag“ macht studentische Forschung im deutschen Parlament sichtbar

    Einreichungen von Projektskizzen bis zum 14. Dezember möglich

    Oldenburg. Das Projekt „Poster im Bundestag“ ermöglicht bis zu 50 Studierenden aller Fachrichtungen aus ganz Deutschland, eigene Forschungsergebnisse im Deutschen Bundestag auf Postern zu präsentieren und mit hochrangigen Politiker*innen darüber zu diskutieren. „Poster im Bundestag“ ist eine Kooperation der Universität Oldenburg mit der Berlin University Alliance, dem Berliner Exzellenzverbund aus Freier Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technischer Universität Berlin und Charité-Universitätsmedizin Berlin. Die Posterpräsentation findet vom 23. Juni bis 17. Juli 2026 im Paul-Löbe-Haus des Bundestages statt. Studierende von Hochschulen aus ganz Deutschland können sich bis zum 14. Dezember unter poster-im-bundestag.de mit einem Abstract, also einer aussagekräftigen Zusammenfassung ihres Forschungsvorhabens bewerben. Das Forschungsprojekt sollte nicht älter als ein Jahr sein und im Rahmen eines Bachelor-Studiums durchgeführt worden sein.

    Ein Mitglied des Präsidiums des Deutschen Bundestages wird die Ausstellung am 23. Juni feierlich eröffnen. Bei einer anschließenden Führung durch die Postergalerie können Studierende, Politiker*innen sowie interessierte Gäste über die Forschungsthemen ins Gespräch kommen. Schirmherr der unter dem Motto „Wissenschaftsfreiheit – die Freiheit zu forschen“ stehenden Ausstellung ist der Bundestagabgeordnete Adrian Grasse. Nach der Ausstellung im Bundestag folgt im November 2026 eine weitere Ausstellung im Europäischen Parlament in Brüssel.

    „Poster im Bundestag“ ist Teil des Erasmus+-Projektes „Posters in Brussels“, das Bachelor-Studierende aus ganz Europa mit politischen Entscheidungsträger*innen zusammenbringt. Beteiligt an „Posters in Brussels“ sind insgesamt sechs europäische Universitäten beziehungsweise Universitätsverbünde: Die Universität Oldenburg hat die Projektleitung, dazu kommen die Berlin University Alliance, die Atlantic Technological University (Irland), die Universität Wien (Österreich), die Universität Luxemburg (Luxemburg) und die LCC International University (Litauen). Die Europäische Union und der Deutsche Akademische Austauschdienst fördern das bis Ende 2026 laufende Projekt mit insgesamt 400.000 Euro. Detaillierte Informationen gibt es unter:

    Weblinks

    Kontakt

    Dr. Susanne Haberstroh, Monika Gurski und Christina Schaar, Projektverantwortung „Posters in Brussels“, Tel.: 0441/798-2837, E-Mail: ; Suhana Reddy, Leitung der Kommunikation der Berlin University Alliance, E-Mail: ; Dr. Corinna Dahm-Brey, Leitung Presse & Kommunikation der Universität Oldenburg, E-Mail:

  • 145/25 27. Oktober 2025 Rückblick 80 Jahre akademische Lehrkräftebildung: Ein Umdenken mit Einfluss auf die Gegenwart Universität Oldenburg blickt zurück auf die Eröffnung der Pädagogischen Akademie an der Peterstraße
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    27. Oktober 2025   145/25    Rückblick

    80 Jahre akademische Lehrkräftebildung: Ein Umdenken mit Einfluss auf die Gegenwart

    Universität Oldenburg blickt zurück auf die Eröffnung der Pädagogischen Akademie an der Peterstraße

    Oldenburg. Noch bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs galt in vielen Teilen Deutschlands: Eine akademische Ausbildung erhalten nur Gymnasiallehrer*innen. Für den Unterricht im sogenannten „niederen Schulwesen“ brauchten Volksschullehrkräfte meist kein Hochschulstudium – statt Bildung standen nach damaligem Verständnis „erzieherische Aufgaben“ im Mittelpunkt. Die Eröffnung der Pädagogischen Akademie Oldenburg am 1. Oktober 1945 steht für ein Umdenken in der Bildungspolitik. Die Universität Oldenburg blickt 80 Jahre später zurück auf den Beginn der breiten Akademisierung der Lehrkräftebildung – und damit auch auf die Vorgeschichte ihrer eigenen Gründung.

    „Dass die Pädagogische Akademie und spätere Pädagogische Hochschule 1973 Teil der neu gegründeten Universität Oldenburg wurde, hat im besten Sinne seine Spuren hinterlassen: Die Lehramtsausbildung hatte und hat für die Universität eine hohe Bedeutung – für ihre eigene Entwicklung und ihre gesellschaftliche Verantwortung. Nur hervorragend ausgebildete, kritisch denkende und verantwortungsvolle Lehrerinnen und Lehrer können den Herausforderungen in Schule und Gesellschaft gerecht werden.“, sagte Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg anlässlich einer Feierstunde in der Aula des Alten Lehrerseminars in der Peterstraße 42, wo 1945 alles begann.

    200 Männer und Frauen hatten sich gegen mehr als 600 Bewerber*innen durchgesetzt und durften ihre Ausbildung als Volksschullehrerin oder -lehrer an der Pädagogischen Akademie Oldenburg antreten – der ersten neu eröffneten Ausbildungsstätte für Lehrer*innen seit Kriegsende. Lehrende und Studierende mussten damals selbst kräftig mit anpacken und die Räumlichkeiten erst einmal für den Akademiebetrieb herrichten.

    Mit der neuen Pädagogischen Akademie hatten sich die britische Militärregierung und das Staatsministerium Oldenburg für einen Mittelweg in der Volksschullehrkräftebildung entschieden: Die Ausbildung fand nicht mehr wie vor dem Krieg an den Lehrerseminaren statt, aber die Verantwortlichen wollten die angehenden Volksschullehrer*innen auch nicht für ein umfangreiches Studium an die Universität schicken. Das dürfte auch pragmatische Gründe gehabt haben: Nach dem Krieg fehlten Lehrer*innen, die jetzt gut, aber zügig ausgebildet werden sollten.  

    An der neuen Akademie dauerte die Ausbildung zunächst vier Semester und war geprägt von Pädagogik und Psychologie, den verschiedenen Unterrichtsfächern, aber auch von Musik, bildender Kunst und Dichtung – und von zahlreichen Schulpraktika.

    Auch wenn die neue Akademie trotz ihres Anspruchs an ihre Ausbildung zunächst noch weit entfernt war vom wissenschaftlichen Betrieb einer Universität, entwickelte sie sich stetig weiter. Drei Jahre nach Gründung erfolgte die Umbenennung in „Pädagogische Hochschule“. Ab den 1950er-Jahren dauerte das Studium ein Jahr länger – das Ergebnis war eine vertiefte Ausbildung. Auch die angehenden Volksschullehrer*innen spezialisierten sich nun wie ihre Kolleginnen und Kollegen vom Gymnasium immer stärker auf einzelne Unterrichtsfächer und die Möglichkeiten, diese Fachinhalte bestmöglich zu vermitteln. Räumlich gab es ebenfalls Veränderungen: Die PH übernahm 1956 das erste Gebäude an der Ammerländer Heerstraße, dem heutigen Universitätsstandort.

    In den 1960er-Jahren folgte der erste Generationenwechsel bei den Hochschullehrenden – immer häufiger berief das Land dafür inzwischen forschungsstarke Wissenschaftler*innen und legte im Beamtengesetz fest, dass Professoren und Dozenten an Pädagogischen Hochschulen solchen an der Universität gleichgestellt waren. Immer deutlicher zeigte sich: Es geht nicht mehr ausschließlich um Erziehung und Wissensweitergabe, sondern auch darum, neue Anforderungen an Bildung, Schule und Unterricht zu erforschen und die Lehrkräftebildung an veränderte Anforderungen anzupassen.

    Auch auf Betreiben namhafter Oldenburger Hochschullehrer wie Prof. Dr. Wolfgang Schulenberg, Prof. Dr. Hermann Helmers und Prof. Dr. Heinrich Besuden, selbst ehemalige Studierende der Oldenburger Akademie, schloss Niedersachsen 1969 seine acht Pädagogischen Hochschulen zu einer Einrichtung zusammen. Die neue PH Niedersachsen war ganz offiziell eine wissenschaftliche Hochschule, sollte aber nach Wunsch der Oldenburger Befürworter nur eine Übergangslösung auf dem Weg zu einer Universität in Oldenburg sein.

    Bereits ein Jahr später fasste die Landesregierung den Beschluss, eine Universität zu errichten und setzte einen Gründungsausschuss ein. Ein positives Votum des Wissenschaftsrates war der Entscheidung vorausgegangen. Der eingesetzte Gründungsausschuss bestand zu je einem Drittel aus Professoren, Wissenschaftlichen Mitarbeitenden und Studierenden. Der 5. Dezember 1973 markierte das Gründungsdatum der Universität Oldenburg und die Pädagogische Hochschule wurde Teil der neuen Einrichtung. Im April 1974 folgte die Aufnahme des Studienbetriebs mit acht Diplomstudiengängen und doppelt so vielen Lehramtsstudiengängen.

    Bis heute ist die Universität stark von der Pädagogik und Lehrkräftebildung geprägt. Rund 40 Prozent der Studierenden sind angehende Lehrerinnen und Lehrer. Sie studieren an einer Universität, die fest in der Region verankert sowie international und interdisziplinär ausgerichtet ist. Die Universität Oldenburg ist dabei die Einzige in Niedersachsen, die Lehramtsstudiengänge für alle Schulformen bietet – und zwar in 28 Fächern.

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    Das Lehrerseminargebäude an der Peterstraße - hier eine Aufnahme, die aus der Mitte der 1950er-Jahre stammt - war auch Standort der 1945 gegründeten Pädagogischen Akademie. Foto: Stadtmuseum Oldenburg

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  • 144/25 27. Oktober 2025 Forschung Wie entsteht Artenvielfalt im Wattenmeer? „DynaCom“ geht in die finale Phase Große Datenauswertung geplant – DFG fördert Biodiversität-Forschungsgruppe für weitere zwei Jahre
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    27. Oktober 2025   144/25    Forschung

    Wie entsteht Artenvielfalt im Wattenmeer? „DynaCom“ geht in die finale Phase

    Große Datenauswertung geplant – DFG fördert Biodiversität-Forschungsgruppe für weitere zwei Jahre

    Oldenburg. Grünes Licht für „DynaCom“: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Anfang 2019 gestartete Forschungsprojekt an der Universität Oldenburg für zwei weitere Jahre mit rund 1,2 Millionen Euro. „Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg“, sagt der Biodiversitätsexperte und Sprecher der Forschungsgruppe Prof. Dr. Helmut Hillebrand. „Mit der Förderzusage können wir nun die finale Auswertungsphase einläuten und unsere Daten aus Experimenten und Beobachtungen mit ökologischen Modellvorstellungen verknüpfen“.

    „DynaCom“ will das Verständnis der Artenvielfalt auf Inseln erweitern. Das 16-köpfige Team hat in den vergangenen zwei Förderphasen bereits erfasst, wie sich Tier- und Pflanzengemeinschaften in Landschaften entwickeln, die sich ständig verändern. Dabei fokussieren die Forschenden auf Inselökosysteme, weil hier die Prozesse von Ansiedlung und lokalen Interaktionen für viele Organismen des Nahrungsnetzes (von Mikroalgen bis Vögeln) untersucht werden können.

    Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten in den vergangenen zehn Jahren, welchen Einfluss Faktoren wie Geographie, Verdriftung und lokale Umweltbedingungen auf die Biodiversität haben. Dabei fokussierten sie auf das Wattenmeer, weil hier sowohl an Land als auch im Wasser lebende Organismen gemeinsam untersucht werden können. Experimente und Beobachtungen führte die Forschungsgruppe auf künstlichen Inseln durch, die 2014 im Rückseitenwatt vor der Insel Spiekeroog errichtet und inzwischen wieder abgebaut wurden. Kontrollexperimente fanden in den Salzwiesen vor Spiekeroog statt. Außerdem wurden Daten aus globalen Inselökosystemen und Modellansätze integriert.

    Das Forschungsteam befasst sich insbesondere damit, in welchen Grenzen sich das Gedeihen eines Ökosystems verlässlich prognostizieren lässt. „Unsere empirischen Daten zeigen bereits, dass Extremwetter wie Stürme und Hitze es erschwert, verlässlich vorherzusagen, wie sich Artengemeinschaften an Land und im Wasser entwickeln“, sagt Hillebrand. Anhand der Ergebnisse ließen sich aber Aussagen dazu treffen, wie stabil bestimmte Ökosysteme angesichts natürlicher und menschengemachter Veränderungen sind.

    In einer „Synthesephase“ sollen nun in fünf Unterprojekten gewonnene Daten und etablierte Modelle gemeinsam ausgewertet werden. Mit einem Fokus auf den Charakteristika der Organismen will man versuchen, allgemeingültige Aussagen zur Funktionsweise von Lebensgemeinschaften auf Inseln zu erarbeiten und die Mechanismen besser zu verstehen, die Ökosysteme steuern: beispielsweise Konkurrenz, Symbiose oder Räuber-Beute-Beziehungen. Die fünf Projekte greifen dabei auf die Daten des Wattenmeerexperiments zurück, auf Nahrungsnetzdaten, auf  das genetische Material pflanzlicher und tierischer Proben sowie ihres Mikrobioms, auf globale Datenbanken zur Vogel- und Pflanzenbiodiversität von Inseln und auf die Modelle. 

    An „DynaCom“ beteiligt sind neben dem Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) und dem Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) der Universität Oldenburg Forschende der Universität Göttingen, des  Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig (iDiv), des Leibniz Instituts für Biodiversitätsforschung Museum König Bonn und der Universität Würzburg. Außerdem arbeitet „DynaCom“ eng mit der Nationalparkverwaltung des Niedersächsischen Wattenmeeres zusammen.

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    Experimente führten die Forschenden unter anderem auf künstlichen Inseln im Rückseitenwatt von Spiekeroog durch. Foto: Oliver Zielinski/ Universität Oldenburg

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    Kontrollexperimente fanden in den Salzwiesen von Spiekeroog statt. Foto: Thorsten Balke/ Universität Oldenburg

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    Prof. Dr. Helmut Hillebrand, Tel.: 04421/944-102, E-Mail:

  • 142/25 17. Oktober 2025 Forschung Flughunde nutzen „globale“ Kompassneuronen zum Navigieren in freier Wildbahn Studie in Science: Gehirnaktivitäten erstmals in natürlicher Umgebung aufgezeichnet  
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    17. Oktober 2025   142/25    Forschung

    Flughunde nutzen „globale“ Kompassneuronen zum Navigieren in freier Wildbahn

    Studie in Science: Gehirnaktivitäten erstmals in natürlicher Umgebung aufgezeichnet  

    Oldenburg. Rund 40 Kilometer östlich der Küste von Tansania in Ostafrika liegt Latham Island, eine felsige, unbewohnte Insel mit einer Fläche von etwa sieben Fußballfeldern. Auf diesem entlegenen Fleckchen Erde zeichneten Forschende vom Weizmann Institute of Sciences in Rehovot (Israel) erstmals Gehirnaktivitäten von Säugetieren in freier Wildbahn auf. An ihrer Studie, die soeben in der Zeitschrift Science veröffentlicht wurde, war auch der Biologe Prof. Dr. Henrik Mouritsen von der Universität Oldenburg beteiligt. Das Team nutzte winzige Datenlogger, um die Aktivität einzelner Nervenzellen von Nilflughunden aufzuzeichnen, während die Tiere über die Insel flogen. Die Forschenden fanden heraus, dass die mit den Fledermäusen verwandten Tiere über einen neuronalen Kompass verfügen, der ihnen auf der gesamten Insel stabile Richtungsinformationen liefert und nicht vom Mond oder den Sternen abhängt. Experimente in Israel, die Mouritsen gemeinsam mit Dr. Shir Maimon vom Weizmann Institute durchführte, zeigten zudem, dass das Erdmagnetfeld bei der Navigation der Nilflughunde wahrscheinlich keine Rolle spielt. Dabei sei es durchaus denkbar, dass die Flughunde zum Navigieren den gleichen neuronalen Mechanismus verwenden wie Menschen.

    Prof. Dr. Nachum Ulanovsky vom Weizmann Institut, verantwortlicher Autor der Studie und einer der führenden Wissenschaftler des von Mouritsen geleiteten Sonderforschungsbereichs „Magnetrezeption und Navigation in Vertebraten“, begann bereits 2018 mit der Suche nach einer passenden Umgebung, um die Navigation von Säugetieren in freier Wildbahn zu erforschen. Nach einer längeren Sondierung stieß der Forscher auf Latham Island, eine isolierte, unbewachsene Insel im Indischen Ozean mit genau der richtigen Größe, um die Flüge von Flughunden verfolgen und die Tiere nach einer gewissen Zeit wieder einfangen zu können.

    Die erste Expedition des Teams fand 2023 statt, eine zweite 2024. Die Forschenden führten auf Latham Island Experimente mit sechs aus Tansania stammenden Nilflughunden (Rousettus aegyptiacus) durch, denen sie zuvor winzige Datenlogger implantiert hatten. Diese Vorrichtungen zeichneten die Gehirnaktivität, GPS-Signale und weitere Daten auf. Die Forschenden hatten die Datenlogger – die kleinsten ihrer Art auf der Welt – speziell für die Studie entwickelt. Das Team ließ die Tiere zunächst in einem großen Zelt auf der Insel frei, damit sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen konnten.

    Danach flog jeder Flughund nachts einzeln für jeweils 30 bis 50 Minuten über die Insel. Währenddessen zeichneten die Forschenden die Aktivität von mehr als 400 Nervenzellen im Gehirn auf – in Regionen, von denen bekannt ist, dass sie bei der Navigation eine Rolle spielen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fanden heraus, dass jedes Mal eine spezielle Gruppe von Nervenzellen aktiv wurde, wenn der Kopf der Fledertiere beim Fliegen in eine bestimmte Richtung zeigte. Auf diese Weise entstand ein interner Kompass, der den Tieren anzeigte, in welcher Richtung sie gerade unterwegs waren. Navigation anhand solcher Richtungsneuronen, der sogenannten Kopfrichtungszellen, war schon zuvor im Labor beobachtet worden. Wie die Forschenden schreiben, liefert die Studie erstmals Beweise dafür, dass dieser Mechanismus in freier Natur genauso abläuft.

    Daten von unterschiedlichen Orten auf Latham Island belegten, dass die Aktivität der Kopfrichtungszellen auf der gesamten Insel konsistent und verlässlich ist. Dies ermöglicht es den Flughunden, sich auf einer großen geografischen Fläche zu orientieren.

    „Eine der großen Fragen der Säugetiernavigation ist, ob Kopfrichtungszellen als lokaler oder globaler Kompass funktionieren“, erklärt Ulanovsky. „Mit anderen Worten: Zeigt eine bestimmte Gruppe von Zellen immer in die gleiche Richtung, etwa nach Norden, oder orientiert sich der gesamte Kompass je nach lokaler Umgebung um?“ Die Studie habe ergeben, dass der Kompass global ist. „Wo auch immer sich der Flughund auf der Insel befindet und was auch immer er sieht – spezifische Zellen zeigen immer in die gleiche Richtung. Nord bleibt Nord und Süd bleibt Süd.“ Auch wenn sich ein Flughund von der Westküste der Insel zur Südküste bewegte und die Küstenlinie somit ihre Richtung änderte, störte dies den Kompass nicht. Flughöhe und Geschwindigkeit spielten ebenfalls keine Rolle.

    Als nächstes untersuchte das Team, auf welchen Informationen der Kompass der Flughunde beruht, die sich anders als Fledermäuse nicht mittels Echoortung orientieren können. Die Forschenden prüften etwa, ob die Nilflughunde zur Orientierung ähnlich wie Zugvögel das Magnetfeld der Erde nutzen. Untersuchungen von Mouritsen und Mitgliedern aus Ulanovskys Team in einem speziell errichteten Flugtunnel in Israel zeigten, dass die Richtung des Magnetfeldes relativ zur Flugrichtung keinen Einfluss darauf hatte, wie diese in den Kompasszellen kodiert wurde. Beobachtungen auf Latham Island lieferten weitere Belege dafür, dass die Fledermäuse das Magnetfeld der Erde wahrscheinlich nicht als Grundlage für ihre Kompassneuronen nutzen. Unter anderem beobachtete das Team, wie der neuronale Kompass der Tiere einen Lernprozess durchlief und erst nach drei Nächten zuverlässig funktionierte. Daraus schlossen die Forschenden, dass sich die Flughunde an Landmarken wie Klippen oder großen Felsen orientieren. „Für die Flughunde ist das Sehen der wichtigste Sinn; er reicht auch am weitesten in die Ferne“, erklärt Ulanovsky. Anders als die Navigation anhand des Erdmagnetfeldes erfordere das Lernen von Landmarken eine komplexe Verarbeitung neuronaler Signale und dauere daher einige Nächte.

    Die Forschenden untersuchten weiterhin, ob die Flughunde Sonne, Mond oder Sterne zum Navigieren nutzen.  Messungen der Aktivität der Kopfrichtungszellen lieferten jedoch keinen Hinweis darauf. Das Team hält es indessen für möglich, dass Mond oder Sterne dazu dienen könnten, den neuronalen Kompass zu kalibrieren.

    Kopfrichtungszellen bilden den grundlegendsten Navigationsmechanismus von Säugetieren, sie entstehen schon während der frühesten Stadien der Gehirnentwicklung. „Indem wir die Navigation von Säugetieren untersuchen, können wir Hypothesen dazu aufstellen, wie Navigationsmechanismen im menschlichen Gehirn funktionieren und wie sie gestört werden, etwa durch neurodegenerative Krankheiten wie Alzheimer“, betont Ulanovsky. Dafür seien Studien in komplexen, natürlichen Umgebungen unerlässlich, die dank technologischer Fortschritte erst seit kurzem möglich seien.

    Shaked Palgi, der Erstautor der Studie, ist Doktorand im Sonderforschungsbereich „Magnetrezeption und Navigation in Vertebraten“. Neben den bereits erwähnten Forschenden waren Dr. Liora Las, Yuval Waserman, Liron Ben-Ari, Dr. Tamir Eliav, Dr. Avishag Tuval und Chen Cohen vom Weizmann Institut sowie Dr. Julius Keyyu vom Tanzania Wildlife Research Institute und Dr. Abdalla Ali von der Staatlichen Universität von Sansibar an der Studie beteiligt.

    Originalveröffentlichung: Shaked Palgi et al.: „Head-direction cells as a neural compass in bats navigating outdoors on a remote oceanic island“, Science 16. Oktober 2025, DOI: 10.1126/science.adw6202

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    Die Forschenden wählten Latham Island wegen seiner entlegenen Lage im Indischen Ozean für ihre Studie aus. Die Insel ist nur 300 Meter lang und liegt 66 Kilometer vor der Küste Tansanias. Foto: Shaked Palgi / Weizmann Institute of Sciences

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    Nilflughunde verfügen über einen neuronalen Kompass, der ihnen auch in freier Natur stabile Richtungsinformationen liefert. Foto: Haim Ziv / Weizmann Institute of Sciences

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    Prof. Dr. Henrik Mouritsen, Tel.: 0151/56313360, E-Mail:

  • 141/25 16. Oktober 2025 Forschung Unerwartet hohe Wärmeübertragung in der Nanowelt Studie der Universität Oldenburg bestätigt Effekt, der physikalisch bislang nicht erklärbar ist
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    16. Oktober 2025   141/25    Forschung

    Unerwartet hohe Wärmeübertragung in der Nanowelt

    Studie der Universität Oldenburg bestätigt Effekt, der physikalisch bislang nicht erklärbar ist

    Oldenburg. Zwischen Objekten, die nur ein paar Moleküldurchmesser auseinanderliegen, wird mehr Wärme übertragen als es bisherige physikalische Theorien vorhersagen. Dieses bereits vor einigen Jahren beobachtete Phänomen hat ein Forschungsteam der Universität Oldenburg nun mit besonders genauen Messungen bestätigt: Bei Abständen, die nur wenige Milliardstel Meter (Nanometer) groß sind, ist der Wärmefluss von einer warmen Messsonde zu einer kalten Probenoberfläche etwa hundertmal so groß wie es theoretische Vorhersagen erwarten lassen, berichten die Forschenden um Prof. Dr. Achim Kittel und PD Dr. Svend-Age Biehs in der aktuellen Ausgabe der renommierten Fachzeitschrift Physical Review Letters. Die Messung bestätigt damit Experimente der Oldenburger Gruppe aus dem Jahr 2017, denen zufolge der Wärmefluss im „extremen Nahfeldbereich“ deutlich stärker ist als bislang angenommen. Die Ursache dafür ist noch unverstanden.  

    Wie Wärme zwischen zwei Objekten durch Wärmestrahlung übertragen wird, beschreiben das Plancksche und Kirchhoffsche Strahlungsgesetz. Anhand der fundamentalen Formeln des Physikers Max Planck lässt sich errechnen, wie groß die Energie ist, die ein Körper maximal als Wärme abstrahlen kann. Bereits seit einiger Zeit ist bekannt, dass diese Grenze im Nahfeld – bei Abständen von weniger als zehn Mikrometern, also Millionstel Metern – nicht mehr gilt: Der Wärmefluss von einem Körper zum anderen kann den vom Planckschen Gesetz vorhergesagten Wert um den Faktor tausend übertreffen. Dieses Phänomen ist experimentell und theoretisch gut verstanden. „Im Nahfeld kann im Prinzip jedes Material sehr viel mehr Wärme übertragen, als es dem Planckschen Strahlungsgesetz zufolge möglich sein sollte“, erläutert Biehs.

    2017 fand ein Oldenburger Team um Kittel und Biehs überraschend Hinweise darauf, dass die Wärmeübertragung bei noch geringeren Abständen – unterhalb von rund zehn Nanometern – noch einmal drastisch ansteigt. Die Messungen hatten sie mit einer Art Wärmekamera für den Nanobereich durchgeführt, dem weltweit einzigartigen, in Oldenburg entwickelten Nahfeldrasterwärmemikroskop. Allerdings konnte das Team nicht zweifelsfrei ausschließen, dass der Effekt durch Verunreinigungen oder Messfehler zu erklären ist.

    In der aktuellen Studie änderten die Forschenden daher ihre Messanordnung, um den Übergang der Wärmeübertragung vom Nahfeld zum extremen Nahfeld in verschiedenen Abständen besonders präzise zu messen. Vor Beginn der Messungen reinigten sie sowohl Messsonde als auch die Probe, einen dünnen Goldfilm, besonders gründlich in mehreren Schritten. Als Sonde des Wärmemikroskops verwendeten sie diesmal statt einer scharfen Spitze eine mit Gold überzogene Kugel. Dies ging zwar auf Kosten der Genauigkeit bei der räumlichen Vermessung der Probe, erlaubte es jedoch, den Wert der übertragenen Wärme mit hoher Präzision zu messen. „Wir haben quasi aus einem Ferrari einen Traktor gemacht, dadurch aber die Messgenauigkeit für die Wärmeübertragung am Übergang vom Nahfeld zum extremen Nahfeld erhöht“, erklärt Kittel.

    Die Experimente führte der Student Fridolin Geesmann in seiner Bachelorarbeit unter Mitwirkung von Philipp Thurau und Sophie Rodehutskors durch. Das Ergebnis: Die Wärmeübertragung im extremen Nahfeld steigt gegenüber den erwarteten Werten noch einmal um den Faktor hundert an. Die Gruppe ist sich nun sicher, dass Messfehler ausgeschlossen werden können und es sich tatsächlich um einen physikalisch bislang nicht erklärbaren Effekt handelt. „Das ist sicherlich von weitereichender Bedeutung, da das Ergebnis das bisherige Verständnis der Wärmeübertragung im Nanometerbereich in Frage stellt“, so Kittel. Es lohne sich, genauere theoretische Überlegungen anzustellen, um eine mögliche Erklärung zu finden. Die neuen Erkenntnisse könnten es Forschenden zudem ermöglichen, die Temperatur von Nanosystemen besser zu kontrollieren, etwa in Elektronik oder Optik. Dort kann es beispielsweise nötig sein, Objekte berührungsfrei aufzuheizen oder auch zu kühlen, etwa Spiegel in hochpräzisen Laserexperimenten.

    Originalveröffentlichung: Fridolin Geesmann et al.: „Transition from near-field to extreme near-field radiative heat transfer”, Physical Review Letters, doi.org/10.1103/lcz1-f5v9

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    Ein Blick auf das Nahfeldrasterwärmemikroskop: Das einzigartige Gerät kann den Wärmefluss zwischen einer Messsonde und einer Probe besonders präzise bestimmen. Foto: Universität Oldenburg / Matthias Knust

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    Die Oldenburger Wärmekamera für den Nanobereich verbirgt sich in einer Vakuumkammer innerhalb einer aufwändigen Versuchsanlage. Foto: Matthias Knust / Universität Oldenburg

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    Kontakt

    Prof. Dr. Achim Kittel, Tel.: 0441/798-3539, E-Mail:

    PD Dr. Svend-Age Biehs, Tel.: 0441/798-3069, E-Mail:

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(Stand: 02.07.2025)  Kurz-URL:Shortlink: https://uol.de/p79
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